Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.von welchem er ausgegangen war. Daß seine Bahn dadurch, daß Ob Meteorsteine vom Monde zu uns fallen. Die in der Astronomie, bei der Berechnung des Laufes der *) Vgl. meine Vorles. über d. Astronomie. 1 Th. S. 189. I. F
von welchem er ausgegangen war. Daß ſeine Bahn dadurch, daß Ob Meteorſteine vom Monde zu uns fallen. Die in der Aſtronomie, bei der Berechnung des Laufes der *) Vgl. meine Vorleſ. uͤber d. Aſtronomie. 1 Th. S. 189. I. F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0103" n="81"/> von welchem er ausgegangen war. Daß ſeine Bahn dadurch, daß<lb/> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">G</hi></hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 53.</hi></hi>) eine zu große Geſchwindigkeit ihn uͤber den um<lb/> die Sonne <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> gezogenen Kreis hinaustreibt, eine Ellipſe wird, die<lb/> genau beſtimmte Linie naͤmlich, die man mit einem in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">c </hi></hi> feſt-<lb/> geknuͤpften Faden beſchreibt, wenn man dieſen mit dem Bleiſtifte,<lb/> der die krumme Linie zeichnen ſoll, nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CFc, CEc</hi></hi> geſpannt er-<lb/> haͤlt, — das zu beweiſen, waͤre hier zu ſchwierig, und ich verweile<lb/> hier um ſo mehr nicht allzu lange hiebei, da dieſe Betrachtungen<lb/> zum Theil der Aſtronomie angehoͤren, <note place="foot" n="*)">Vgl. meine Vorleſ. uͤber d. Aſtronomie. 1 Th. S. 189.</note>, und ſo zahlreiche andre<lb/> Gegenſtaͤnde hier unſre Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen. Die<lb/> Hauptgeſetze, welche der Planet bei ſeiner Bewegung um die Sonne<lb/> befolgt, ſind die, daß er eine Ellipſe durchlaͤuft, und ſich in dieſer<lb/> ſo fortbewegt, daß die Sectoren in gleichen Zeiten gleich ſind, das<lb/> heißt, wenn der Planet in 10 Tagen von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B,</hi></hi> und in an-<lb/> dern 10 Tagen von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">F</hi></hi> gelangt, ſo ſind die Flaͤchenraͤume<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ACB, ECF</hi></hi> gleich, wo naͤmlich <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> die Sonne bedeutet; — ſeine<lb/> Bewegung iſt alſo in der Sonnenferne bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> viel langſamer, als<lb/> in der Sonnennaͤhe bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">G</hi></hi>; weil die Sonne ſeine Geſchwindig-<lb/> keit vermehrt, waͤhrend er von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">H</hi></hi> und von<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">H</hi></hi> nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">G</hi></hi> laͤuft.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Ob Meteorſteine vom Monde zu uns fallen</hi>.</head><lb/> <p>Die in der Aſtronomie, bei der Berechnung des Laufes der<lb/> Planeten ſo wichtige Bemerkung, daß alle Himmelskoͤrper eine<lb/> anziehende Kraft beſitzen, und daß wir dieſe anziehende Kraft als<lb/> eine allgemeine Eigenſchaft aller Materie anſehen koͤnnen, fuͤhrt<lb/> zur Beantwortung mehrerer Fragen, die auch hier nicht unerwaͤhnt<lb/> bleiben duͤrfen. Die in unſern Tagen ſo oft gemachte Beobachtung,<lb/> daß zuweilen Steine vom Himmel fallen, hat zu der Unterſuchung<lb/> Veranlaſſung gegeben, ob dieſe Meteorſteine vielleicht vom Monde<lb/> zu uns heruͤbergeworfen werden koͤnnten. Gruͤnde, von welchen<lb/> ich bald noch etwas mehr ſagen will, zeigen, daß der Mond nur<lb/> etwa <formula notation="TeX">\frac{1}{75}</formula> ſo viel Anziehungskraft als die Erde hat, und wenn man<lb/> alſo den Abſtand der Erde vom Monde in zehn gleiche Theile ein-<lb/> theilt, ſo iſt im neunten Theilungspuncte die Anziehungskraft der<lb/> Erde etwas ſchwaͤcher, als die des Mondes, weil ſie nur <formula notation="TeX">\frac{1}{81}</formula> von<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">I.</hi></hi> F</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0103]
von welchem er ausgegangen war. Daß ſeine Bahn dadurch, daß
in G (Fig. 53.) eine zu große Geſchwindigkeit ihn uͤber den um
die Sonne C gezogenen Kreis hinaustreibt, eine Ellipſe wird, die
genau beſtimmte Linie naͤmlich, die man mit einem in C und c feſt-
geknuͤpften Faden beſchreibt, wenn man dieſen mit dem Bleiſtifte,
der die krumme Linie zeichnen ſoll, nach CFc, CEc geſpannt er-
haͤlt, — das zu beweiſen, waͤre hier zu ſchwierig, und ich verweile
hier um ſo mehr nicht allzu lange hiebei, da dieſe Betrachtungen
zum Theil der Aſtronomie angehoͤren, *), und ſo zahlreiche andre
Gegenſtaͤnde hier unſre Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen. Die
Hauptgeſetze, welche der Planet bei ſeiner Bewegung um die Sonne
befolgt, ſind die, daß er eine Ellipſe durchlaͤuft, und ſich in dieſer
ſo fortbewegt, daß die Sectoren in gleichen Zeiten gleich ſind, das
heißt, wenn der Planet in 10 Tagen von A nach B, und in an-
dern 10 Tagen von E nach F gelangt, ſo ſind die Flaͤchenraͤume
ACB, ECF gleich, wo naͤmlich C die Sonne bedeutet; — ſeine
Bewegung iſt alſo in der Sonnenferne bei A viel langſamer, als
in der Sonnennaͤhe bei G; weil die Sonne ſeine Geſchwindig-
keit vermehrt, waͤhrend er von A nach H und vonH nach G laͤuft.
Ob Meteorſteine vom Monde zu uns fallen.
Die in der Aſtronomie, bei der Berechnung des Laufes der
Planeten ſo wichtige Bemerkung, daß alle Himmelskoͤrper eine
anziehende Kraft beſitzen, und daß wir dieſe anziehende Kraft als
eine allgemeine Eigenſchaft aller Materie anſehen koͤnnen, fuͤhrt
zur Beantwortung mehrerer Fragen, die auch hier nicht unerwaͤhnt
bleiben duͤrfen. Die in unſern Tagen ſo oft gemachte Beobachtung,
daß zuweilen Steine vom Himmel fallen, hat zu der Unterſuchung
Veranlaſſung gegeben, ob dieſe Meteorſteine vielleicht vom Monde
zu uns heruͤbergeworfen werden koͤnnten. Gruͤnde, von welchen
ich bald noch etwas mehr ſagen will, zeigen, daß der Mond nur
etwa [FORMEL] ſo viel Anziehungskraft als die Erde hat, und wenn man
alſo den Abſtand der Erde vom Monde in zehn gleiche Theile ein-
theilt, ſo iſt im neunten Theilungspuncte die Anziehungskraft der
Erde etwas ſchwaͤcher, als die des Mondes, weil ſie nur [FORMEL] von
*) Vgl. meine Vorleſ. uͤber d. Aſtronomie. 1 Th. S. 189.
I. F
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