Dämpfe an sich zu ziehen; wenn man also ein Gefäß so mit einem Raume, worin Wasser bei bestimmter Temperatur verdampft, in Verbindung setzt, daß jenes sich mit Dämpfen füllt, dann aber den Zutritt neuer Dämpfe hemmt und eine abgewogene Quantität ungelöschten Kalk hineinbringt, so zeigt die Gewichtszunahme des Kalks, nachdem er die Feuchtigkeit aufgenommen hat, wie viel Wasser als Dampf in jenem Raume enthalten war.
Genauer als diese Versuche sind indeß die von Gay-Lus- sac sowohl als von Muncke angestellten. In einem mit völlig ausgetrockneter Luft gefüllten Glasgefäße waren kleine hohle Glas- kugeln, die mit einer abgewogenen Menge Wasser gefüllt und dann zugeschmolzen worden, so gelegt, daß man sie in dem geschlossenen Raume zerschlagen konnte. Indem man nun Achtung gab, bei welchem Wärmegrade dieses, nun mit der trockenen Luft in Be- rührung gekommene, Wasser gerade eben in Dampf verwandelt war, kannte man die Dichtigkeit des dieser Temperatur entsprechen- den Dampfes, nämlich des Dampfes, welcher die größeste Dichtig- keit hat, die bei dieser Wärme statt finden kann. War zum Bei- spiel das Gefäß so groß, daß es 11760 Gran Wasser (von 4° Temperatur, wo das Wasser die größte Dichtigkeit hat,) faßte, und fand man, daß 1 Gran Wasser genau bei 50° Cent. verdampft war, so sah man, daß Dampf von der größten Dichtigkeit bei 50° Cent. = = 0,000085 der Dichtigkeit jenes Wassers hat. Ein Dampf von dieser Wärme besitzt eine Elasticität, die 3,37 Zoll Quecksilber das Gleichgewicht hält; und Luft von dieser Wärme hat die Dichtigkeit = bei einer Elasticität = 28 Zoll Quecksilber, also eine Dichtigkeit = = 0,000131 bei einer Elasticität = 3,37 Zoll Quecksilber; die Dichtigkeit = 0,000085 jenes Dampfes ist also beinahe der Dichtigkeit einer ebenso war- men und ebenso viel Druck ausübenden Luft *).
*) Wenn (nach der Angabe I. Th. S. 260.) Luft von 0° Wärme und 28 Zoll Elasticität der Dichtigkeit des Wassers besitzt, so hat Luft von 40° R. (50° Cent.) nur dieser Dichtigkeit (vergl. I. Th. S. 216. 217. III. Th. S. 16.) also = bei 28 Zoll Druck; aber nur eine Dichtigkeit = =bei 3,37 Zoll Druck, und ist = ; also die Luft 1,54 mal so dicht als der ebenso warme und ebenso elastische Dampf, wofür oben 1,6 gesetzt ist
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Daͤmpfe an ſich zu ziehen; wenn man alſo ein Gefaͤß ſo mit einem Raume, worin Waſſer bei beſtimmter Temperatur verdampft, in Verbindung ſetzt, daß jenes ſich mit Daͤmpfen fuͤllt, dann aber den Zutritt neuer Daͤmpfe hemmt und eine abgewogene Quantitaͤt ungeloͤſchten Kalk hineinbringt, ſo zeigt die Gewichtszunahme des Kalks, nachdem er die Feuchtigkeit aufgenommen hat, wie viel Waſſer als Dampf in jenem Raume enthalten war.
Genauer als dieſe Verſuche ſind indeß die von Gay-Luſ- ſac ſowohl als von Muncke angeſtellten. In einem mit voͤllig ausgetrockneter Luft gefuͤllten Glasgefaͤße waren kleine hohle Glas- kugeln, die mit einer abgewogenen Menge Waſſer gefuͤllt und dann zugeſchmolzen worden, ſo gelegt, daß man ſie in dem geſchloſſenen Raume zerſchlagen konnte. Indem man nun Achtung gab, bei welchem Waͤrmegrade dieſes, nun mit der trockenen Luft in Be- ruͤhrung gekommene, Waſſer gerade eben in Dampf verwandelt war, kannte man die Dichtigkeit des dieſer Temperatur entſprechen- den Dampfes, naͤmlich des Dampfes, welcher die groͤßeſte Dichtig- keit hat, die bei dieſer Waͤrme ſtatt finden kann. War zum Bei- ſpiel das Gefaͤß ſo groß, daß es 11760 Gran Waſſer (von 4° Temperatur, wo das Waſſer die groͤßte Dichtigkeit hat,) faßte, und fand man, daß 1 Gran Waſſer genau bei 50° Cent. verdampft war, ſo ſah man, daß Dampf von der groͤßten Dichtigkeit bei 50° Cent. = = 0,000085 der Dichtigkeit jenes Waſſers hat. Ein Dampf von dieſer Waͤrme beſitzt eine Elaſticitaͤt, die 3,37 Zoll Queckſilber das Gleichgewicht haͤlt; und Luft von dieſer Waͤrme hat die Dichtigkeit = bei einer Elaſticitaͤt = 28 Zoll Queckſilber, alſo eine Dichtigkeit = = 0,000131 bei einer Elaſticitaͤt = 3,37 Zoll Queckſilber; die Dichtigkeit = 0,000085 jenes Dampfes iſt alſo beinahe der Dichtigkeit einer ebenſo war- men und ebenſo viel Druck ausuͤbenden Luft *).
*) Wenn (nach der Angabe I. Th. S. 260.) Luft von 0° Waͤrme und 28 Zoll Elaſticitaͤt der Dichtigkeit des Waſſers beſitzt, ſo hat Luft von 40° R. (50° Cent.) nur dieſer Dichtigkeit (vergl. I. Th. S. 216. 217. III. Th. S. 16.) alſo = bei 28 Zoll Druck; aber nur eine Dichtigkeit = ⋅ =bei 3,37 Zoll Druck, und iſt = ⋅; alſo die Luft 1,54 mal ſo dicht als der ebenſo warme und ebenſo elaſtiſche Dampf, wofuͤr oben 1,6 geſetzt iſt
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Daͤmpfe an ſich zu ziehen; wenn man alſo ein Gefaͤß ſo mit einem
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den Zutritt neuer Daͤmpfe hemmt und eine abgewogene Quantitaͤt
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Kalks, nachdem er die Feuchtigkeit aufgenommen hat, wie viel
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Genauer als dieſe Verſuche ſind indeß die von Gay-Luſ-
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ausgetrockneter Luft gefuͤllten Glasgefaͤße waren kleine hohle Glas-
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Raume zerſchlagen konnte. Indem man nun Achtung gab, bei
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war, kannte man die Dichtigkeit des dieſer Temperatur entſprechen-
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*) Wenn (nach der Angabe I. Th. S. 260.) Luft von 0° Waͤrme
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/129>, abgerufen am 16.07.2024.
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