Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.beide fallen in den Hauptbogen und sind zu schwach, um sich dort Doch da diese Erklärung der Erscheinung noch von andern beide fallen in den Hauptbogen und ſind zu ſchwach, um ſich dort Doch da dieſe Erklaͤrung der Erſcheinung noch von andern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0309" n="295"/> beide fallen in den Hauptbogen und ſind zu ſchwach, um ſich dort<lb/> kenntlich zu machen; der gruͤne Bogen der erſten oberen gruͤnen<lb/> Sonne liegt 1¼ Grad, der zweiten oberen gruͤnen Sonne etwa<lb/> 2 Grad unter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">cd,</hi></hi> alſo beide ſchon außerhalb des Hauptbogens bei<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">gh;</hi></hi> die violetten Bogen liegen 1½ Grad und 2¼ Grad unter dem<lb/> violetten Bogen; und es iſt alſo der erſte gruͤne Bogen unter dem<lb/> violetten Hauptbogen kenntlich, der erſte violette Bogen unter dem<lb/> erſten gruͤnen; der zweite gruͤne nahe unter dem erſten violetten,<lb/> der zweite violette noch tiefer. Sieht man dagegen auf die unter-<lb/> halb der Sonne ſtehenden Theile des Hofes, ſo geben dieſe Neben-<lb/> bogen oberhalb des Hauptbogens den erſten rothen 1 Grad uͤber<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ab,</hi></hi> den erſten gruͤnen 1¼ Grad uͤber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">cd,</hi></hi> den erſten violetten 1½<lb/> Grad uͤber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ef,</hi></hi> den zweiten rothen 1¾ Grad uͤber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ab,</hi></hi> den zweiten<lb/> gruͤnen 2 Grad uͤber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">cd,</hi></hi> das iſt 1 Grad uͤber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ab,</hi></hi> alſo mit dem<lb/> erſten rothen zuſammenfallend, wodurch beide unkenntlich werden,<lb/> den zweiten violetten finden wir 2¼ Grad uͤber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ef</hi></hi> mit dem erſten<lb/> gruͤnen zuſammenfallend. Und ſo wie hier ungefaͤhr der zweite<lb/> gruͤne Bogen den erſten rothen zerſtoͤrt oder unkenntlich macht, ſo<lb/> findet es fuͤr den dritten gruͤnen und zweiten rothen Bogen wieder<lb/> ſtatt. Es iſt alſo ein guter Grund vorhanden, warum oben kein<lb/> Nebenbogen ſich zeigt, ſtatt daß unten allenfalls nur der rothe<lb/> dritte Nebenbogen ſich mit dem erſten violetten miſchen koͤnnte,<lb/> woraus wegen des allmaͤhlig ſchwaͤchern Lichtes der entfernteren<lb/> Hoͤfe kein voͤlliges Zerſtoͤren hervorgehen kann. So ſchiene ſich alſo<lb/> das Entſtehen von zwei innern Nebenbogen aus Gruͤn und Violett<lb/> gut zu erklaͤren, wenn bloß oberhalb und unterhalb der Sonne<lb/> jene Theile der Hoͤfe vorkaͤmen; da ſtatt deſſen aber ganze farbige<lb/> Ringe angenommen werden muͤſſen, ſo ſollten ſich eigentlich un-<lb/> zaͤhlige, ſo wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">gh, ik, lm,</hi></hi> ſich in einander verlaufende gruͤne<lb/> Bogen und ebenſolche violette Bogen bilden; es ſcheint mir ganz<lb/> richtig, daß der vereinte Glanz derſelben einen mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ef</hi></hi> gleichlaufen-<lb/> den Bogen bildet. Der einzige Umſtand, der unerklaͤrt bliebe, waͤre<lb/> alſo, warum dieſe Nebenbogen ſich nicht ganz bis zu dem unteren<lb/> Theile des Regenbogens herab erſtrecken.</p><lb/> <p>Doch da dieſe Erklaͤrung der Erſcheinung noch von andern<lb/> Phyſikern nicht gepruͤft worden iſt, ſo uͤberlaſſe ich es Ihnen, zu<lb/> beurtheilen, ob ſie Beifall verdient.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [295/0309]
beide fallen in den Hauptbogen und ſind zu ſchwach, um ſich dort
kenntlich zu machen; der gruͤne Bogen der erſten oberen gruͤnen
Sonne liegt 1¼ Grad, der zweiten oberen gruͤnen Sonne etwa
2 Grad unter cd, alſo beide ſchon außerhalb des Hauptbogens bei
gh; die violetten Bogen liegen 1½ Grad und 2¼ Grad unter dem
violetten Bogen; und es iſt alſo der erſte gruͤne Bogen unter dem
violetten Hauptbogen kenntlich, der erſte violette Bogen unter dem
erſten gruͤnen; der zweite gruͤne nahe unter dem erſten violetten,
der zweite violette noch tiefer. Sieht man dagegen auf die unter-
halb der Sonne ſtehenden Theile des Hofes, ſo geben dieſe Neben-
bogen oberhalb des Hauptbogens den erſten rothen 1 Grad uͤber
ab, den erſten gruͤnen 1¼ Grad uͤber cd, den erſten violetten 1½
Grad uͤber ef, den zweiten rothen 1¾ Grad uͤber ab, den zweiten
gruͤnen 2 Grad uͤber cd, das iſt 1 Grad uͤber ab, alſo mit dem
erſten rothen zuſammenfallend, wodurch beide unkenntlich werden,
den zweiten violetten finden wir 2¼ Grad uͤber ef mit dem erſten
gruͤnen zuſammenfallend. Und ſo wie hier ungefaͤhr der zweite
gruͤne Bogen den erſten rothen zerſtoͤrt oder unkenntlich macht, ſo
findet es fuͤr den dritten gruͤnen und zweiten rothen Bogen wieder
ſtatt. Es iſt alſo ein guter Grund vorhanden, warum oben kein
Nebenbogen ſich zeigt, ſtatt daß unten allenfalls nur der rothe
dritte Nebenbogen ſich mit dem erſten violetten miſchen koͤnnte,
woraus wegen des allmaͤhlig ſchwaͤchern Lichtes der entfernteren
Hoͤfe kein voͤlliges Zerſtoͤren hervorgehen kann. So ſchiene ſich alſo
das Entſtehen von zwei innern Nebenbogen aus Gruͤn und Violett
gut zu erklaͤren, wenn bloß oberhalb und unterhalb der Sonne
jene Theile der Hoͤfe vorkaͤmen; da ſtatt deſſen aber ganze farbige
Ringe angenommen werden muͤſſen, ſo ſollten ſich eigentlich un-
zaͤhlige, ſo wie gh, ik, lm, ſich in einander verlaufende gruͤne
Bogen und ebenſolche violette Bogen bilden; es ſcheint mir ganz
richtig, daß der vereinte Glanz derſelben einen mit ef gleichlaufen-
den Bogen bildet. Der einzige Umſtand, der unerklaͤrt bliebe, waͤre
alſo, warum dieſe Nebenbogen ſich nicht ganz bis zu dem unteren
Theile des Regenbogens herab erſtrecken.
Doch da dieſe Erklaͤrung der Erſcheinung noch von andern
Phyſikern nicht gepruͤft worden iſt, ſo uͤberlaſſe ich es Ihnen, zu
beurtheilen, ob ſie Beifall verdient.
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