hopfe (Epimachi) nennen wollen, kommen mit den eigentlichen Paradiesvögeln darin überein, daß ihre Seiten- und Schwanzfedern verlängert sind. Auch die Füße ähneln denen der Paradiesvögel. Nur der Schnabel unterscheidet sich; er ist verhältnißmäßig dünn, lang und sanft gebogen.
Eine der prachtvollsten und erst durch Rosenberg's Forschungen einigermaßen bekannt gewor- dene Art dieser Horde ist der Fadenhopf (Seleucides resplendens oder S. alba), der Vertreter einer eigenen Sippe, welche sich kennzeichnet durch seicht gebogenen, an der Spitze des Obertheils schwach
[Abbildung]
Der Fadenhopf (Soleucides resplendens oder S. alba).
ausgekerbten Schnabel, durch Halsbüschel, welche aus großen, rundlich abgestutzten, glänzend gesäumten Federn bestehen, und sehr lange Büschelfedern an den Brustseiten, welche bis zur Hälfte ihrer Länge flau- mig, von da an aber nacktschäftig sind. Die Länge dieses wunderbaren Vogels beträgt nach Rosen- berg's Messungen 321/2 Zoll. Die sammtartigen Federn des Kopfes, Halses und der Brust sind schwarz, in Dunkelgrün und Purpurviolett schillernd, die verlängerten Brustseitenfedern bis auf einen glänzenden oder schillernden smaragdgrünen Saum ebenso gefärbt, die langen zerfaserten Seitenfedern
Die Knacker. Rabenvögel. Paradiesvögel.
hopfe (Epimachi) nennen wollen, kommen mit den eigentlichen Paradiesvögeln darin überein, daß ihre Seiten- und Schwanzfedern verlängert ſind. Auch die Füße ähneln denen der Paradiesvögel. Nur der Schnabel unterſcheidet ſich; er iſt verhältnißmäßig dünn, lang und ſanft gebogen.
Eine der prachtvollſten und erſt durch Roſenberg’s Forſchungen einigermaßen bekannt gewor- dene Art dieſer Horde iſt der Fadenhopf (Seleucides resplendens oder S. alba), der Vertreter einer eigenen Sippe, welche ſich kennzeichnet durch ſeicht gebogenen, an der Spitze des Obertheils ſchwach
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Der Fadenhopf (Soleucides resplendens oder S. alba).
ausgekerbten Schnabel, durch Halsbüſchel, welche aus großen, rundlich abgeſtutzten, glänzend geſäumten Federn beſtehen, und ſehr lange Büſchelfedern an den Bruſtſeiten, welche bis zur Hälfte ihrer Länge flau- mig, von da an aber nacktſchäftig ſind. Die Länge dieſes wunderbaren Vogels beträgt nach Roſen- berg’s Meſſungen 32½ Zoll. Die ſammtartigen Federn des Kopfes, Halſes und der Bruſt ſind ſchwarz, in Dunkelgrün und Purpurviolett ſchillernd, die verlängerten Bruſtſeitenfedern bis auf einen glänzenden oder ſchillernden ſmaragdgrünen Saum ebenſo gefärbt, die langen zerfaſerten Seitenfedern
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Die Knacker. Rabenvögel. Paradiesvögel.
hopfe (Epimachi) nennen wollen, kommen mit den eigentlichen Paradiesvögeln darin überein, daß
ihre Seiten- und Schwanzfedern verlängert ſind. Auch die Füße ähneln denen der Paradiesvögel.
Nur der Schnabel unterſcheidet ſich; er iſt verhältnißmäßig dünn, lang und ſanft gebogen.
Eine der prachtvollſten und erſt durch Roſenberg’s Forſchungen einigermaßen bekannt gewor-
dene Art dieſer Horde iſt der Fadenhopf (Seleucides resplendens oder S. alba), der Vertreter einer
eigenen Sippe, welche ſich kennzeichnet durch ſeicht gebogenen, an der Spitze des Obertheils ſchwach
[Abbildung Der Fadenhopf (Soleucides resplendens oder S. alba).]
ausgekerbten Schnabel, durch Halsbüſchel, welche aus großen, rundlich abgeſtutzten, glänzend geſäumten
Federn beſtehen, und ſehr lange Büſchelfedern an den Bruſtſeiten, welche bis zur Hälfte ihrer Länge flau-
mig, von da an aber nacktſchäftig ſind. Die Länge dieſes wunderbaren Vogels beträgt nach Roſen-
berg’s Meſſungen 32½ Zoll. Die ſammtartigen Federn des Kopfes, Halſes und der Bruſt ſind
ſchwarz, in Dunkelgrün und Purpurviolett ſchillernd, die verlängerten Bruſtſeitenfedern bis auf einen
glänzenden oder ſchillernden ſmaragdgrünen Saum ebenſo gefärbt, die langen zerfaſerten Seitenfedern
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/356>, abgerufen am 23.11.2024.
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