die Gleichheit der Ströme zu bewirken, so würde man dem Platin einen 6 mal größern Leitungswiderstand als dem Silber beilegen.
Einwirkung der Reibungs-Electricität auf die Ma- gnetnadel.
Bei mehreren Versuchen, die man angestellt hatte, um die Einwirkung eines Stromes der durch Reibung erregten Electricität auf die Magnetnadel zu beobachten, konnte man mit dem Multi- plicator keine solche bemerken, und wußte sich diese Verschiedenheit nicht recht zu erklären. Colladon hat aber gezeigt, daß sich die Wirkung allerdings wahrnehmen läßt, wenn man nur hindert, daß die mit zu starker Spannung die Isolirungen durchbrechende Elec- tricität nicht von einer Windung des Multiplicators zur andern übergeht. Colladon wandte einen mit doppelter Seide genau umsponnenen Multiplicatordrath an, und ließ eine electrische Bat- terie von 4000 Quadratzoll Oberfläche nur so schwach laden, daß man an dem Electroscop der Flaschen eine geringe Divergenz be- merkte. Wurde nun das eine spitzig auslaufende Ende des Mul- tiplicatordrathes dem Knopfe der Batterie, isolirt gehalten, genä- hert, während das andre Ende an der äußern Belegung anlag, so zeigte die Ablenkung der Magnetnadel den electrischen Strom an, und zwar fand diese Ablenkung nach entgegengesetzten Seiten statt, wenn die Enden der Dräthe vertauscht und dadurch die Richtung des Stromes eine entgegengesetzte wurde. Auch der durch Drehung einer Electrisirmaschine hervorgebrachte Strom von Electricität vom geladenen Leiter zum isolirten Reibzeuge zurück, brachte, wenn er durch den Multiplicatordrath geleitet wurde, eine Ablenkung der Nadel hervor, und endlich ließ sich auch bei einem herannahenden Gewitter die atmosphärische Electricität auf diese Weise wahrneh- men, als man eine hoch stehende, isolirte Metallspitze so mit dem Multiplicator in Verbindung setzte, daß die von jener aus der Atmosphäre angenommene Electricität durch den Multiplicator zur Erde geleitet wurde.
die Gleichheit der Stroͤme zu bewirken, ſo wuͤrde man dem Platin einen 6 mal groͤßern Leitungswiderſtand als dem Silber beilegen.
Einwirkung der Reibungs-Electricitaͤt auf die Ma- gnetnadel.
Bei mehreren Verſuchen, die man angeſtellt hatte, um die Einwirkung eines Stromes der durch Reibung erregten Electricitaͤt auf die Magnetnadel zu beobachten, konnte man mit dem Multi- plicator keine ſolche bemerken, und wußte ſich dieſe Verſchiedenheit nicht recht zu erklaͤren. Colladon hat aber gezeigt, daß ſich die Wirkung allerdings wahrnehmen laͤßt, wenn man nur hindert, daß die mit zu ſtarker Spannung die Iſolirungen durchbrechende Elec- tricitaͤt nicht von einer Windung des Multiplicators zur andern uͤbergeht. Colladon wandte einen mit doppelter Seide genau umſponnenen Multiplicatordrath an, und ließ eine electriſche Bat- terie von 4000 Quadratzoll Oberflaͤche nur ſo ſchwach laden, daß man an dem Electroſcop der Flaſchen eine geringe Divergenz be- merkte. Wurde nun das eine ſpitzig auslaufende Ende des Mul- tiplicatordrathes dem Knopfe der Batterie, iſolirt gehalten, genaͤ- hert, waͤhrend das andre Ende an der aͤußern Belegung anlag, ſo zeigte die Ablenkung der Magnetnadel den electriſchen Strom an, und zwar fand dieſe Ablenkung nach entgegengeſetzten Seiten ſtatt, wenn die Enden der Draͤthe vertauſcht und dadurch die Richtung des Stromes eine entgegengeſetzte wurde. Auch der durch Drehung einer Electriſirmaſchine hervorgebrachte Strom von Electricitaͤt vom geladenen Leiter zum iſolirten Reibzeuge zuruͤck, brachte, wenn er durch den Multiplicatordrath geleitet wurde, eine Ablenkung der Nadel hervor, und endlich ließ ſich auch bei einem herannahenden Gewitter die atmoſphaͤriſche Electricitaͤt auf dieſe Weiſe wahrneh- men, als man eine hoch ſtehende, iſolirte Metallſpitze ſo mit dem Multiplicator in Verbindung ſetzte, daß die von jener aus der Atmoſphaͤre angenommene Electricitaͤt durch den Multiplicator zur Erde geleitet wurde.
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die Gleichheit der Stroͤme zu bewirken, ſo wuͤrde man dem Platin
einen 6 mal groͤßern Leitungswiderſtand als dem Silber beilegen.
Einwirkung der Reibungs-Electricitaͤt auf die Ma-
gnetnadel.
Bei mehreren Verſuchen, die man angeſtellt hatte, um die
Einwirkung eines Stromes der durch Reibung erregten Electricitaͤt
auf die Magnetnadel zu beobachten, konnte man mit dem Multi-
plicator keine ſolche bemerken, und wußte ſich dieſe Verſchiedenheit
nicht recht zu erklaͤren. Colladon hat aber gezeigt, daß ſich die
Wirkung allerdings wahrnehmen laͤßt, wenn man nur hindert, daß
die mit zu ſtarker Spannung die Iſolirungen durchbrechende Elec-
tricitaͤt nicht von einer Windung des Multiplicators zur andern
uͤbergeht. Colladon wandte einen mit doppelter Seide genau
umſponnenen Multiplicatordrath an, und ließ eine electriſche Bat-
terie von 4000 Quadratzoll Oberflaͤche nur ſo ſchwach laden, daß
man an dem Electroſcop der Flaſchen eine geringe Divergenz be-
merkte. Wurde nun das eine ſpitzig auslaufende Ende des Mul-
tiplicatordrathes dem Knopfe der Batterie, iſolirt gehalten, genaͤ-
hert, waͤhrend das andre Ende an der aͤußern Belegung anlag, ſo
zeigte die Ablenkung der Magnetnadel den electriſchen Strom an,
und zwar fand dieſe Ablenkung nach entgegengeſetzten Seiten ſtatt,
wenn die Enden der Draͤthe vertauſcht und dadurch die Richtung
des Stromes eine entgegengeſetzte wurde. Auch der durch Drehung
einer Electriſirmaſchine hervorgebrachte Strom von Electricitaͤt vom
geladenen Leiter zum iſolirten Reibzeuge zuruͤck, brachte, wenn er
durch den Multiplicatordrath geleitet wurde, eine Ablenkung der
Nadel hervor, und endlich ließ ſich auch bei einem herannahenden
Gewitter die atmoſphaͤriſche Electricitaͤt auf dieſe Weiſe wahrneh-
men, als man eine hoch ſtehende, iſolirte Metallſpitze ſo mit dem
Multiplicator in Verbindung ſetzte, daß die von jener aus der
Atmoſphaͤre angenommene Electricitaͤt durch den Multiplicator zur
Erde geleitet wurde.
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/517>, abgerufen am 13.11.2024.
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