sinnung sie gegen ihn hegen. Die Gefangenen sind leicht mit Heu, Gras, Brod und Getreide zu erhalten, auch bei uns in Europa; bei geeigneter Pflege pflanzen sie sich hier fort.
Das Lama (Auchenia Lama) wird vorzugsweise in Peru gefunden, und gedeiht dort am besten auf den Hochebenen in der bezeichneten Höhe. Es wird etwas größer, als der Huanaco, und zeichnet sich durch die Schwielen an der Brust und an der Vorderseite des Handwurzelgelenkes aus. Der Kopf ist schmal und kurz, die Lippen sind behaart, die Ohren kurz und die Sohlen groß. Die Färbung ändert vielfach ab: es gibt weiße, schwarze, gescheckte, rothbraune und weiß gefleckte,
[Abbildung]
Das Lama (Auchenia Lama).
dunkelbraune, ockerfarbene, fuchsrothe und andere. Das ausgewachsene Thier erreicht von der Sohle bis zum Scheitel eine Höhe von 4 2/3 Fuß; am Widerrist wird es drei Fuß hoch.
"Das Lama," sagt Faber, "ist den Einheimischen ebenso nützlich, als den Fremden; jene erhalten damit fast allein ihr Leben, diese aber kehren durch seine Dienste bereichert nach Spanien zurück: denn das Thier liefert nicht blos Fleisch, sondern trägt auch alle Waaren von einem Ort zum anderen. Man legt ihm gewöhnlich 150 Pfund auf, dem stärksten wohl auch noch hundert Pfund mehr. Es kann fünf Tage nach einander zehn Leguas zurücklegen, muß aber am vierten und fünften ausruhen. Es geht so fest und sicher, daß man die Waaren nur ein wenig anzubinden braucht.
Das Lama.
ſinnung ſie gegen ihn hegen. Die Gefangenen ſind leicht mit Heu, Gras, Brod und Getreide zu erhalten, auch bei uns in Europa; bei geeigneter Pflege pflanzen ſie ſich hier fort.
Das Lama (Auchenia Lama) wird vorzugsweiſe in Peru gefunden, und gedeiht dort am beſten auf den Hochebenen in der bezeichneten Höhe. Es wird etwas größer, als der Huanaco, und zeichnet ſich durch die Schwielen an der Bruſt und an der Vorderſeite des Handwurzelgelenkes aus. Der Kopf iſt ſchmal und kurz, die Lippen ſind behaart, die Ohren kurz und die Sohlen groß. Die Färbung ändert vielfach ab: es gibt weiße, ſchwarze, geſcheckte, rothbraune und weiß gefleckte,
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Das Lama (Auchenia Lama).
dunkelbraune, ockerfarbene, fuchsrothe und andere. Das ausgewachſene Thier erreicht von der Sohle bis zum Scheitel eine Höhe von 4⅔ Fuß; am Widerriſt wird es drei Fuß hoch.
„Das Lama,‟ ſagt Faber, „iſt den Einheimiſchen ebenſo nützlich, als den Fremden; jene erhalten damit faſt allein ihr Leben, dieſe aber kehren durch ſeine Dienſte bereichert nach Spanien zurück: denn das Thier liefert nicht blos Fleiſch, ſondern trägt auch alle Waaren von einem Ort zum anderen. Man legt ihm gewöhnlich 150 Pfund auf, dem ſtärkſten wohl auch noch hundert Pfund mehr. Es kann fünf Tage nach einander zehn Leguas zurücklegen, muß aber am vierten und fünften ausruhen. Es geht ſo feſt und ſicher, daß man die Waaren nur ein wenig anzubinden braucht.
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Das Lama.
ſinnung ſie gegen ihn hegen. Die Gefangenen ſind leicht mit Heu, Gras, Brod und Getreide zu
erhalten, auch bei uns in Europa; bei geeigneter Pflege pflanzen ſie ſich hier fort.
Das Lama (Auchenia Lama) wird vorzugsweiſe in Peru gefunden, und gedeiht dort am
beſten auf den Hochebenen in der bezeichneten Höhe. Es wird etwas größer, als der Huanaco,
und zeichnet ſich durch die Schwielen an der Bruſt und an der Vorderſeite des Handwurzelgelenkes
aus. Der Kopf iſt ſchmal und kurz, die Lippen ſind behaart, die Ohren kurz und die Sohlen groß.
Die Färbung ändert vielfach ab: es gibt weiße, ſchwarze, geſcheckte, rothbraune und weiß gefleckte,
[Abbildung Das Lama (Auchenia Lama).]
dunkelbraune, ockerfarbene, fuchsrothe und andere. Das ausgewachſene Thier erreicht von der Sohle
bis zum Scheitel eine Höhe von 4⅔ Fuß; am Widerriſt wird es drei Fuß hoch.
„Das Lama,‟ ſagt Faber, „iſt den Einheimiſchen ebenſo nützlich, als den Fremden; jene
erhalten damit faſt allein ihr Leben, dieſe aber kehren durch ſeine Dienſte bereichert nach Spanien
zurück: denn das Thier liefert nicht blos Fleiſch, ſondern trägt auch alle Waaren von einem Ort
zum anderen. Man legt ihm gewöhnlich 150 Pfund auf, dem ſtärkſten wohl auch noch hundert Pfund
mehr. Es kann fünf Tage nach einander zehn Leguas zurücklegen, muß aber am vierten und fünften
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/429>, abgerufen am 23.11.2024.
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