Ueber die Fortpflanzung des Schopfadlers habe ich keine selbständigen Beobachtungen gemacht. Vaillant sagt, daß er den Horst auf Bäumen gründe und die Nestmulde mit Federn oder Wolle ausfüttere. Das Weibchen soll zwei fast runde Eier legen, welche auf bleichem Grunde rothbraun gefleckt sind.
Der Schopfadler wird selten als Gefangener nach Europa gebracht. Soviel mir bekannt, besitzen ihn nur die Thiergärten von Hamburg, London und Antwerpen. Bei geeigneter Pflege hält er sich Jahre lang im Käfig; denn er ist hart und gegen Einflüsse des Klimas wenig empfindlich.
[Abbildung]
Der Schopfadler (Lophoaetus occipitalis).
Man darf behaupten, daß er zu den auffallendsten Mitgliedern seiner Familie gehört und, obgleich er wenig thut, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, von Jedermann beachtet wird. Die lange flatternde Federholle, welche er bei ruhigem Sitzen fast immer aufgerichtet hat, das dunkle Gefieder, von welchem die ungemein lebhaften, feurigen Augen grell abstechen, erscheinen auch dem Laien als ungewöhnlich und deshalb beachtenswerth.
Unser Gefangener ist in den Morgen- und Abendstunden oft recht lebhaft und dann auch schrei- lustig, ganz gegen die Art seiner Verwandten. Die Stimme ist wechselreich und die Art und Weise seines Vortrags eigenthümlich. Gewöhnlich beginnt das Geschrei mit mehreren kurz abgebrochenen
Brehm, Thierleben. III. 30
Kampfadler. Schopfadler.
Ueber die Fortpflanzung des Schopfadlers habe ich keine ſelbſtändigen Beobachtungen gemacht. Vaillant ſagt, daß er den Horſt auf Bäumen gründe und die Neſtmulde mit Federn oder Wolle ausfüttere. Das Weibchen ſoll zwei faſt runde Eier legen, welche auf bleichem Grunde rothbraun gefleckt ſind.
Der Schopfadler wird ſelten als Gefangener nach Europa gebracht. Soviel mir bekannt, beſitzen ihn nur die Thiergärten von Hamburg, London und Antwerpen. Bei geeigneter Pflege hält er ſich Jahre lang im Käfig; denn er iſt hart und gegen Einflüſſe des Klimas wenig empfindlich.
[Abbildung]
Der Schopfadler (Lophoaëtus occipitalis).
Man darf behaupten, daß er zu den auffallendſten Mitgliedern ſeiner Familie gehört und, obgleich er wenig thut, die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich zu lenken, von Jedermann beachtet wird. Die lange flatternde Federholle, welche er bei ruhigem Sitzen faſt immer aufgerichtet hat, das dunkle Gefieder, von welchem die ungemein lebhaften, feurigen Augen grell abſtechen, erſcheinen auch dem Laien als ungewöhnlich und deshalb beachtenswerth.
Unſer Gefangener iſt in den Morgen- und Abendſtunden oft recht lebhaft und dann auch ſchrei- luſtig, ganz gegen die Art ſeiner Verwandten. Die Stimme iſt wechſelreich und die Art und Weiſe ſeines Vortrags eigenthümlich. Gewöhnlich beginnt das Geſchrei mit mehreren kurz abgebrochenen
Brehm, Thierleben. III. 30
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Kampfadler. Schopfadler.
Ueber die Fortpflanzung des Schopfadlers habe ich keine ſelbſtändigen Beobachtungen gemacht.
Vaillant ſagt, daß er den Horſt auf Bäumen gründe und die Neſtmulde mit Federn oder Wolle
ausfüttere. Das Weibchen ſoll zwei faſt runde Eier legen, welche auf bleichem Grunde rothbraun
gefleckt ſind.
Der Schopfadler wird ſelten als Gefangener nach Europa gebracht. Soviel mir bekannt,
beſitzen ihn nur die Thiergärten von Hamburg, London und Antwerpen. Bei geeigneter Pflege hält
er ſich Jahre lang im Käfig; denn er iſt hart und gegen Einflüſſe des Klimas wenig empfindlich.
[Abbildung Der Schopfadler (Lophoaëtus occipitalis).]
Man darf behaupten, daß er zu den auffallendſten Mitgliedern ſeiner Familie gehört und,
obgleich er wenig thut, die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich zu lenken, von Jedermann beachtet wird.
Die lange flatternde Federholle, welche er bei ruhigem Sitzen faſt immer aufgerichtet hat, das dunkle
Gefieder, von welchem die ungemein lebhaften, feurigen Augen grell abſtechen, erſcheinen auch dem
Laien als ungewöhnlich und deshalb beachtenswerth.
Unſer Gefangener iſt in den Morgen- und Abendſtunden oft recht lebhaft und dann auch ſchrei-
luſtig, ganz gegen die Art ſeiner Verwandten. Die Stimme iſt wechſelreich und die Art und Weiſe
ſeines Vortrags eigenthümlich. Gewöhnlich beginnt das Geſchrei mit mehreren kurz abgebrochenen
Brehm, Thierleben. III. 30
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/497>, abgerufen am 25.11.2024.
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