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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865.

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Die Vielhufer oder Dickhäuter. -- Die Harocha.
pen von zehn bis funfzehn Stück, und zwar in waldigen oder wenigstens buschreichen Gegenden.
Jm abissinischen Küstengebirge sind solche Trupps der Harocha an geeigneten Orten häufig; doch
habe ich nur ein einziges Mal eins dieser abscheulichen Thiere und nur flüchtig gesehen, und des-
halb keine Beobachtungen sammeln können. Die Nahrung der Warzenschweine besteht nach Rüp-
pell
nur aus Wurzeln, und die Bedeutung seiner riesenmäßigen Gewehre wird hierdurch klar.
Wenn das Thier seine Nahrung sucht, kriecht es auf gebogener vorderer Handbenche vorwärts und
wühlt in dieser Stellung die Wurzeln der Pflanzen aus. Dabei schiebt es, in derselben Haltung
verbleibend, den Leib mit den Hinterfüßen weiter und weiter vorwärts, und zieht so tiefe Furchen
[Abbildung] Der Hart- oder Schnellläufer (Phacochoerus aothiopicus) *).
unter den Büschen hin. Von diesem Dahinrutschen bekommen die Vorderbeine am Handwurzelgelenk
dicke, schwielenartige Erhöhungen.

Jn Abissinien wird das Fleisch der Harocha von Christen und Mahammedanern als unrein ver-
schmäht und deshalb dem Thiere gar nicht nachgestellt. Dies hat aber auch zur Folge, daß die
Abissinier nur wenig von ihm zu berichten wissen. Sie sagen, daß es ein böses Thier wäre; Dies
will aber bei der in Habesch herrschenden Feigheit und Furcht vor Thieren nicht viel bedeuten. Der

*) Unsere Abbildung entspricht leider dem lebenden Thiere nicht. Der Leib ist zu schmächtig, der Kopf zu zierlich,
die Läufe sind zu hoch, die Hauer zu spitz gezeichnet; das Thier ist viel plumper, als hier dargestellt.

Die Vielhufer oder Dickhäuter. — Die Harocha.
pen von zehn bis funfzehn Stück, und zwar in waldigen oder wenigſtens buſchreichen Gegenden.
Jm abiſſiniſchen Küſtengebirge ſind ſolche Trupps der Harocha an geeigneten Orten häufig; doch
habe ich nur ein einziges Mal eins dieſer abſcheulichen Thiere und nur flüchtig geſehen, und des-
halb keine Beobachtungen ſammeln können. Die Nahrung der Warzenſchweine beſteht nach Rüp-
pell
nur aus Wurzeln, und die Bedeutung ſeiner rieſenmäßigen Gewehre wird hierdurch klar.
Wenn das Thier ſeine Nahrung ſucht, kriecht es auf gebogener vorderer Handbenche vorwärts und
wühlt in dieſer Stellung die Wurzeln der Pflanzen aus. Dabei ſchiebt es, in derſelben Haltung
verbleibend, den Leib mit den Hinterfüßen weiter und weiter vorwärts, und zieht ſo tiefe Furchen
[Abbildung] Der Hart- oder Schnellläufer (Phacochoerus aothiopicus) *).
unter den Büſchen hin. Von dieſem Dahinrutſchen bekommen die Vorderbeine am Handwurzelgelenk
dicke, ſchwielenartige Erhöhungen.

Jn Abiſſinien wird das Fleiſch der Harocha von Chriſten und Mahammedanern als unrein ver-
ſchmäht und deshalb dem Thiere gar nicht nachgeſtellt. Dies hat aber auch zur Folge, daß die
Abiſſinier nur wenig von ihm zu berichten wiſſen. Sie ſagen, daß es ein böſes Thier wäre; Dies
will aber bei der in Habeſch herrſchenden Feigheit und Furcht vor Thieren nicht viel bedeuten. Der

*) Unſere Abbildung entſpricht leider dem lebenden Thiere nicht. Der Leib iſt zu ſchmächtig, der Kopf zu zierlich,
die Läufe ſind zu hoch, die Hauer zu ſpitz gezeichnet; das Thier iſt viel plumper, als hier dargeſtellt.
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[746/0790] Die Vielhufer oder Dickhäuter. — Die Harocha. pen von zehn bis funfzehn Stück, und zwar in waldigen oder wenigſtens buſchreichen Gegenden. Jm abiſſiniſchen Küſtengebirge ſind ſolche Trupps der Harocha an geeigneten Orten häufig; doch habe ich nur ein einziges Mal eins dieſer abſcheulichen Thiere und nur flüchtig geſehen, und des- halb keine Beobachtungen ſammeln können. Die Nahrung der Warzenſchweine beſteht nach Rüp- pell nur aus Wurzeln, und die Bedeutung ſeiner rieſenmäßigen Gewehre wird hierdurch klar. Wenn das Thier ſeine Nahrung ſucht, kriecht es auf gebogener vorderer Handbenche vorwärts und wühlt in dieſer Stellung die Wurzeln der Pflanzen aus. Dabei ſchiebt es, in derſelben Haltung verbleibend, den Leib mit den Hinterfüßen weiter und weiter vorwärts, und zieht ſo tiefe Furchen [Abbildung Der Hart- oder Schnellläufer (Phacochoerus aothiopicus) *).] unter den Büſchen hin. Von dieſem Dahinrutſchen bekommen die Vorderbeine am Handwurzelgelenk dicke, ſchwielenartige Erhöhungen. Jn Abiſſinien wird das Fleiſch der Harocha von Chriſten und Mahammedanern als unrein ver- ſchmäht und deshalb dem Thiere gar nicht nachgeſtellt. Dies hat aber auch zur Folge, daß die Abiſſinier nur wenig von ihm zu berichten wiſſen. Sie ſagen, daß es ein böſes Thier wäre; Dies will aber bei der in Habeſch herrſchenden Feigheit und Furcht vor Thieren nicht viel bedeuten. Der *) Unſere Abbildung entſpricht leider dem lebenden Thiere nicht. Der Leib iſt zu ſchmächtig, der Kopf zu zierlich, die Läufe ſind zu hoch, die Hauer zu ſpitz gezeichnet; das Thier iſt viel plumper, als hier dargeſtellt.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. 746. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/790>, abgerufen am 23.11.2024.