sie von diesem nach innen abgestoßen; befindet sie sich über diesem Ringe der vereinigten Wirksamkeit, so bleibt sie vertical; geht sie über ihn hinaus, so treibt jene unbekannte Kraft des Rotations- magnetismus sie hinauswärts.
Aber auch die dritte Richtung, nämlich die auf die Ebne der Scheibe senkrechte Kraft, mußte untersucht werden. Hierzu bediente sich Arago eines doppelten Mittels. Zuerst nämlich ward wieder die Neigungsnadel, die aber durch ein kleines Ge- gengewicht gezwungen wurde, die horizontale Stellung ab anzu- nehmen, (Fig. 157.) angewandt; und indem nur ihre eine Hälfte a der Wirkung der Scheibe ausgesetzt wurde, zeigte sich eine auf diese Hälfte abstoßend wirkende Kraft, so daß sie gehoben wurde. Eben dies ergab die zweite Art, den Versuch anzustellen, wo näm- lich an einem Waagebalken FG (Fig. 158.) ein Magnet AB auf- gehängt und mit seinem einen Pole der Scheibe genähert ward; dieser Magnet wurde zurückgestoßen, er mochte sich befinden, über welchem Puncte des Radius man wollte.
Diese Versuche waren es, die Arago bewogen, jene Mei- nung, daß der Nordpol des Magnetes in den nächsten Puncten des Kupfers eine Südpolarität errege, als unzureichend anzusehn, indem die Kraft, die jeder bewegte Punct der Scheibe annimmt, zwar nach der Richtung der Tangente des Kreises vorwärts, aber sowohl nach der Richtung des Radius als senkrecht auf die Scheibe abwärts, Entfernung bewirkend, gerichtet ist.
Ehe diese Versuche bekannt wurden, hatte Barlow schon eine andre, gleichfalls merkwürdige Reihe von Versuchen angestellt. Er ward durch seine Versuche über die Einwirkung der Eisenmassen auf die Magnetnadel auf die Frage geführt, ob bewegte Eisen- massen sich ebenso verhielten, wie ruhende, und dies veranlaßte ihn, eine große eiserne Kugel in schnelle Umdrehungsbewegung zu setzen und dann ihre Einwirkung auf die Magnetnadel zu beobach- ten. Die Drehungs-Axe lag horizontal, und es ergab sich, wenn die Richtungskraft der Magnetnadel durch nahe stehende Magnete so gut wie ganz aufgehoben war, daß der Nordpol sich der gedreh- ten Kugel näherte, wenn die Nadel sich neben dem herabwärts gehenden Theile der Kugel befand, dagegen der Südpol sich näherte,
ſie von dieſem nach innen abgeſtoßen; befindet ſie ſich uͤber dieſem Ringe der vereinigten Wirkſamkeit, ſo bleibt ſie vertical; geht ſie uͤber ihn hinaus, ſo treibt jene unbekannte Kraft des Rotations- magnetismus ſie hinauswaͤrts.
Aber auch die dritte Richtung, naͤmlich die auf die Ebne der Scheibe ſenkrechte Kraft, mußte unterſucht werden. Hierzu bediente ſich Arago eines doppelten Mittels. Zuerſt naͤmlich ward wieder die Neigungsnadel, die aber durch ein kleines Ge- gengewicht gezwungen wurde, die horizontale Stellung ab anzu- nehmen, (Fig. 157.) angewandt; und indem nur ihre eine Haͤlfte a der Wirkung der Scheibe ausgeſetzt wurde, zeigte ſich eine auf dieſe Haͤlfte abſtoßend wirkende Kraft, ſo daß ſie gehoben wurde. Eben dies ergab die zweite Art, den Verſuch anzuſtellen, wo naͤm- lich an einem Waagebalken FG (Fig. 158.) ein Magnet AB auf- gehaͤngt und mit ſeinem einen Pole der Scheibe genaͤhert ward; dieſer Magnet wurde zuruͤckgeſtoßen, er mochte ſich befinden, uͤber welchem Puncte des Radius man wollte.
Dieſe Verſuche waren es, die Arago bewogen, jene Mei- nung, daß der Nordpol des Magnetes in den naͤchſten Puncten des Kupfers eine Suͤdpolaritaͤt errege, als unzureichend anzuſehn, indem die Kraft, die jeder bewegte Punct der Scheibe annimmt, zwar nach der Richtung der Tangente des Kreiſes vorwaͤrts, aber ſowohl nach der Richtung des Radius als ſenkrecht auf die Scheibe abwaͤrts, Entfernung bewirkend, gerichtet iſt.
