Richtungskraft entzieht, wie es bei dem gewöhnlichen Waage- balken in Beziehung auf die Schwere der Fall ist. Der Grund, warum wir bei einem gut äquilibrirten Waagebalken, der, an einem feinen Faden hängend, horizontal steht, es lächerlich finden, zu fragen, ob er eine bestimmte Richtung nach Norden oder Osten unter Einwirkung der Schwere annehmen werde, liegt darin, daß die vertical wirkende Schwerkraft durchaus kein Bestreben haben kann, die horizontale Richtung des Waagebalkens gegen irgend eine Weltgegend zu bestimmen; stellt man daher die Magnetnadel so auf, daß ihre Axe die Richtung der magnetischen Kraft, das ist, die Richtung der Neigungsnadel, hat, so ist hier eben so gut wie dort bei dem Waagebalken alle Directionskraft des Magnetismus aufgehoben. Man hat, um diejenigen Wirkungen zu beobachten, die von andern Ursachen abhängen, diese astatische Aufstellung der Nadel zweckmäßig gefunden, und die in Fig. 142. dargestellte Einrichtung ist sehr angemessen, um der Nadel alle verschiedenen Stellungen und also auch die astatische zu geben. Hier ist auf der genau horizontal zu stellenden Ebne AB ein eingetheilter Kreis, an welchem der mit der verticalen Säule DE verbundene Zeiger C die Stellung des ganzen oberen Theiles des Instruments angiebt. Diese verticale Säule läßt sich so, daß sie immer senkrecht auf AB bleibt, um ihre Axe drehen, und da sie den Kreis FG mit der Magnetnadel NS so trägt, daß man beide zusammen mit Hülfe des bei D angebrachten Halbkreises in jede schiefe Stellung bringen kann, so lassen sich alle Erscheinungen, die sich in der Lage und den Oscillationen der Magnetnadel darbieten, hier beobachten. Ist nämlich zuerst FG vertical gestellt, welches an dem Halbkreise D durch 90° bemerkt ist, so sieht man in unsern Gegenden die Na- del, mit ihrem Nordpole nach unten, von ungefähr 67° bis 90° ihre Neigung ändern, während man nach und nach den Zeiger C auf verschiedene Lagen stellt. Hat man den Grad, welchen C angiebt, wenn die Neigung 90° war, angemerkt, so findet man C um einen Quadranten fortgerückt, wenn die Neigung am kleinsten ist, und die letztere Stellung ist die im magnetischen Meridiane, die erstere bezeichnet das magnetische Osten und Westen. Stellt man C in dieser ostwestlichen Stellung fest und verändert nun bei D die Lage des Kreises FG, so sieht man die Oscillationen der
Richtungskraft entzieht, wie es bei dem gewoͤhnlichen Waage- balken in Beziehung auf die Schwere der Fall iſt. Der Grund, warum wir bei einem gut aͤquilibrirten Waagebalken, der, an einem feinen Faden haͤngend, horizontal ſteht, es laͤcherlich finden, zu fragen, ob er eine beſtimmte Richtung nach Norden oder Oſten unter Einwirkung der Schwere annehmen werde, liegt darin, daß die vertical wirkende Schwerkraft durchaus kein Beſtreben haben kann, die horizontale Richtung des Waagebalkens gegen irgend eine Weltgegend zu beſtimmen; ſtellt man daher die Magnetnadel ſo auf, daß ihre Axe die Richtung der magnetiſchen Kraft, das iſt, die Richtung der Neigungsnadel, hat, ſo iſt hier eben ſo gut wie dort bei dem Waagebalken alle Directionskraft des Magnetismus aufgehoben. Man hat, um diejenigen Wirkungen zu beobachten, die von andern Urſachen abhaͤngen, dieſe aſtatiſche Aufſtellung der Nadel zweckmaͤßig gefunden, und die in Fig. 142. dargeſtellte Einrichtung iſt ſehr angemeſſen, um der Nadel alle verſchiedenen Stellungen und alſo auch die aſtatiſche zu geben. Hier iſt auf der genau horizontal zu ſtellenden Ebne AB ein eingetheilter Kreis, an welchem der mit der verticalen Saͤule DE