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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864.

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Größe, Färbung und Verbreitung des Ozelot.
ist schlank, die Beine sind ziemlich hoch, obwohl viel niedriger, als beim Luchs, der Schwanz ist
mittellang, von mäßiger Dicke, gegen die Spitze zu etwas verdünnt. Die Ohren sind kurz, breit
und abgerundet, der Augenstern ist beinahe rund. Dicht, glänzend und weich ist der Pelz und dabei
ebenso bunt wie geschmackvoll gezeichnet. Seine Grundfarbe ist auf der Oberseite ein bräunliches
Grau oder Röthlichgelbgrau, auf der Unterseite ein gilbliches Weiß. Von den Augen zieht sich jeder-
seits ein schwarzer Längsstreifen zu den Ohren. Die Oberseite des Kopfes ist klein getupft, auf den
Wangen verlaufen Querstreifen und von diesen aus ein Kehlstreif. Ueber den Rücken ziehen sich
Längsstreifen, meist vier, längs des Rückens eine Reihe schmaler, schwarzer Flecken, unter denen
größere hervortreten, an den Seiten gekrümmte Längsreihen breiter, bandförmiger Längsstreifen,
welche von den Schultern bis zum Hintertheile reichen, lebhafter, als die Grundfarbe, schwarz ge-
säumt, und oft in der Mitte dunkel punktirt sind. Der Unterleib und die Beine sind mit vollen
Flecken bedeckt, welche auf dem Schwanze in Ringe übergehen. Diese Färbung ändert übrigens sehr
[Abbildung] Der Ozelot oder die Pautherkatze (Leopardus pardalls).
ab. Oft sind die schwarzen Längsstreifen des Rückens durch breitere fahle Streifen in acht getheilt,
und breite ununterbrochene Streifen ziehen sich längs den Seiten entlang; bei anderen zertheilen sich
die Streifen in Flecke, auf den Wangen finden sich breite, schwarze Tüpfel; noch andere sind am
ganzen Unterleibe schwarz gestreift, der Schwanz ist vollständig geringelt u. s. w. Die Weibchen
unterscheiden sich von den Männchen durch schwächere Färbung der Flecken und kreisförmig gestellte
Punkte auf den Schultern und dem Kreuze.

Der Ozelot ist weit verbreitet. Er findet sich durch ganz Mittelamerika bis in das nördliche
Brasilien und andrerseits bis Mejiko und Tejas und den südlichen Theil der Vereinigten Staaten.
Hier lebt er mehr in den tieferen und menschenleeren Wäldern, als in der Nähe von Ortschaften,
obgleich er auch da vorkommt. Auf freiem Felde findet man ihn nie, immer nur in Wäldern und in
sumpfigen Gegenden. An manchen Orten ist er recht häufig. Er scheint kein bestimmtes Lager zu
haben. Den Tag über schläft er im dunkelsten Theile des Waldes, zuweilen im hohlen Baume oder
auch zwischen undurchdringlichen Bromelien, welche von dichtem Strauchwerk beschattet sind. Jn der

Größe, Färbung und Verbreitung des Ozelot.
iſt ſchlank, die Beine ſind ziemlich hoch, obwohl viel niedriger, als beim Luchs, der Schwanz iſt
mittellang, von mäßiger Dicke, gegen die Spitze zu etwas verdünnt. Die Ohren ſind kurz, breit
und abgerundet, der Augenſtern iſt beinahe rund. Dicht, glänzend und weich iſt der Pelz und dabei
ebenſo bunt wie geſchmackvoll gezeichnet. Seine Grundfarbe iſt auf der Oberſeite ein bräunliches
Grau oder Röthlichgelbgrau, auf der Unterſeite ein gilbliches Weiß. Von den Augen zieht ſich jeder-
ſeits ein ſchwarzer Längsſtreifen zu den Ohren. Die Oberſeite des Kopfes iſt klein getupft, auf den
Wangen verlaufen Querſtreifen und von dieſen aus ein Kehlſtreif. Ueber den Rücken ziehen ſich
Längsſtreifen, meiſt vier, längs des Rückens eine Reihe ſchmaler, ſchwarzer Flecken, unter denen
größere hervortreten, an den Seiten gekrümmte Längsreihen breiter, bandförmiger Längsſtreifen,
welche von den Schultern bis zum Hintertheile reichen, lebhafter, als die Grundfarbe, ſchwarz ge-
ſäumt, und oft in der Mitte dunkel punktirt ſind. Der Unterleib und die Beine ſind mit vollen
Flecken bedeckt, welche auf dem Schwanze in Ringe übergehen. Dieſe Färbung ändert übrigens ſehr
[Abbildung] Der Ozelot oder die Pautherkatze (Leopardus pardalls).
ab. Oft ſind die ſchwarzen Längsſtreifen des Rückens durch breitere fahle Streifen in acht getheilt,
und breite ununterbrochene Streifen ziehen ſich längs den Seiten entlang; bei anderen zertheilen ſich
die Streifen in Flecke, auf den Wangen finden ſich breite, ſchwarze Tüpfel; noch andere ſind am
ganzen Unterleibe ſchwarz geſtreift, der Schwanz iſt vollſtändig geringelt u. ſ. w. Die Weibchen
unterſcheiden ſich von den Männchen durch ſchwächere Färbung der Flecken und kreisförmig geſtellte
Punkte auf den Schultern und dem Kreuze.

