per erwärmen sich bei auffallenden Wärmestrahlen in eben dem Grade mehr, wie sie weniger Licht bei auffallenden Lichtstrahlen zurückwerfen. Eine schwarze Wand wird an den Sonnenstrahlen fast unerträglich heiß; schwarzes Zeug auf den Schnee gelegt, sinkt, weil der Schnee darunter aufthaut, tiefer ein als weißes; Schnee und Eis erhalten da am ehesten tiefer eingethaute Löcher, wo schwarze Erde darauf lag; Gefäße inwendig schwarz gefärbt und mit mehreren Glasplatten oben geschlossen, werden im Innern sehr heiß, wenn die Sonne durch die Glasplatten hereinfällt; wenn man mit einem schwachen Brennglase Papier am Sonnenlichte anbrennen will, so bemerkt man bald, daß dieses leichter da gelingt, wo das Papier schwarz ist, als wo es weiß ist. Hierin liegt der Grund, warum im Winter neben grauen oder schwärzlichen Baum- stämmen oder Pfählen der Schnee verschwindet, (durch Abthauen und Verdunsten,) während er in einiger Entfernung sich vollkom- men erhält, weil nämlich bei jedem Sonnenstrahle jene Körper sich in einigem Grade erwärmen.
Eine ähnliche Uebereinstimmung findet zwischen Licht und Wärme bei dem Durchgange statt, indem trübes Glas wenig Licht durchläßt und sich zugleich erwärmt, recht helles, reines Glas dagegen fast alles Licht durchläßt und sich beinahe gar nicht erwärmt. In Beziehung auf unsre nächsten Betrachtungen ist indeß jene bei der Zurückwerfung beobachtete Uebereinstimmung noch wichtiger.
Die eben erwähnten Erfahrungen nämlich über die von gewis- sen Körpern in bedeutendem Maaße, von gewissen Körpern wenig zurückgeworfene Wärme stimmen mit den Verschiedenheiten der als strahlend von erwärmten Körpern ausströmenden Wärme überein. Wenn man zwei ganz gleiche hohle Kugeln von Metall verfertigen läßt, beide gleich gut polirt, aber die Politur der einen mit Ruß überzieht oder auch nur schwarz überfärbt; so kühlt sich, wenn man sie beide mit gleich heißem Wasser füllt, die geschwärzte schneller ab, und so giebt in allen Fällen diejenige Oberfläche die Wärme leichter her, die fähiger ist, sie bei auffallender Wärmestrahlung von außen leichter aufzunehmen. Der Unterschied der Abkühlung ist so bedeutend, daß man den Versuch nur mit zwei gleichen Me- tallgefäßen, deren eines polirt, das andre mit Ruß überzogen ist, sehr oberflächlich anzustellen braucht, um, wenn man beide mit
per erwaͤrmen ſich bei auffallenden Waͤrmeſtrahlen in eben dem Grade mehr, wie ſie weniger Licht bei auffallenden Lichtſtrahlen zuruͤckwerfen. Eine ſchwarze Wand wird an den Sonnenſtrahlen faſt unertraͤglich heiß; ſchwarzes Zeug auf den Schnee gelegt, ſinkt, weil der Schnee darunter aufthaut, tiefer ein als weißes; Schnee und Eis erhalten da am eheſten tiefer eingethaute Loͤcher, wo ſchwarze Erde darauf lag; Gefaͤße inwendig ſchwarz gefaͤrbt und mit mehreren Glasplatten oben geſchloſſen, werden im Innern ſehr heiß, wenn die Sonne durch die Glasplatten hereinfaͤllt; wenn man mit einem ſchwachen Brennglaſe Papier am Sonnenlichte anbrennen will, ſo bemerkt man bald, daß dieſes leichter da gelingt, wo das Papier ſchwarz iſt, als wo es weiß iſt. Hierin liegt der Grund, warum im Winter neben grauen oder ſchwaͤrzlichen Baum- ſtaͤmmen oder Pfaͤhlen der Schnee verſchwindet, (durch Abthauen und Verdunſten,) waͤhrend er in einiger Entfernung ſich vollkom- men erhaͤlt, weil naͤmlich bei jedem Sonnenſtrahle jene Koͤrper ſich in einigem Grade erwaͤrmen.
Eine aͤhnliche Uebereinſtimmung findet zwiſchen Licht und Waͤrme bei dem Durchgange ſtatt, indem truͤbes Glas wenig Licht durchlaͤßt und ſich zugleich erwaͤrmt, recht helles, reines Glas dagegen faſt alles Licht durchlaͤßt und ſich beinahe gar nicht erwaͤrmt. In Beziehung auf unſre naͤchſten Betrachtungen iſt indeß jene bei der Zuruͤckwerfung beobachtete Uebereinſtimmung noch wichtiger.
