quator der Erde in 10 Minuten 211 Oscillationen, in Paris in eben der Zeit 245 Oscillationen; die magnetische Kraft in Peru, unter dem magnetischen Aequator, verhielt sich also zu der in Paris, wie 211 211 = 44521 zu 245 245 = 60025, das ist, wie 1 zu 1,3482. Die horizontale Nadel schwingt dagegen in Paris langsamer, weil bei der starken Neigung der Nadel, welche 69° beträgt, die horizontal wirkende Kraft nur etwas mehr als ein Drittel der gesammten magnetischen Kraft ist, in mehr nörd- lichen Gegenden sind die horizontalen Oscillationen noch träger, obgleich die gesammte Kraft in den nördlichen Gegenden noch mehr zunimmt.
Die Beobachtungen zeigen, daß die magnetische Kraft am schwächsten ist um den magnetischen Aequator der Erde, daß sie im Allgemeinen mit der Neigung der Nadel zunimmt, daß sie aber doch keineswegs bei gleicher Neigung gleich oder auf jeder isoclinischen Linie in jedem Puncte gleich ist. Schon Hansteen hat bemerkt, daß, wenn man auf den Linien gleicher Neigung von Europa nach America fortgehe, man in America viel größere In- tensitäten finde, und Erman zeigt, daß im magnetischen Aequator im westlichen Theile des atlantischen Meeres die magnetische Kraft nur 3/4 derjenigen ist, die 100 Grade westlicher im stillen Meere statt findet. Da nun, wenn man von diesem Puncte einer so geringen Intensität nördlich und südlich fortgeht, man zu stärkern Graden der magnetischen Kraft gelangt, so haben die Li- nien gleicher Kraft, die isodynamischen Linien, so fern sie so geringen Kräften angehören, Durchschnittspuncte mit dem magnetischen Aequator; dagegen haben die Linien gleicher Kraft, wo die Kraft merklich über jener schwächsten Intensität steigt, keine Durchschnittspuncte mit dem magnetischen Aequator, sondern bilden in der nördlichen Halbkugel Linien, die sich in Ame- rica und im östlichen Asien südlicher ziehn, in den zwischenliegenden Gegenden etwas nördlichere Gegenden erreichen. Auch diese iso- dynamischen Linien, die in der Charte ganz ausgezogen und mit 0,8; 1,0; 1,2; 1,4; bezeichnet sind, wenden in den vom Ae- quator entfernten Gegenden auffallend ihre concaven Seiten gegen die Gegenden, wo die vier magnetischen Pole liegen, aber die Lage der Puncte, die man als der Mitte dieser Concavitäten ent-
quator der Erde in 10 Minuten 211 Oſcillationen, in Paris in eben der Zeit 245 Oſcillationen; die magnetiſche Kraft in Peru, unter dem magnetiſchen Aequator, verhielt ſich alſo zu der in Paris, wie 211 ⋅ 211 = 44521 zu 245 ⋅ 245 = 60025, das iſt, wie 1 zu 1,3482. Die horizontale Nadel ſchwingt dagegen in Paris langſamer, weil bei der ſtarken Neigung der Nadel, welche 69° betraͤgt, die horizontal wirkende Kraft nur etwas mehr als ein Drittel der geſammten magnetiſchen Kraft iſt, in mehr noͤrd- lichen Gegenden ſind die horizontalen Oſcillationen noch traͤger, obgleich die geſammte Kraft in den noͤrdlichen Gegenden noch mehr zunimmt.
Die Beobachtungen zeigen, daß die magnetiſche Kraft am ſchwaͤchſten iſt um den magnetiſchen Aequator der Erde, daß ſie im Allgemeinen mit der Neigung der Nadel zunimmt, daß ſie aber doch keineswegs bei gleicher Neigung gleich oder auf jeder iſocliniſchen Linie in jedem Puncte gleich iſt. Schon Hanſteen hat bemerkt, daß, wenn man auf den Linien gleicher Neigung von Europa nach America fortgehe, man in America viel groͤßere In- tenſitaͤten finde, und Erman zeigt, daß im magnetiſchen Aequator im weſtlichen Theile des atlantiſchen Meeres die magnetiſche Kraft nur ¾ derjenigen iſt, die 100 Grade weſtlicher im ſtillen Meere ſtatt findet. Da nun, wenn man von dieſem Puncte einer ſo geringen Intenſitaͤt noͤrdlich und ſuͤdlich fortgeht, man zu ſtaͤrkern Graden der magnetiſchen Kraft gelangt, ſo haben die Li- nien gleicher Kraft, die iſodynamiſchen Linien, ſo fern ſie ſo geringen Kraͤften angehoͤren, Durchſchnittspuncte mit dem magnetiſchen Aequator; dagegen haben die Linien gleicher Kraft, wo die Kraft merklich uͤber jener ſchwaͤchſten Intenſitaͤt ſteigt, keine Durchſchnittspuncte mit dem magnetiſchen Aequator, ſondern bilden in der noͤrdlichen Halbkugel Linien, die ſich in Ame- rica und im oͤſtlichen Aſien ſuͤdlicher ziehn, in den zwiſchenliegenden Gegenden etwas noͤrdlichere Gegenden erreichen. Auch dieſe iſo- dynamiſchen Linien, die in der Charte ganz ausgezogen und mit 0,8; 1,0; 1,2; 1,4; bezeichnet ſind, wenden in den vom Ae- quator entfernten Gegenden auffallend ihre concaven Seiten gegen die Gegenden, wo die vier magnetiſchen Pole liegen, aber die Lage der Puncte, die man als der Mitte dieſer Concavitaͤten ent-
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quator der Erde in 10 Minuten 211 Oſcillationen, in Paris in
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Paris langſamer, weil bei der ſtarken Neigung der Nadel, welche
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ein Drittel der geſammten magnetiſchen Kraft iſt, in mehr noͤrd-
lichen Gegenden ſind die horizontalen Oſcillationen noch traͤger,
obgleich die geſammte Kraft in den noͤrdlichen Gegenden noch
mehr zunimmt.
Die Beobachtungen zeigen, daß die magnetiſche Kraft am
ſchwaͤchſten iſt um den magnetiſchen Aequator der Erde, daß ſie
im Allgemeinen mit der Neigung der Nadel zunimmt, daß ſie
aber doch keineswegs bei gleicher Neigung gleich oder auf jeder
iſocliniſchen Linie in jedem Puncte gleich iſt. Schon Hanſteen
hat bemerkt, daß, wenn man auf den Linien gleicher Neigung von
Europa nach America fortgehe, man in America viel groͤßere In-
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im weſtlichen Theile des atlantiſchen Meeres die magnetiſche
Kraft nur ¾ derjenigen iſt, die 100 Grade weſtlicher im ſtillen
Meere ſtatt findet. Da nun, wenn man von dieſem Puncte
einer ſo geringen Intenſitaͤt noͤrdlich und ſuͤdlich fortgeht, man zu
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Kraft, wo die Kraft merklich uͤber [FORMEL] jener ſchwaͤchſten Intenſitaͤt
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Gegenden etwas noͤrdlichere Gegenden erreichen. Auch dieſe iſo-
dynamiſchen Linien, die in der Charte ganz ausgezogen und mit
0,8; 1,0; 1,2; 1,4; bezeichnet ſind, wenden in den vom Ae-
quator entfernten Gegenden auffallend ihre concaven Seiten gegen
die Gegenden, wo die vier magnetiſchen Pole liegen, aber die Lage
der Puncte, die man als der Mitte dieſer Concavitaͤten ent-
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/456>, abgerufen am 25.11.2024.
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