verbundene Zeiger C die Stellung des ganzen oberen Theiles des Inſtruments angiebt. Dieſe verticale Saͤule laͤßt ſich ſo, daß ſie immer ſenkrecht auf AB bleibt, um ihre Axe drehen, und da ſie den Kreis FG mit der Magnetnadel NS ſo traͤgt, daß man beide zuſammen mit Huͤlfe des bei D angebrachten Halbkreiſes in jede ſchiefe Stellung bringen kann, ſo laſſen ſich alle Erſcheinungen, die ſich in der Lage und den Oſcillationen der Magnetnadel darbieten, hier beobachten. Iſt naͤmlich zuerſt FG vertical geſtellt, welches an dem Halbkreiſe D durch 90° bemerkt iſt, ſo ſieht man in unſern Gegenden die Na- del, mit ihrem Nordpole nach unten, von ungefaͤhr 67° bis 90° ihre Neigung aͤndern, waͤhrend man nach und nach den Zeiger C auf verſchiedene Lagen ſtellt. Hat man den Grad, welchen C angiebt, wenn die Neigung 90° war, angemerkt, ſo findet man C um einen Quadranten fortgeruͤckt, wenn die Neigung am kleinſten iſt, und die letztere Stellung iſt die im magnetiſchen Meridiane, die erſtere bezeichnet das magnetiſche Oſten und Weſten. Stellt man C in dieſer oſtweſtlichen Stellung feſt und veraͤndert nun bei D die Lage des Kreiſes FG, ſo ſieht man die Oſcillationen der
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Richtungskraft entzieht, wie es bei dem gewoͤhnlichen Waage-
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warum wir bei einem gut aͤquilibrirten Waagebalken, der, an
einem feinen Faden haͤngend, horizontal ſteht, es laͤcherlich finden,
zu fragen, ob er eine beſtimmte Richtung nach Norden oder Oſten
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die vertical wirkende Schwerkraft durchaus kein Beſtreben haben
kann, die horizontale Richtung des Waagebalkens gegen irgend eine
Weltgegend zu beſtimmen; ſtellt man daher die Magnetnadel ſo
auf, daß ihre Axe die Richtung der magnetiſchen Kraft, das iſt,
die Richtung der Neigungsnadel, hat, ſo iſt hier eben ſo gut wie
dort bei dem Waagebalken alle Directionskraft des Magnetismus
aufgehoben. Man hat, um diejenigen Wirkungen zu beobachten,
die von andern Urſachen abhaͤngen, dieſe aſtatiſche Aufſtellung
der Nadel zweckmaͤßig gefunden, und die in Fig. 142. dargeſtellte
Einrichtung iſt ſehr angemeſſen, um der Nadel alle verſchiedenen
Stellungen und alſo auch die aſtatiſche zu geben. Hier iſt auf der
genau horizontal zu ſtellenden Ebne AB ein eingetheilter Kreis,
an welchem der mit der verticalen Saͤule DE verbundene Zeiger
C die Stellung des ganzen oberen Theiles des Inſtruments angiebt.
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Magnetnadel NS ſo traͤgt, daß man beide zuſammen mit Huͤlfe
des bei D angebrachten Halbkreiſes in jede ſchiefe Stellung bringen
kann, ſo laſſen ſich alle Erſcheinungen, die ſich in der Lage und den
Oſcillationen der Magnetnadel darbieten, hier beobachten. Iſt
naͤmlich zuerſt FG vertical geſtellt, welches an dem Halbkreiſe D
durch 90° bemerkt iſt, ſo ſieht man in unſern Gegenden die Na-
del, mit ihrem Nordpole nach unten, von ungefaͤhr 67° bis 90°
ihre Neigung aͤndern, waͤhrend man nach und nach den Zeiger C
auf verſchiedene Lagen ſtellt. Hat man den Grad, welchen C
angiebt, wenn die Neigung 90° war, angemerkt, ſo findet man C
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iſt, und die letztere Stellung iſt die im magnetiſchen Meridiane,
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man C in dieſer oſtweſtlichen Stellung feſt und veraͤndert nun bei
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/444>, abgerufen am 25.11.2024.
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