Die eben erwaͤhnten Erfahrungen naͤmlich uͤber die von gewiſ- ſen Koͤrpern in bedeutendem Maaße, von gewiſſen Koͤrpern wenig zuruͤckgeworfene Waͤrme ſtimmen mit den Verſchiedenheiten der als ſtrahlend von erwaͤrmten Koͤrpern ausſtroͤmenden Waͤrme uͤberein. Wenn man zwei ganz gleiche hohle Kugeln von Metall verfertigen laͤßt, beide gleich gut polirt, aber die Politur der einen mit Ruß uͤberzieht oder auch nur ſchwarz uͤberfaͤrbt; ſo kuͤhlt ſich, wenn man ſie beide mit gleich heißem Waſſer fuͤllt, die geſchwaͤrzte ſchneller ab, und ſo giebt in allen Faͤllen diejenige Oberflaͤche die Waͤrme leichter her, die faͤhiger iſt, ſie bei auffallender Waͤrmeſtrahlung von außen leichter aufzunehmen. Der Unterſchied der Abkuͤhlung iſt ſo bedeutend, daß man den Verſuch nur mit zwei gleichen Me- tallgefaͤßen, deren eines polirt, das andre mit Ruß uͤberzogen iſt, ſehr oberflaͤchlich anzuſtellen braucht, um, wenn man beide mit
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per erwaͤrmen ſich bei auffallenden Waͤrmeſtrahlen in eben dem
Grade mehr, wie ſie weniger Licht bei auffallenden Lichtſtrahlen
zuruͤckwerfen. Eine ſchwarze Wand wird an den Sonnenſtrahlen
faſt unertraͤglich heiß; ſchwarzes Zeug auf den Schnee gelegt,
ſinkt, weil der Schnee darunter aufthaut, tiefer ein als weißes;
Schnee und Eis erhalten da am eheſten tiefer eingethaute Loͤcher,
wo ſchwarze Erde darauf lag; Gefaͤße inwendig ſchwarz gefaͤrbt und
mit mehreren Glasplatten oben geſchloſſen, werden im Innern
ſehr heiß, wenn die Sonne durch die Glasplatten hereinfaͤllt; wenn
man mit einem ſchwachen Brennglaſe Papier am Sonnenlichte
anbrennen will, ſo bemerkt man bald, daß dieſes leichter da gelingt,
wo das Papier ſchwarz iſt, als wo es weiß iſt. Hierin liegt der
Grund, warum im Winter neben grauen oder ſchwaͤrzlichen Baum-
ſtaͤmmen oder Pfaͤhlen der Schnee verſchwindet, (durch Abthauen
und Verdunſten,) waͤhrend er in einiger Entfernung ſich vollkom-
men erhaͤlt, weil naͤmlich bei jedem Sonnenſtrahle jene Koͤrper ſich
in einigem Grade erwaͤrmen.
Eine aͤhnliche Uebereinſtimmung findet zwiſchen Licht und
Waͤrme bei dem Durchgange ſtatt, indem truͤbes Glas wenig Licht
durchlaͤßt und ſich zugleich erwaͤrmt, recht helles, reines Glas
dagegen faſt alles Licht durchlaͤßt und ſich beinahe gar nicht erwaͤrmt.
In Beziehung auf unſre naͤchſten Betrachtungen iſt indeß jene bei
der Zuruͤckwerfung beobachtete Uebereinſtimmung noch wichtiger.
Die eben erwaͤhnten Erfahrungen naͤmlich uͤber die von gewiſ-
ſen Koͤrpern in bedeutendem Maaße, von gewiſſen Koͤrpern wenig
zuruͤckgeworfene Waͤrme ſtimmen mit den Verſchiedenheiten der als
ſtrahlend von erwaͤrmten Koͤrpern ausſtroͤmenden Waͤrme uͤberein.
Wenn man zwei ganz gleiche hohle Kugeln von Metall verfertigen
laͤßt, beide gleich gut polirt, aber die Politur der einen mit Ruß
uͤberzieht oder auch nur ſchwarz uͤberfaͤrbt; ſo kuͤhlt ſich, wenn man
ſie beide mit gleich heißem Waſſer fuͤllt, die geſchwaͤrzte ſchneller
ab, und ſo giebt in allen Faͤllen diejenige Oberflaͤche die Waͤrme
leichter her, die faͤhiger iſt, ſie bei auffallender Waͤrmeſtrahlung
von außen leichter aufzunehmen. Der Unterſchied der Abkuͤhlung
iſt ſo bedeutend, daß man den Verſuch nur mit zwei gleichen Me-
tallgefaͤßen, deren eines polirt, das andre mit Ruß uͤberzogen iſt,
ſehr oberflaͤchlich anzuſtellen braucht, um, wenn man beide mit
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/54>, abgerufen am 22.11.2024.
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