Ehe dieſe Verſuche bekannt wurden, hatte Barlow ſchon eine andre, gleichfalls merkwuͤrdige Reihe von Verſuchen angeſtellt. Er ward durch ſeine Verſuche uͤber die Einwirkung der Eiſenmaſſen auf die Magnetnadel auf die Frage gefuͤhrt, ob bewegte Eiſen- maſſen ſich ebenſo verhielten, wie ruhende, und dies veranlaßte ihn, eine große eiſerne Kugel in ſchnelle Umdrehungsbewegung zu ſetzen und dann ihre Einwirkung auf die Magnetnadel zu beobach- ten. Die Drehungs-Axe lag horizontal, und es ergab ſich, wenn die Richtungskraft der Magnetnadel durch nahe ſtehende Magnete ſo gut wie ganz aufgehoben war, daß der Nordpol ſich der gedreh- ten Kugel naͤherte, wenn die Nadel ſich neben dem herabwaͤrts gehenden Theile der Kugel befand, dagegen der Suͤdpol ſich naͤherte,
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ſie von dieſem nach innen abgeſtoßen; befindet ſie ſich uͤber dieſem
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uͤber ihn hinaus, ſo treibt jene unbekannte Kraft des Rotations-
magnetismus ſie hinauswaͤrts.
Aber auch die dritte Richtung, naͤmlich die auf die Ebne
der Scheibe ſenkrechte Kraft, mußte unterſucht werden. Hierzu
bediente ſich Arago eines doppelten Mittels. Zuerſt naͤmlich
ward wieder die Neigungsnadel, die aber durch ein kleines Ge-
gengewicht gezwungen wurde, die horizontale Stellung ab anzu-
nehmen, (Fig. 157.) angewandt; und indem nur ihre eine Haͤlfte
a der Wirkung der Scheibe ausgeſetzt wurde, zeigte ſich eine auf
dieſe Haͤlfte abſtoßend wirkende Kraft, ſo daß ſie gehoben wurde.
Eben dies ergab die zweite Art, den Verſuch anzuſtellen, wo naͤm-
lich an einem Waagebalken FG (Fig. 158.) ein Magnet AB auf-
gehaͤngt und mit ſeinem einen Pole der Scheibe genaͤhert ward;
dieſer Magnet wurde zuruͤckgeſtoßen, er mochte ſich befinden, uͤber
welchem Puncte des Radius man wollte.
Dieſe Verſuche waren es, die Arago bewogen, jene Mei-
nung, daß der Nordpol des Magnetes in den naͤchſten Puncten
des Kupfers eine Suͤdpolaritaͤt errege, als unzureichend anzuſehn,
indem die Kraft, die jeder bewegte Punct der Scheibe annimmt,
zwar nach der Richtung der Tangente des Kreiſes vorwaͤrts, aber
ſowohl nach der Richtung des Radius als ſenkrecht auf die Scheibe
abwaͤrts, Entfernung bewirkend, gerichtet iſt.
Ehe dieſe Verſuche bekannt wurden, hatte Barlow ſchon
eine andre, gleichfalls merkwuͤrdige Reihe von Verſuchen angeſtellt.
Er ward durch ſeine Verſuche uͤber die Einwirkung der Eiſenmaſſen
auf die Magnetnadel auf die Frage gefuͤhrt, ob bewegte Eiſen-
maſſen ſich ebenſo verhielten, wie ruhende, und dies veranlaßte
ihn, eine große eiſerne Kugel in ſchnelle Umdrehungsbewegung zu
ſetzen und dann ihre Einwirkung auf die Magnetnadel zu beobach-
ten. Die Drehungs-Axe lag horizontal, und es ergab ſich, wenn
die Richtungskraft der Magnetnadel durch nahe ſtehende Magnete
ſo gut wie ganz aufgehoben war, daß der Nordpol ſich der gedreh-
ten Kugel naͤherte, wenn die Nadel ſich neben dem herabwaͤrts
gehenden Theile der Kugel befand, dagegen der Suͤdpol ſich naͤherte,
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/488>, abgerufen am 22.11.2024.
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