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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864.

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Die Affen. Waldmenschen. -- Orang-Utang.

Das alte Männchen des Orang-Utang wird 4 Fuß hoch, das alte Weibchen etwa einen
halben Fuß weniger. Der Leib ist an den Hüften breit und durch den stark hervortretenden Bauch
ausgezeichnet; der Hals ist kurz und vorn faltig, weil das Thier einen großen Kehlsack besitzt, welcher
aufgeblasen werden kann; die langen Gliedmaßen haben auch lange Hände und Finger. Die Nägel
der letzteren sind immer platt, fehlen aber sehr häufig den Daumen der Hinterhände. Das Gesicht
ist bezeichnend. Jn dem furchtbaren Gebiß treten die Eckzähne stark hervor; der Unterkiefer ist länger
als der Oberkiefer; die Lippen sind gerunzelt, stark aufgeschwollen und aufgetrieben; die Nase ist ganz
flach gedrückt, und die Nasenscheidewand verlängert sich über die Nasenflügel hinaus; Angen und

[Abbildung] Der Orang-Utang (Pithecus Satyrus).
Ohren sind klein, aber denen des Menschen ähnlich gebildet. Die Behaarung ist spärlich auf dem
Rücken, sehr dünn an der Brust, um so länger und reichlicher aber an den Seiten des Leibes, wo sie
lang herabfällt. Jm Gesichte entwickelt sie sich bartähnlich; auf den Oberlippen und am Kinn, am
Schädel und auf den Unterarmen ist sie aufwärts, sonst aber abwärts gerichtet. Das Gesicht und die
Handflächen sind ganz nackt, die Brust und die Oberseiten der Finger fast ganz nackt. Gewöhnlich ist
die Färbung der Haare ein dunkles Rostroth, seltener ein Braunroth, welches auf dem Rücken und
auf der Brust dunkler, am Bart aber heller ist. Die nackten Theile sehen bläulich- oder schiefergran

Die Affen. Waldmenſchen. — Orang-Utang.

Das alte Männchen des Orang-Utang wird 4 Fuß hoch, das alte Weibchen etwa einen
halben Fuß weniger. Der Leib iſt an den Hüften breit und durch den ſtark hervortretenden Bauch
ausgezeichnet; der Hals iſt kurz und vorn faltig, weil das Thier einen großen Kehlſack beſitzt, welcher
aufgeblaſen werden kann; die langen Gliedmaßen haben auch lange Hände und Finger. Die Nägel
der letzteren ſind immer platt, fehlen aber ſehr häufig den Daumen der Hinterhände. Das Geſicht
iſt bezeichnend. Jn dem furchtbaren Gebiß treten die Eckzähne ſtark hervor; der Unterkiefer iſt länger
als der Oberkiefer; die Lippen ſind gerunzelt, ſtark aufgeſchwollen und aufgetrieben; die Naſe iſt ganz
flach gedrückt, und die Naſenſcheidewand verlängert ſich über die Naſenflügel hinaus; Angen und

[Abbildung] Der Orang-Utang (Pithecus Satyrus).
Ohren ſind klein, aber denen des Menſchen ähnlich gebildet. Die Behaarung iſt ſpärlich auf dem
Rücken, ſehr dünn an der Bruſt, um ſo länger und reichlicher aber an den Seiten des Leibes, wo ſie
lang herabfällt. Jm Geſichte entwickelt ſie ſich bartähnlich; auf den Oberlippen und am Kinn, am
Schädel und auf den Unterarmen iſt ſie aufwärts, ſonſt aber abwärts gerichtet. Das Geſicht und die
Handflächen ſind ganz nackt, die Bruſt und die Oberſeiten der Finger faſt ganz nackt. Gewöhnlich iſt
die Färbung der Haare ein dunkles Roſtroth, ſeltener ein Braunroth, welches auf dem Rücken und
auf der Bruſt dunkler, am Bart aber heller iſt. Die nackten Theile ſehen bläulich- oder ſchiefergran

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[28/0078] Die Affen. Waldmenſchen. — Orang-Utang. Das alte Männchen des Orang-Utang wird 4 Fuß hoch, das alte Weibchen etwa einen halben Fuß weniger. Der Leib iſt an den Hüften breit und durch den ſtark hervortretenden Bauch ausgezeichnet; der Hals iſt kurz und vorn faltig, weil das Thier einen großen Kehlſack beſitzt, welcher aufgeblaſen werden kann; die langen Gliedmaßen haben auch lange Hände und Finger. Die Nägel der letzteren ſind immer platt, fehlen aber ſehr häufig den Daumen der Hinterhände. Das Geſicht iſt bezeichnend. Jn dem furchtbaren Gebiß treten die Eckzähne ſtark hervor; der Unterkiefer iſt länger als der Oberkiefer; die Lippen ſind gerunzelt, ſtark aufgeſchwollen und aufgetrieben; die Naſe iſt ganz flach gedrückt, und die Naſenſcheidewand verlängert ſich über die Naſenflügel hinaus; Angen und [Abbildung Der Orang-Utang (Pithecus Satyrus).] Ohren ſind klein, aber denen des Menſchen ähnlich gebildet. Die Behaarung iſt ſpärlich auf dem Rücken, ſehr dünn an der Bruſt, um ſo länger und reichlicher aber an den Seiten des Leibes, wo ſie lang herabfällt. Jm Geſichte entwickelt ſie ſich bartähnlich; auf den Oberlippen und am Kinn, am Schädel und auf den Unterarmen iſt ſie aufwärts, ſonſt aber abwärts gerichtet. Das Geſicht und die Handflächen ſind ganz nackt, die Bruſt und die Oberſeiten der Finger faſt ganz nackt. Gewöhnlich iſt die Färbung der Haare ein dunkles Roſtroth, ſeltener ein Braunroth, welches auf dem Rücken und auf der Bruſt dunkler, am Bart aber heller iſt. Die nackten Theile ſehen bläulich- oder ſchiefergran

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben01_1864/78>, abgerufen am 25.11.2024.