Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.durch eine stetig wirkende Kraft hervorgebracht, aber durch den Das Pendel ist in neuern Zeiten oft als Tactzähler em- Auch manche Gegenstände, bei denen wir nicht so gradezu an durch eine ſtetig wirkende Kraft hervorgebracht, aber durch den Das Pendel iſt in neuern Zeiten oft als Tactzaͤhler em- Auch manche Gegenſtaͤnde, bei denen wir nicht ſo gradezu an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0136" n="114"/> durch eine ſtetig wirkende Kraft hervorgebracht, aber durch den<lb/> Pendelſchlag regelmaͤßig wird. Das Gewicht an den groͤßern Uhren<lb/> und die beim Aufziehen zuſammengezogne Feder an den Taſchen-<lb/> uhren wuͤrde das Raͤderwerk bald in ſchnelle Bewegung ſetzen, und<lb/> zugleich ein baldiges Ablaufen der ganzen Kette bewirken, wenn<lb/> nicht die Wirkung dieſer Kraft unterbrochen wuͤrde. Dieſe Unter-<lb/> brechung, ſo weit ſie hier erwaͤhnt zu werden braucht, wird durch<lb/> die am obern Ende des Pendels angebrachten, in das Steigerad<lb/> eingreifenden Hemmungen zu Stande gebracht, die, waͤhrend das<lb/> Pendel ſchwingt, nur einen Zahn vorbeigehen laſſen, und dann<lb/> das fernere Fortruͤcken des Rades und damit das Herabſinken<lb/> des Gewichts auf einen Augenblick aufhalten, alſo nie eine be-<lb/> ſchleunigte Bewegung geſtatten. Die Spiralfeder an den Taſchen-<lb/> Uhren bewirkt eben dieſe Hemmung. —</p><lb/> <p>Das Pendel iſt in neuern Zeiten oft als Tactzaͤhler em-<lb/> pfohlen worden, und man hat ihm dazu die in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 69.</hi></hi> gezeich-<lb/> nete Einrichtung gegeben. Der Stab <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">BC</hi></hi> iſt unten mit dem<lb/> Gewichte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> beſchwert, und ein kleines Gewicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi> iſt an ihm ver-<lb/> ſchiebbar. Die Schwingungen, die dieſes Pendel um die Axe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi><lb/> vollendet, werden von laͤngerer Dauer, wenn das Gewicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi><lb/> nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> fortgeruͤckt wird. Die auf dem Staͤbchen aufgetragenen<lb/> Abtheilungen zeigen durch die beigeſetzten Zahlen die Verhaͤltniſſe<lb/> der Schwingungszeiten, die den verſchiedenen Lagen des Gewichtes<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi> entſprechen, an, und es ſtehen daher naͤher bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> die groͤßern<lb/> Zahlen, weil mehrere dieſer ſchnellen Schwingungen auf eine<lb/> Minute gehen. Der Grund, warum die Schwingungen langſamer<lb/> ſind, wenn das Gewicht nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> zu ruͤckt, iſt, daß der immer un-<lb/> terhalb <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> bleibende Schwerpunct der Axe naͤher koͤmmt, wenn<lb/> das Gewicht gegen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> zu geht, dadurch wird das Moment der<lb/> bewegenden Kraft geringer, und die Gegenwirkung der Maſſe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi><lb/> wird dagegen ſtaͤrker, je weiter vom Drehungspuncte ſie ihre<lb/> Stelle erhaͤlt. Man hat dieſes Inſtrument Metronom genannt.</p><lb/> <p>Auch manche Gegenſtaͤnde, bei denen wir nicht ſo gradezu an<lb/> das Pendel erinnert werden, haͤngen doch von den Geſetzen der<lb/> Pendelbewegung mehr oder weniger ab. Wenn eine Glocke durch<lb/> ihren Kloͤppel zum Toͤnen gebracht werden ſoll, indem man beide<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0136]
durch eine ſtetig wirkende Kraft hervorgebracht, aber durch den
Pendelſchlag regelmaͤßig wird. Das Gewicht an den groͤßern Uhren
und die beim Aufziehen zuſammengezogne Feder an den Taſchen-
uhren wuͤrde das Raͤderwerk bald in ſchnelle Bewegung ſetzen, und
zugleich ein baldiges Ablaufen der ganzen Kette bewirken, wenn
nicht die Wirkung dieſer Kraft unterbrochen wuͤrde. Dieſe Unter-
brechung, ſo weit ſie hier erwaͤhnt zu werden braucht, wird durch
die am obern Ende des Pendels angebrachten, in das Steigerad
eingreifenden Hemmungen zu Stande gebracht, die, waͤhrend das
Pendel ſchwingt, nur einen Zahn vorbeigehen laſſen, und dann
das fernere Fortruͤcken des Rades und damit das Herabſinken
des Gewichts auf einen Augenblick aufhalten, alſo nie eine be-
ſchleunigte Bewegung geſtatten. Die Spiralfeder an den Taſchen-
Uhren bewirkt eben dieſe Hemmung. —
Das Pendel iſt in neuern Zeiten oft als Tactzaͤhler em-
pfohlen worden, und man hat ihm dazu die in Fig. 69. gezeich-
nete Einrichtung gegeben. Der Stab BC iſt unten mit dem
Gewichte A beſchwert, und ein kleines Gewicht D iſt an ihm ver-
ſchiebbar. Die Schwingungen, die dieſes Pendel um die Axe E
vollendet, werden von laͤngerer Dauer, wenn das Gewicht D
nach C fortgeruͤckt wird. Die auf dem Staͤbchen aufgetragenen
Abtheilungen zeigen durch die beigeſetzten Zahlen die Verhaͤltniſſe
der Schwingungszeiten, die den verſchiedenen Lagen des Gewichtes
D entſprechen, an, und es ſtehen daher naͤher bei E die groͤßern
Zahlen, weil mehrere dieſer ſchnellen Schwingungen auf eine
Minute gehen. Der Grund, warum die Schwingungen langſamer
ſind, wenn das Gewicht nach C zu ruͤckt, iſt, daß der immer un-
terhalb E bleibende Schwerpunct der Axe naͤher koͤmmt, wenn
das Gewicht gegen C zu geht, dadurch wird das Moment der
bewegenden Kraft geringer, und die Gegenwirkung der Maſſe D
wird dagegen ſtaͤrker, je weiter vom Drehungspuncte ſie ihre
Stelle erhaͤlt. Man hat dieſes Inſtrument Metronom genannt.
Auch manche Gegenſtaͤnde, bei denen wir nicht ſo gradezu an
das Pendel erinnert werden, haͤngen doch von den Geſetzen der
Pendelbewegung mehr oder weniger ab. Wenn eine Glocke durch
ihren Kloͤppel zum Toͤnen gebracht werden ſoll, indem man beide
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |