Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709.

Bild:
<< vorherige Seite

Himmel gebunden seyn / und was ihr auf Erden lösen werdet / soll auch im Himmel loß seyn.

Und im 28. Capitel:

MIr ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden / darum / gehet hin und lehret alle Völcker / und tauffet sie im Nahmen des Vaters / und des Sohnes / und des heiligen Geistes / und lehret sie halten alles was ich euch befohlen habe / und siehe ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt Ende.

Zum andern von dem Verhalten eines Predigers bey dem Predig-Amt.

Schreibet S. Paulus in der ersten Epistel an den Timotheum am 3. Capitel.

DAs ist je gewißlich wahr / so jemand ein Bischoffs-Amt begehret / der begehret ein köstlich Werck; Es soll aber ein Bischoff unsträfflich seyn / eines Weibes Mann / nüchtern / mäßig / sittig / gastfrey / lehrhafftig / nicht ein Weinsäuffer / nicht beißig / nicht unehrliche Handthierung treiben / sondern gelinde / nicht haderhafftig / nicht geitzig / der seinem eigenem Hause wol fürstehe / der gehorsahme Kinder habe / mit aller Ehrbarkeit / (so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiß fürzustehen / wie wird er die Gemeine GOttes versorgen) nicht ein Neuling / auf daß er sich nicht aufblase / und dem Lästerer ins Urtheil falle / Er muß auch ein gut Zeugniß haben von denen die draussen sind / auf daß er nicht falle dem Lästerer in die Schmach und Stricke.

Imgleichen ermahnet gemeldter Apostel die Aeltesten der Gemeinde zu Epheso in der Apostel Geschicht am 20. Capitel.

Himmel gebunden seyn / und was ihr auf Erden lösen werdet / soll auch im Himmel loß seyn.

Und im 28. Capitel:

MIr ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden / darum / gehet hin und lehret alle Völcker / und tauffet sie im Nahmen des Vaters / und des Sohnes / und des heiligen Geistes / und lehret sie halten alles was ich euch befohlen habe / und siehe ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt Ende.

Zum andern von dem Verhalten eines Predigers bey dem Predig-Amt.

Schreibet S. Paulus in der ersten Epistel an den Timotheum am 3. Capitel.

DAs ist je gewißlich wahr / so jemand ein Bischoffs-Amt begehret / der begehret ein köstlich Werck; Es soll aber ein Bischoff unsträfflich seyn / eines Weibes Mann / nüchtern / mäßig / sittig / gastfrey / lehrhafftig / nicht ein Weinsäuffer / nicht beißig / nicht unehrliche Handthierung treiben / sondern gelinde / nicht haderhafftig / nicht geitzig / der seinem eigenem Hause wol fürstehe / der gehorsahme Kinder habe / mit aller Ehrbarkeit / (so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiß fürzustehen / wie wird er die Gemeine GOttes versorgen) nicht ein Neuling / auf daß er sich nicht aufblase / und dem Lästerer ins Urtheil falle / Er muß auch ein gut Zeugniß haben von denen die draussen sind / auf daß er nicht falle dem Lästerer in die Schmach und Stricke.

Imgleichen ermahnet gemeldter Apostel die Aeltesten der Gemeinde zu Epheso in der Apostel Geschicht am 20. Capitel.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0094" n="90"/>
Himmel gebunden seyn / und was ihr auf Erden lösen       werdet / soll auch im Himmel loß seyn.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Und im 28. Capitel:<lb/></head>
        <p>MIr ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden / darum / gehet hin und lehret alle       Völcker / und tauffet sie im Nahmen des Vaters / und des Sohnes / und des heiligen Geistes /       und lehret sie halten alles was ich euch befohlen habe / und siehe ich bin bey euch alle Tage       biß an der Welt Ende.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Zum andern von dem Verhalten eines Predigers bey dem Predig-Amt.<lb/></head>
        <p>Schreibet S. Paulus in der ersten Epistel an den Timotheum am 3. Capitel.</p>
        <p>DAs ist je gewißlich wahr / so jemand ein Bischoffs-Amt begehret / der begehret ein köstlich       Werck; Es soll aber ein Bischoff unsträfflich seyn / eines Weibes Mann / nüchtern / mäßig /       sittig / gastfrey / lehrhafftig / nicht ein Weinsäuffer / nicht beißig / nicht unehrliche       Handthierung treiben / sondern gelinde / nicht haderhafftig / nicht geitzig / der seinem       eigenem Hause wol fürstehe / der gehorsahme Kinder habe / mit aller Ehrbarkeit / (so aber       jemand seinem eigenen Hause nicht weiß fürzustehen / wie wird er die Gemeine GOttes versorgen)       nicht ein Neuling / auf daß er sich nicht aufblase / und dem Lästerer ins Urtheil falle / Er       muß auch ein gut Zeugniß haben von denen die draussen sind / auf daß er nicht falle dem       Lästerer in die Schmach und Stricke.</p>
        <p>Imgleichen ermahnet gemeldter Apostel die Aeltesten der Gemeinde zu Epheso in der Apostel       Geschicht am 20. Capitel.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0094] Himmel gebunden seyn / und was ihr auf Erden lösen werdet / soll auch im Himmel loß seyn. Und im 28. Capitel: MIr ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden / darum / gehet hin und lehret alle Völcker / und tauffet sie im Nahmen des Vaters / und des Sohnes / und des heiligen Geistes / und lehret sie halten alles was ich euch befohlen habe / und siehe ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt Ende. Zum andern von dem Verhalten eines Predigers bey dem Predig-Amt. Schreibet S. Paulus in der ersten Epistel an den Timotheum am 3. Capitel. DAs ist je gewißlich wahr / so jemand ein Bischoffs-Amt begehret / der begehret ein köstlich Werck; Es soll aber ein Bischoff unsträfflich seyn / eines Weibes Mann / nüchtern / mäßig / sittig / gastfrey / lehrhafftig / nicht ein Weinsäuffer / nicht beißig / nicht unehrliche Handthierung treiben / sondern gelinde / nicht haderhafftig / nicht geitzig / der seinem eigenem Hause wol fürstehe / der gehorsahme Kinder habe / mit aller Ehrbarkeit / (so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiß fürzustehen / wie wird er die Gemeine GOttes versorgen) nicht ein Neuling / auf daß er sich nicht aufblase / und dem Lästerer ins Urtheil falle / Er muß auch ein gut Zeugniß haben von denen die draussen sind / auf daß er nicht falle dem Lästerer in die Schmach und Stricke. Imgleichen ermahnet gemeldter Apostel die Aeltesten der Gemeinde zu Epheso in der Apostel Geschicht am 20. Capitel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/94
Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/94>, abgerufen am 23.11.2024.