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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865.

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Die Rinder. -- Der Kerabau.

Auf den ostindischen und den Sundainseln, namentlich auf Ceylon, Borueo, Sumatra,
Java, Timor
und auf den Molukken, Philippinen und Mariannen lebt eine andere
Art der Büffel, theils wild, theils in gefangenem Zustande, der Kerabau (Bubalus Kerabau), ein
Thier, welches erst in der neueren Zeit genauer bekannt geworden ist. Jn der Größe kommt
es dem Riesen der Sippe vollständig gleich; namentlich die Hörner erreichen eine ungeheure Länge.
Die Behaarung ist äußerst spärlich und das kurze, steife Haar steht so dünn, daß überall die Haut
durchblickt; nur am Halse, auf dem Scheitel und der Vorderseite der Glieder ist es etwas dichter, und
zwischen den Hörnern bildet es einen Busch. Die Hautfarbe ist hellbläulichaschgrau, auf der

[Abbildung] Der Kerabau (Bubalus Kerabau).
Jnnenseite der Schenkel und in der Weichengegend aber röthlichfleischfarben und an den Füßen fast
vollkommen weiß. Die Haare sind der Haut gleich gefärbt. Schon mittelgroße Kerabaus werden
über 6 Fuß lang, ungerechnet des noch 2 Fuß langen Schwanzes, am Widerrist 41/2 Fuß hoch, am
Kreuz noch ein Paar Zoll mehr. Jhre Hörner messen 5 Fuß.

Jn der Lebensweise und in den Sitten unterscheidet sich dieser Büffel durchaus nicht von den
übrigen. Der wilde gilt, wie seine Verwandten, als das furchtbarste Thier seiner Heimat und seine
Jagd als das größte Wagstück, welches ein Mann unternehmen kann. Die zahmen verwendet man
hauptsächlich als Reitthiere. Solange sie nicht im Dienste sind, liegen sie im Wasser. Auf Manila

Die Rinder. — Der Kerabau.

Auf den oſtindiſchen und den Sundainſeln, namentlich auf Ceylon, Borueo, Sumatra,
Java, Timor
und auf den Molukken, Philippinen und Mariannen lebt eine andere
Art der Büffel, theils wild, theils in gefangenem Zuſtande, der Kerabau (Bubalus Kerabau), ein
Thier, welches erſt in der neueren Zeit genauer bekannt geworden iſt. Jn der Größe kommt
es dem Rieſen der Sippe vollſtändig gleich; namentlich die Hörner erreichen eine ungeheure Länge.
Die Behaarung iſt äußerſt ſpärlich und das kurze, ſteife Haar ſteht ſo dünn, daß überall die Haut
durchblickt; nur am Halſe, auf dem Scheitel und der Vorderſeite der Glieder iſt es etwas dichter, und
zwiſchen den Hörnern bildet es einen Buſch. Die Hautfarbe iſt hellbläulichaſchgrau, auf der

[Abbildung] Der Kerabau (Bubalus Kerabau).
Jnnenſeite der Schenkel und in der Weichengegend aber röthlichfleiſchfarben und an den Füßen faſt
vollkommen weiß. Die Haare ſind der Haut gleich gefärbt. Schon mittelgroße Kerabaus werden
über 6 Fuß lang, ungerechnet des noch 2 Fuß langen Schwanzes, am Widerriſt 4½ Fuß hoch, am
Kreuz noch ein Paar Zoll mehr. Jhre Hörner meſſen 5 Fuß.

Jn der Lebensweiſe und in den Sitten unterſcheidet ſich dieſer Büffel durchaus nicht von den
übrigen. Der wilde gilt, wie ſeine Verwandten, als das furchtbarſte Thier ſeiner Heimat und ſeine
Jagd als das größte Wagſtück, welches ein Mann unternehmen kann. Die zahmen verwendet man
hauptſächlich als Reitthiere. Solange ſie nicht im Dienſte ſind, liegen ſie im Waſſer. Auf Manila

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[634/0666] Die Rinder. — Der Kerabau. Auf den oſtindiſchen und den Sundainſeln, namentlich auf Ceylon, Borueo, Sumatra, Java, Timor und auf den Molukken, Philippinen und Mariannen lebt eine andere Art der Büffel, theils wild, theils in gefangenem Zuſtande, der Kerabau (Bubalus Kerabau), ein Thier, welches erſt in der neueren Zeit genauer bekannt geworden iſt. Jn der Größe kommt es dem Rieſen der Sippe vollſtändig gleich; namentlich die Hörner erreichen eine ungeheure Länge. Die Behaarung iſt äußerſt ſpärlich und das kurze, ſteife Haar ſteht ſo dünn, daß überall die Haut durchblickt; nur am Halſe, auf dem Scheitel und der Vorderſeite der Glieder iſt es etwas dichter, und zwiſchen den Hörnern bildet es einen Buſch. Die Hautfarbe iſt hellbläulichaſchgrau, auf der [Abbildung Der Kerabau (Bubalus Kerabau).] Jnnenſeite der Schenkel und in der Weichengegend aber röthlichfleiſchfarben und an den Füßen faſt vollkommen weiß. Die Haare ſind der Haut gleich gefärbt. Schon mittelgroße Kerabaus werden über 6 Fuß lang, ungerechnet des noch 2 Fuß langen Schwanzes, am Widerriſt 4½ Fuß hoch, am Kreuz noch ein Paar Zoll mehr. Jhre Hörner meſſen 5 Fuß. Jn der Lebensweiſe und in den Sitten unterſcheidet ſich dieſer Büffel durchaus nicht von den übrigen. Der wilde gilt, wie ſeine Verwandten, als das furchtbarſte Thier ſeiner Heimat und ſeine Jagd als das größte Wagſtück, welches ein Mann unternehmen kann. Die zahmen verwendet man hauptſächlich als Reitthiere. Solange ſie nicht im Dienſte ſind, liegen ſie im Waſſer. Auf Manila

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. 634. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/666>, abgerufen am 23.11.2024.