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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864.

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Die Raubthiere. Hunde. -- Buansu. Kaberu.
Wesen und seinen Sitten hat er große Aehnlichkeit mit jenem. Er ist ebenso scheu und hält sich gerade
so zurückgezogen, wie der Kolsun. Die dicksten und unzugänglichsten Wälder und andere Dickichte,
mit welchen die so reiche Pflanzenwelt den dortigen Boden deckt, zieht er jedem andern Aufenthalt vor.

Der Buansu jagt ebenfalls in Meuten, unterscheidet sich aber bei seiner Jagd von dem vorigen
hauptsächlich dadurch, daß er ununterbrochen Laute von sich giebt, während er läuft, und zwar stößt
er ein sonderbares Gebrüll aus, welches von der Stimme des Haushundes ganz verschieden ist und
ebensowenig etwas gemein hat mit dem langen Geheul der Wölfe, des Schakals oder des Fuchses.
Die Zahl der Mitglieder einer Meute ist nicht groß, sondern beträgt höchstens acht bis zwölf. Nach
allen Beobachtungen wird das jagende Thier durch seinen vorzüglichen Geruch geleitet; wenigstens

[Abbildung] Der Buansu oder Buansuah (Canis primaevus).
folgt es der Nase entschieden mehr, als dem Auge. Wie gesagt wird, theilt der Buansu mit dem
Hiänenhund, welchen wir später kennen lernen werden, die Lust, gefährliche Raubthiere anzugreifen
und zu tödten oder wenigstens zu vertreiben; aber er liebt auch den Kampf mit Schafen und Ziegen,
welcher ihm weniger Anstrengung kostet, und ist deshalb ein höchst verhaßter Besucher der Gehöfte
und Hürden.

Jung eingefangene Buansus sollen sehr zahm werden. Sie zeigen bald große Anhänglichkeit
an ihren Pfleger, und wenn dieser es versteht, kann er sie zu trefflichen Jagdgehilfen abrichten. Leider
scheint der Buansu blos seinem Herrn unterthan sein zu wollen; er ist für andere Jäger nicht nur
unbrauchbar, sondern wegen seines scharfen Gebisses sogar gefährlich.

Die Raubthiere. Hunde. — Buanſu. Kaberu.
Weſen und ſeinen Sitten hat er große Aehnlichkeit mit jenem. Er iſt ebenſo ſcheu und hält ſich gerade
ſo zurückgezogen, wie der Kolſun. Die dickſten und unzugänglichſten Wälder und andere Dickichte,
mit welchen die ſo reiche Pflanzenwelt den dortigen Boden deckt, zieht er jedem andern Aufenthalt vor.

Der Buanſu jagt ebenfalls in Meuten, unterſcheidet ſich aber bei ſeiner Jagd von dem vorigen
hauptſächlich dadurch, daß er ununterbrochen Laute von ſich giebt, während er läuft, und zwar ſtößt
er ein ſonderbares Gebrüll aus, welches von der Stimme des Haushundes ganz verſchieden iſt und
ebenſowenig etwas gemein hat mit dem langen Geheul der Wölfe, des Schakals oder des Fuchſes.
Die Zahl der Mitglieder einer Meute iſt nicht groß, ſondern beträgt höchſtens acht bis zwölf. Nach
allen Beobachtungen wird das jagende Thier durch ſeinen vorzüglichen Geruch geleitet; wenigſtens

[Abbildung] Der Buanſu oder Buanſuah (Canis primaevus).
folgt es der Naſe entſchieden mehr, als dem Auge. Wie geſagt wird, theilt der Buanſu mit dem
Hiänenhund, welchen wir ſpäter kennen lernen werden, die Luſt, gefährliche Raubthiere anzugreifen
und zu tödten oder wenigſtens zu vertreiben; aber er liebt auch den Kampf mit Schafen und Ziegen,
welcher ihm weniger Anſtrengung koſtet, und iſt deshalb ein höchſt verhaßter Beſucher der Gehöfte
und Hürden.

Jung eingefangene Buanſus ſollen ſehr zahm werden. Sie zeigen bald große Anhänglichkeit
an ihren Pfleger, und wenn dieſer es verſteht, kann er ſie zu trefflichen Jagdgehilfen abrichten. Leider
ſcheint der Buanſu blos ſeinem Herrn unterthan ſein zu wollen; er iſt für andere Jäger nicht nur
unbrauchbar, ſondern wegen ſeines ſcharfen Gebiſſes ſogar gefährlich.

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[322/0388] Die Raubthiere. Hunde. — Buanſu. Kaberu. Weſen und ſeinen Sitten hat er große Aehnlichkeit mit jenem. Er iſt ebenſo ſcheu und hält ſich gerade ſo zurückgezogen, wie der Kolſun. Die dickſten und unzugänglichſten Wälder und andere Dickichte, mit welchen die ſo reiche Pflanzenwelt den dortigen Boden deckt, zieht er jedem andern Aufenthalt vor. Der Buanſu jagt ebenfalls in Meuten, unterſcheidet ſich aber bei ſeiner Jagd von dem vorigen hauptſächlich dadurch, daß er ununterbrochen Laute von ſich giebt, während er läuft, und zwar ſtößt er ein ſonderbares Gebrüll aus, welches von der Stimme des Haushundes ganz verſchieden iſt und ebenſowenig etwas gemein hat mit dem langen Geheul der Wölfe, des Schakals oder des Fuchſes. Die Zahl der Mitglieder einer Meute iſt nicht groß, ſondern beträgt höchſtens acht bis zwölf. Nach allen Beobachtungen wird das jagende Thier durch ſeinen vorzüglichen Geruch geleitet; wenigſtens [Abbildung Der Buanſu oder Buanſuah (Canis primaevus).] folgt es der Naſe entſchieden mehr, als dem Auge. Wie geſagt wird, theilt der Buanſu mit dem Hiänenhund, welchen wir ſpäter kennen lernen werden, die Luſt, gefährliche Raubthiere anzugreifen und zu tödten oder wenigſtens zu vertreiben; aber er liebt auch den Kampf mit Schafen und Ziegen, welcher ihm weniger Anſtrengung koſtet, und iſt deshalb ein höchſt verhaßter Beſucher der Gehöfte und Hürden. Jung eingefangene Buanſus ſollen ſehr zahm werden. Sie zeigen bald große Anhänglichkeit an ihren Pfleger, und wenn dieſer es verſteht, kann er ſie zu trefflichen Jagdgehilfen abrichten. Leider ſcheint der Buanſu blos ſeinem Herrn unterthan ſein zu wollen; er iſt für andere Jäger nicht nur unbrauchbar, ſondern wegen ſeines ſcharfen Gebiſſes ſogar gefährlich.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben01_1864/388>, abgerufen am 24.11.2024.