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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864.

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Die Raubthiere. Hunde. -- Jagdhunde.
Jägern, welche anfangs hinter dem Hirsche drein ritten, zuletzt nur noch zehn oder zwanzig übrig
waren, wenn das flüchtige Wild von den Hunden gepackt wurde. Man durchritt in Windeseile un-
glaubliche Entfernungen und setzte die Jagd oft solange fort, daß ein großer Theil der Pferde und
selbst viele Hunde dabei zu Grunde gingen. Funfzig englische Meilen hinter einem Hirsche herzureiten
war keineswegs ein seltner Fall. Jetzt ist es freilich anders, da die Bebauung des Bodens dieser
Jagd viel zu große Hindernisse in den Weg legt.

Gegenwärtig jagt man aber immer noch mit den Fuchshunden (Canis vulpicapus), welche als
die vorzüglichsten aller englischen Jagdhunde angesehen werden. Berühmte Männer haben sich mehr

[Abbildung] Der Fuchshund.
mit thnen als mit anderen Dingen beschäftigt, dicke Bücher sind über sie geschrieben worden, und noch
heutigen Tages erwecken sie bei den Großen Englands weit mehr Theilnahme, als ganze Völkerschaften.
Der Ursprung des Fuchshundes ist ungewiß. Man nimmt an, daß er von dem alten englischen
Hunde abstammt und durch verschiedene Kreuzung, an welcher eine ganze Menge anderer Hunde theil-
nahmen, zu der Vollkommenheit gebracht worden ist, welche er zeigt. Er besitzt die Schnelligkeit des
Windhundes, den Muth des Bulldoggen, die Feinheit des Geruchs vom Bluthund, die Klug-
heit des Pudels: kurz, er vereint gleichsam alle guten Gaben der Hunde in sich. Seine Schnelligkeit
ist wirklich unglaublich. Bei einem Wettrennen durchlief ein Hund, Blanmütze genannt, eine Länge
von fast 41/2 englischen Meilen in acht Minuten und wenigen Sekunden, und das bereits erwähnte
Rennpferd Flying-Childres, welches auf demselben Grunde lief, erreichte das Ziel kaum eine

Die Raubthiere. Hunde. — Jagdhunde.
Jägern, welche anfangs hinter dem Hirſche drein ritten, zuletzt nur noch zehn oder zwanzig übrig
waren, wenn das flüchtige Wild von den Hunden gepackt wurde. Man durchritt in Windeseile un-
glaubliche Entfernungen und ſetzte die Jagd oft ſolange fort, daß ein großer Theil der Pferde und
ſelbſt viele Hunde dabei zu Grunde gingen. Funfzig engliſche Meilen hinter einem Hirſche herzureiten
war keineswegs ein ſeltner Fall. Jetzt iſt es freilich anders, da die Bebauung des Bodens dieſer
Jagd viel zu große Hinderniſſe in den Weg legt.

Gegenwärtig jagt man aber immer noch mit den Fuchshunden (Canis vulpicapus), welche als
die vorzüglichſten aller engliſchen Jagdhunde angeſehen werden. Berühmte Männer haben ſich mehr

[Abbildung] Der Fuchshund.
mit thnen als mit anderen Dingen beſchäftigt, dicke Bücher ſind über ſie geſchrieben worden, und noch
heutigen Tages erwecken ſie bei den Großen Englands weit mehr Theilnahme, als ganze Völkerſchaften.
Der Urſprung des Fuchshundes iſt ungewiß. Man nimmt an, daß er von dem alten engliſchen
Hunde abſtammt und durch verſchiedene Kreuzung, an welcher eine ganze Menge anderer Hunde theil-
nahmen, zu der Vollkommenheit gebracht worden iſt, welche er zeigt. Er beſitzt die Schnelligkeit des
Windhundes, den Muth des Bulldoggen, die Feinheit des Geruchs vom Bluthund, die Klug-
heit des Pudels: kurz, er vereint gleichſam alle guten Gaben der Hunde in ſich. Seine Schnelligkeit
iſt wirklich unglaublich. Bei einem Wettrennen durchlief ein Hund, Blanmütze genannt, eine Länge
von faſt 4½ engliſchen Meilen in acht Minuten und wenigen Sekunden, und das bereits erwähnte
Rennpferd Flying-Childres, welches auf demſelben Grunde lief, erreichte das Ziel kaum eine

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[376/0442] Die Raubthiere. Hunde. — Jagdhunde. Jägern, welche anfangs hinter dem Hirſche drein ritten, zuletzt nur noch zehn oder zwanzig übrig waren, wenn das flüchtige Wild von den Hunden gepackt wurde. Man durchritt in Windeseile un- glaubliche Entfernungen und ſetzte die Jagd oft ſolange fort, daß ein großer Theil der Pferde und ſelbſt viele Hunde dabei zu Grunde gingen. Funfzig engliſche Meilen hinter einem Hirſche herzureiten war keineswegs ein ſeltner Fall. Jetzt iſt es freilich anders, da die Bebauung des Bodens dieſer Jagd viel zu große Hinderniſſe in den Weg legt. Gegenwärtig jagt man aber immer noch mit den Fuchshunden (Canis vulpicapus), welche als die vorzüglichſten aller engliſchen Jagdhunde angeſehen werden. Berühmte Männer haben ſich mehr [Abbildung Der Fuchshund.] mit thnen als mit anderen Dingen beſchäftigt, dicke Bücher ſind über ſie geſchrieben worden, und noch heutigen Tages erwecken ſie bei den Großen Englands weit mehr Theilnahme, als ganze Völkerſchaften. Der Urſprung des Fuchshundes iſt ungewiß. Man nimmt an, daß er von dem alten engliſchen Hunde abſtammt und durch verſchiedene Kreuzung, an welcher eine ganze Menge anderer Hunde theil- nahmen, zu der Vollkommenheit gebracht worden iſt, welche er zeigt. Er beſitzt die Schnelligkeit des Windhundes, den Muth des Bulldoggen, die Feinheit des Geruchs vom Bluthund, die Klug- heit des Pudels: kurz, er vereint gleichſam alle guten Gaben der Hunde in ſich. Seine Schnelligkeit iſt wirklich unglaublich. Bei einem Wettrennen durchlief ein Hund, Blanmütze genannt, eine Länge von faſt 4½ engliſchen Meilen in acht Minuten und wenigen Sekunden, und das bereits erwähnte Rennpferd Flying-Childres, welches auf demſelben Grunde lief, erreichte das Ziel kaum eine

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben01_1864/442>, abgerufen am 22.11.2024.