Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XVIII. Capitel. sten/ erwarten/ und ihn zu Hülff kommen:wären aber die Beulen nicht genug heraus/ und das Gifft von der Natur entweder we- gen ihrer Mattigkeit/ oder wegen seiner Menge nicht genugsam ausgetrieben/ oder da es schon mehrentheils in den Beulen wä- re/ und aber wegen seiner Grösse der Beu- len sehr gemehret würde/ daher die Febrische Hitze und andere Zufälle nicht allein nicht ab/ sondern wol zunehmen/ sey keineswegs zu ge- warten/ sondern man soll mit dem Aufthun eilen. Es seyn nun solches Beulen oder Carbun- auf dieBlattern. Pflaster. . Linsen-Mehl/ Breit Wegreich/ Ein-
Das XVIII. Capitel. ſten/ erwarten/ und ihn zu Huͤlff kommen:waͤren aber die Beulen nicht genug heraus/ und das Gifft von der Natur entweder we- gen ihrer Mattigkeit/ oder wegen ſeiner Menge nicht genugſam ausgetrieben/ oder da es ſchon mehrentheils in den Beulen waͤ- re/ und aber wegen ſeiner Groͤſſe der Beu- len ſehr gemehret wuͤrde/ daher die Febriſche Hitze und andere Zufaͤlle nicht allein nicht ab/ ſondern wol zunehmen/ ſey keineswegs zu ge- warten/ ſondern man ſoll mit dem Aufthun eilen. Es ſeyn nun ſolches Beulen oder Carbun- auf dieBlattern. Pflaſter. ℞. Linſen-Mehl/ Breit Wegreich/ Ein-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="recipe" n="2"> <p><pb facs="#f0292" n="270"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Das</hi><hi rendition="#aq">XVIII.</hi><hi rendition="#fr">Capitel.</hi></fw><lb/> ſten/ erwarten/ und ihn zu Huͤlff kommen:<lb/> waͤren aber die Beulen nicht genug heraus/<lb/> und das Gifft von der Natur entweder we-<lb/> gen ihrer Mattigkeit/ oder wegen ſeiner<lb/> Menge nicht genugſam ausgetrieben/ oder<lb/> da es ſchon mehrentheils in den Beulen waͤ-<lb/> re/ und aber wegen ſeiner Groͤſſe der Beu-<lb/> len ſehr gemehret wuͤrde/ daher die Febriſche<lb/> Hitze und andere Zufaͤlle nicht allein nicht ab/<lb/> ſondern wol zunehmen/ ſey keineswegs zu ge-<lb/> warten/ ſondern man ſoll mit dem Aufthun<lb/> eilen.</p><lb/> <p>Es ſeyn nun ſolches Beulen oder Carbun-<lb/> ckeln/ ſie ſeyn von Farb oder Groͤſſe/ wie ſie<lb/> wollen/ ſoll man nebſt fleiſſigem Gebrauch<lb/> der innerlichen Medicamenten/ ſonderlich der<lb/> Schweiß-treibenden/ erſtlich etliche <hi rendition="#aq">Vento-<lb/> ſ</hi>en um die Gegend herum/ da ſie ſich erzei-<lb/> gen/ anſetzen/ darnach auch wol gar und<lb/> ziemlich tieff ſchroͤpffen/ damit die Peſtilen-<lb/> tziſche Feuchtigkeiten und das verderbte boͤſe<lb/> Gehluͤt heraus komme: wenn dieſes geſche-<lb/> hen/ ſo waſche man den Ort mit warmen<lb/> Waſſer von Oliven oder andern mit dem<lb/> halben Theil Wein-Eſſig vermiſchet/ wohl<lb/> ab/ und lege folgend Pflaſter alsbald warm<lb/> druͤber.</p><lb/> <note place="left">Pflaſter<lb/> auf dieBlattern.</note> </div><lb/> <div type="recipe" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Pflaſter.</hi> </head><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">℞.</hi> Linſen-Mehl/</item><lb/> <item>Breit Wegreich/</item><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ein-</fw><lb/> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [270/0292]
Das XVIII. Capitel.
ſten/ erwarten/ und ihn zu Huͤlff kommen:
waͤren aber die Beulen nicht genug heraus/
und das Gifft von der Natur entweder we-
gen ihrer Mattigkeit/ oder wegen ſeiner
Menge nicht genugſam ausgetrieben/ oder
da es ſchon mehrentheils in den Beulen waͤ-
re/ und aber wegen ſeiner Groͤſſe der Beu-
len ſehr gemehret wuͤrde/ daher die Febriſche
Hitze und andere Zufaͤlle nicht allein nicht ab/
ſondern wol zunehmen/ ſey keineswegs zu ge-
warten/ ſondern man ſoll mit dem Aufthun
eilen.
Es ſeyn nun ſolches Beulen oder Carbun-
ckeln/ ſie ſeyn von Farb oder Groͤſſe/ wie ſie
wollen/ ſoll man nebſt fleiſſigem Gebrauch
der innerlichen Medicamenten/ ſonderlich der
Schweiß-treibenden/ erſtlich etliche Vento-
ſen um die Gegend herum/ da ſie ſich erzei-
gen/ anſetzen/ darnach auch wol gar und
ziemlich tieff ſchroͤpffen/ damit die Peſtilen-
tziſche Feuchtigkeiten und das verderbte boͤſe
Gehluͤt heraus komme: wenn dieſes geſche-
hen/ ſo waſche man den Ort mit warmen
Waſſer von Oliven oder andern mit dem
halben Theil Wein-Eſſig vermiſchet/ wohl
ab/ und lege folgend Pflaſter alsbald warm
druͤber.
Pflaſter.
℞. Linſen-Mehl/
Breit Wegreich/
Ein-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |