Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.

Bild:
<< vorherige Seite

Also redet auch die gemeine Confession in articulis Schmal caldicis: Es ist von nöten zuwissen / vnnd zulehren / wo die heiligen leute vber das / so sie die Erbsünde noch haben / vnd fühlen / darwieder auch teglich büssen vnnd streiten / ettwa in öffentliche Sünde fallen / das alßdann der Glaube vnd heiliger Geist weg ist gewest / Denn der heilig Geist lest die Sünde nicht walten / vnd vberhandt gewinnen / das sie volnbracht werde / sondern stewret vnd wehret / das sie nicht muß thun was sie will: Thut sie aber was sie will / so ist der heilig Geist vnd Glaube nicht dabey. Haec ibi. Vnd die Apologia redet auch so vber den spruch / 2. Pet. 1. Thut gute wercke / das jhr inn ewren beruff verharret / auff das die gaben des beruffs nicht wiederumb verlohren werden / welche vorhin vns wiederfahren / nicht von wegen der folgenden werck. Aber jetzundt werden dieselben bewahret / vnnd erhalten durch den Glauben / Der Glaube aber bleibt inn denen nicht / die den heiligen Geist verlieren / vnd die Busse von sich stossen / etc. Hieran ist gar hoch vnd viel gelegen / das die lehre von guten wercken / auff beiden seiten / wieder die Phariscer vnd Epicureer / mit allem fleiß woll verwahret werde.

Diese vrsachen aber / warumb vnd wazu die Christen nach der schrifft gute werck thun sollen / seind in Confessione & Apologia / auß Gottes Worte fein kurtz zusammen gezogen / Nemlich / Weil es GOTt also haben will / vnd befohlen hat / Item / das wir dardurch den Glauben vben / beweisen / vnd fest machen / damit auß den früchten jedermenniglich bekandt werde / das wir warhafftig ein guter Baum / vnd zum Reich der gnaden beru-

Also redet auch die gemeine Confession in articulis Schmal caldicis: Es ist von nöten zuwissen / vnnd zulehren / wo die heiligen leute vber das / so sie die Erbsünde noch haben / vnd fühlen / darwieder auch teglich büssen vnnd streiten / ettwa in öffentliche Sünde fallen / das alßdann der Glaube vnd heiliger Geist weg ist gewest / Denn der heilig Geist lest die Sünde nicht walten / vnd vberhandt gewinnen / das sie volnbracht werde / sondern stewret vnd wehret / das sie nicht muß thun was sie will: Thut sie aber was sie will / so ist der heilig Geist vnd Glaube nicht dabey. Haec ibi. Vnd die Apologia redet auch so vber den spruch / 2. Pet. 1. Thut gute wercke / das jhr inn ewren beruff verharret / auff das die gaben des beruffs nicht wiederumb verlohren werden / welche vorhin vns wiederfahren / nicht von wegen der folgenden werck. Aber jetzundt werden dieselben bewahret / vnnd erhalten durch den Glauben / Der Glaube aber bleibt inn denen nicht / die den heiligen Geist verlieren / vnd die Busse von sich stossen / etc. Hieran ist gar hoch vnd viel gelegen / das die lehre von guten wercken / auff beiden seiten / wieder die Phariscer vnd Epicureer / mit allem fleiß woll verwahret werde.

Diese vrsachen aber / warumb vnd wazu die Christen nach der schrifft gute werck thun sollen / seind in Confessione & Apologia / auß Gottes Worte fein kurtz zusammen gezogen / Nemlich / Weil es GOTt also haben will / vnd befohlen hat / Item / das wir dardurch den Glauben vben / beweisen / vnd fest machen / damit auß den früchten jedermenniglich bekandt werde / das wir warhafftig ein guter Baum / vnd zum Reich der gnaden beru-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0080"/>
Also redet auch die gemeine Confession in articulis Schmal       caldicis: Es ist von nöten zuwissen / vnnd zulehren / wo die heiligen leute vber das / so sie       die Erbsünde noch haben / vnd fühlen / darwieder auch teglich büssen vnnd streiten / ettwa in       öffentliche Sünde fallen / das alßdann der Glaube vnd heiliger Geist weg ist gewest / Denn der       heilig Geist lest die Sünde nicht walten / vnd vberhandt gewinnen / das sie volnbracht werde /       sondern stewret vnd wehret / das sie nicht muß thun was sie will: Thut sie aber was sie will /       so ist der heilig Geist vnd Glaube nicht dabey. Haec ibi. Vnd die Apologia redet auch so vber       den spruch / 2. Pet. 1. Thut gute wercke / das jhr inn ewren beruff verharret / auff das die       gaben des beruffs nicht wiederumb verlohren werden / welche vorhin vns wiederfahren / nicht von       wegen der folgenden werck. Aber jetzundt werden dieselben bewahret / vnnd erhalten durch den       Glauben / Der Glaube aber bleibt inn denen nicht / die den heiligen Geist verlieren / vnd die       Busse von sich stossen / etc. Hieran ist gar hoch vnd viel gelegen / das die lehre von guten       wercken / auff beiden seiten / wieder die Phariscer vnd Epicureer / mit allem fleiß woll       verwahret werde.</p>
        <p>Diese vrsachen aber / warumb vnd wazu die Christen nach der schrifft gute werck thun sollen /       seind in Confessione &amp; Apologia / auß Gottes Worte fein kurtz zusammen gezogen / Nemlich /       Weil es GOTt also haben will / vnd befohlen hat / Item / das wir dardurch den Glauben vben /       beweisen / vnd fest machen / damit auß den früchten jedermenniglich bekandt werde / das wir       warhafftig ein guter Baum / vnd zum Reich der gnaden beru-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0080] Also redet auch die gemeine Confession in articulis Schmal caldicis: Es ist von nöten zuwissen / vnnd zulehren / wo die heiligen leute vber das / so sie die Erbsünde noch haben / vnd fühlen / darwieder auch teglich büssen vnnd streiten / ettwa in öffentliche Sünde fallen / das alßdann der Glaube vnd heiliger Geist weg ist gewest / Denn der heilig Geist lest die Sünde nicht walten / vnd vberhandt gewinnen / das sie volnbracht werde / sondern stewret vnd wehret / das sie nicht muß thun was sie will: Thut sie aber was sie will / so ist der heilig Geist vnd Glaube nicht dabey. Haec ibi. Vnd die Apologia redet auch so vber den spruch / 2. Pet. 1. Thut gute wercke / das jhr inn ewren beruff verharret / auff das die gaben des beruffs nicht wiederumb verlohren werden / welche vorhin vns wiederfahren / nicht von wegen der folgenden werck. Aber jetzundt werden dieselben bewahret / vnnd erhalten durch den Glauben / Der Glaube aber bleibt inn denen nicht / die den heiligen Geist verlieren / vnd die Busse von sich stossen / etc. Hieran ist gar hoch vnd viel gelegen / das die lehre von guten wercken / auff beiden seiten / wieder die Phariscer vnd Epicureer / mit allem fleiß woll verwahret werde. Diese vrsachen aber / warumb vnd wazu die Christen nach der schrifft gute werck thun sollen / seind in Confessione & Apologia / auß Gottes Worte fein kurtz zusammen gezogen / Nemlich / Weil es GOTt also haben will / vnd befohlen hat / Item / das wir dardurch den Glauben vben / beweisen / vnd fest machen / damit auß den früchten jedermenniglich bekandt werde / das wir warhafftig ein guter Baum / vnd zum Reich der gnaden beru-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/80
Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/80>, abgerufen am 22.11.2024.