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Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.

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Allerley Symptomata in der Pest etc.
Andreas Langners Prompt- de Peste part. 2.völlig vom
Gifft ge-
reiniget
sey.

Anleitung einer iungen Henne die Federn hin-
ter dem Strauß glatt wegrupfftn/ und sie
mit blossem Steiß auff die Blatter setzen/
stirbt die Henne auff der Blatter/ so ist noch
mehr Gifft fürhanden/ allwo hernach die all-
bereit verschriebene Mittel zu gebrauchen:
bleibt sie aber lebendig/ so ist der Gifft alle
weg/ und der Mensch gereiniget. Davon
schreibt auch Calpar Kegler in seinem
Pest-Regiment
/ und setzet noch darzu:
Oder setze der lebendigen Tauben oder Hen-
nen so viel auff/ biß eine lebendig bleibt/ so
bist du sicher/ daß alles Gifft ausgezogen ist.

Wann solcher gestalt der Patient zu sei-Wie man
mit den
abgenom-
menen
Pflastern
und Uber-
schlägen
von Pest-
Schäden
verfahren
soll.

ner völligen Gesundheit gelanget/ so soll man
unter der Cur mit den gebrauchten Medica-
ment
en/ als abgenommenen Pflastern und
Salben/ nicht fahrlässig verfahren/ und sol-
che in den Zimmern umher liegen lassen/ oder
wie etliche thun/ auff die Gasse werffen; so
soll man solche auch nicht in die heimlichen
Gemächer thun/ sondern kurtz zu sagen im
Feuer verbrennen/ damit durch solche kein
neues Unglück angerichtet werde.

Es pflegen auch in Pestzeiten bey ein oderWie die
kleinen
Blattern
zu euri-
ren.

den andern kleine Blätterlein auffzuschiessen/
gleich wie aber die grossen Blattern ihrer
Grösse wegen nicht desto gefährlicher seyn/
also seyn die kleinen ihrer kleinen Proportion
halber nichts desto geringer zu achten/ dero-

wegen
S 3

Allerley Symptomata in der Peſt ꝛc.
Andreas Langners Prompt- de Peſte part. 2.voͤllig vom
Gifft ge-
reiniget
ſey.

Anleitung einer iungen Heñe die Federn hin-
ter dem Strauß glatt wegrupfftn/ und ſie
mit bloſſem Steiß auff die Blatter ſetzen/
ſtirbt die Henne auff der Blatter/ ſo iſt noch
mehr Gifft fuͤrhanden/ allwo hernach die all-
bereit verſchriebene Mittel zu gebrauchen:
bleibt ſie aber lebendig/ ſo iſt der Gifft alle
weg/ und der Menſch gereiniget. Davon
ſchreibt auch Calpar Kegler in ſeinem
Peſt-Regiment
/ und ſetzet noch darzu:
Oder ſetze der lebendigen Tauben oder Hen-
nen ſo viel auff/ biß eine lebendig bleibt/ ſo
biſt du ſicher/ daß alles Gifft ausgezogen iſt.

Wann ſolcher geſtalt der Patient zu ſei-Wie man
mit den
abgenom-
menen
Pflaſtern
und Uber-
ſchlaͤgen
von Peſt-
Schaͤden
verfahren
ſoll.

ner voͤlligen Geſundheit gelanget/ ſo ſoll man
unter der Cur mit den gebrauchten Medica-
ment
en/ als abgenommenen Pflaſtern und
Salben/ nicht fahrlaͤſſig verfahren/ und ſol-
che in den Zimmern umher liegen laſſen/ oder
wie etliche thun/ auff die Gaſſe werffen; ſo
ſoll man ſolche auch nicht in die heimlichen
Gemaͤcher thun/ ſondern kurtz zu ſagen im
Feuer verbrennen/ damit durch ſolche kein
neues Ungluͤck angerichtet werde.

Es pflegen auch in Peſtzeiten bey ein oderWie die
kleinen
Blattern
zu euri-
ren.

den andern kleine Blaͤtterlein auffzuſchieſſen/
gleich wie aber die groſſen Blattern ihrer
Groͤſſe wegen nicht deſto gefaͤhrlicher ſeyn/
alſo ſeyn die kleinen ihrer kleinen Proportion
halber nichts deſto geringer zu achten/ dero-

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S 3
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[277/0299] Allerley Symptomata in der Peſt ꝛc. Andreas Langners Prompt- de Peſte part. 2. Anleitung einer iungen Heñe die Federn hin- ter dem Strauß glatt wegrupfftn/ und ſie mit bloſſem Steiß auff die Blatter ſetzen/ ſtirbt die Henne auff der Blatter/ ſo iſt noch mehr Gifft fuͤrhanden/ allwo hernach die all- bereit verſchriebene Mittel zu gebrauchen: bleibt ſie aber lebendig/ ſo iſt der Gifft alle weg/ und der Menſch gereiniget. Davon ſchreibt auch Calpar Kegler in ſeinem Peſt-Regiment/ und ſetzet noch darzu: Oder ſetze der lebendigen Tauben oder Hen- nen ſo viel auff/ biß eine lebendig bleibt/ ſo biſt du ſicher/ daß alles Gifft ausgezogen iſt. voͤllig vom Gifft ge- reiniget ſey. Wann ſolcher geſtalt der Patient zu ſei- ner voͤlligen Geſundheit gelanget/ ſo ſoll man unter der Cur mit den gebrauchten Medica- menten/ als abgenommenen Pflaſtern und Salben/ nicht fahrlaͤſſig verfahren/ und ſol- che in den Zimmern umher liegen laſſen/ oder wie etliche thun/ auff die Gaſſe werffen; ſo ſoll man ſolche auch nicht in die heimlichen Gemaͤcher thun/ ſondern kurtz zu ſagen im Feuer verbrennen/ damit durch ſolche kein neues Ungluͤck angerichtet werde. Wie man mit den abgenom- menen Pflaſtern und Uber- ſchlaͤgen von Peſt- Schaͤden verfahren ſoll. Es pflegen auch in Peſtzeiten bey ein oder den andern kleine Blaͤtterlein auffzuſchieſſen/ gleich wie aber die groſſen Blattern ihrer Groͤſſe wegen nicht deſto gefaͤhrlicher ſeyn/ alſo ſeyn die kleinen ihrer kleinen Proportion halber nichts deſto geringer zu achten/ dero- wegen Wie die kleinen Blattern zu euri- ren. S 3

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Zitationshilfe: Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/299>, abgerufen am 25.11.2024.