Der Ozelot iſt weit verbreitet. Er findet ſich durch ganz Mittelamerika bis in das nördliche
Braſilien und andrerſeits bis Mejiko und Tejas und den ſüdlichen Theil der Vereinigten Staaten.
Hier lebt er mehr in den tieferen und menſchenleeren Wäldern, als in der Nähe von Ortſchaften,
obgleich er auch da vorkommt. Auf freiem Felde findet man ihn nie, immer nur in Wäldern und in
ſumpfigen Gegenden. An manchen Orten iſt er recht häufig. Er ſcheint kein beſtimmtes Lager zu
haben. Den Tag über ſchläft er im dunkelſten Theile des Waldes, zuweilen im hohlen Baume oder
auch zwiſchen undurchdringlichen Bromelien, welche von dichtem Strauchwerk beſchattet ſind. Jn der

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[249/0313] Größe, Färbung und Verbreitung des Ozelot. iſt ſchlank, die Beine ſind ziemlich hoch, obwohl viel niedriger, als beim Luchs, der Schwanz iſt mittellang, von mäßiger Dicke, gegen die Spitze zu etwas verdünnt. Die Ohren ſind kurz, breit und abgerundet, der Augenſtern iſt beinahe rund. Dicht, glänzend und weich iſt der Pelz und dabei ebenſo bunt wie geſchmackvoll gezeichnet. Seine Grundfarbe iſt auf der Oberſeite ein bräunliches Grau oder Röthlichgelbgrau, auf der Unterſeite ein gilbliches Weiß. Von den Augen zieht ſich jeder- ſeits ein ſchwarzer Längsſtreifen zu den Ohren. Die Oberſeite des Kopfes iſt klein getupft, auf den Wangen verlaufen Querſtreifen und von dieſen aus ein Kehlſtreif. Ueber den Rücken ziehen ſich Längsſtreifen, meiſt vier, längs des Rückens eine Reihe ſchmaler, ſchwarzer Flecken, unter denen größere hervortreten, an den Seiten gekrümmte Längsreihen breiter, bandförmiger Längsſtreifen, welche von den Schultern bis zum Hintertheile reichen, lebhafter, als die Grundfarbe, ſchwarz ge- ſäumt, und oft in der Mitte dunkel punktirt ſind. Der Unterleib und die Beine ſind mit vollen Flecken bedeckt, welche auf dem Schwanze in Ringe übergehen. Dieſe Färbung ändert übrigens ſehr [Abbildung Der Ozelot oder die Pautherkatze (Leopardus pardalls).] ab. Oft ſind die ſchwarzen Längsſtreifen des Rückens durch breitere fahle Streifen in acht getheilt, und breite ununterbrochene Streifen ziehen ſich längs den Seiten entlang; bei anderen zertheilen ſich die Streifen in Flecke, auf den Wangen finden ſich breite, ſchwarze Tüpfel; noch andere ſind am ganzen Unterleibe ſchwarz geſtreift, der Schwanz iſt vollſtändig geringelt u. ſ. w. Die Weibchen unterſcheiden ſich von den Männchen durch ſchwächere Färbung der Flecken und kreisförmig geſtellte Punkte auf den Schultern und dem Kreuze. Der Ozelot iſt weit verbreitet. Er findet ſich durch ganz Mittelamerika bis in das nördliche Braſilien und andrerſeits bis Mejiko und Tejas und den ſüdlichen Theil der Vereinigten Staaten. Hier lebt er mehr in den tieferen und menſchenleeren Wäldern, als in der Nähe von Ortſchaften, obgleich er auch da vorkommt. Auf freiem Felde findet man ihn nie, immer nur in Wäldern und in ſumpfigen Gegenden. An manchen Orten iſt er recht häufig. Er ſcheint kein beſtimmtes Lager zu haben. Den Tag über ſchläft er im dunkelſten Theile des Waldes, zuweilen im hohlen Baume oder auch zwiſchen undurchdringlichen Bromelien, welche von dichtem Strauchwerk beſchattet ſind. Jn der

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben01_1864/313>, abgerufen am 25.11.2024.