Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XVI. Capitel. an einer der nähesten zweyen Adern vor demKnoten/ oder die Ader bey der grossen Zähen zu lassen nützlich. Erzeiget es sich aber an den Lenden/ so lasse man an den Füssen/ bey der kleinen Zähen. Kommt aber etwas an beyden Seiten/ muß man auch nach dersel- ben Gelegenheit an beyden Seiten mit der Aderlaß nachsetzen; und daß beyde Aderlaß nicht zugleich geschehen/ kan eine Stund dar- zwischen eingehalten werden. Darbey all- wege vor dem Lassen/ dem Patienten etwas von Perlen/ Corallen/ Hirsch-Creutz- und Eichorn mit Wein oder Cardobenedicten- Wasser geben/ und sonst alles nach Ermes- sung der Kräffte anstellen. zu thun/ wenn man die Ader nicht se- hen kan? Wann es sich aber begibt/ daß der Bar- andern
Das XVI. Capitel. an einer der naͤheſten zweyen Adern vor demKnoten/ oder die Ader bey der groſſen Zaͤhen zu laſſen nuͤtzlich. Erzeiget es ſich aber an den Lenden/ ſo laſſe man an den Fuͤſſen/ bey der kleinen Zaͤhen. Kommt aber etwas an beyden Seiten/ muß man auch nach derſel- ben Gelegenheit an beyden Seiten mit der Aderlaß nachſetzen; und daß beyde Aderlaß nicht zugleich geſchehen/ kan eine Stund dar- zwiſchen eingehalten werden. Darbey all- wege vor dem Laſſen/ dem Patienten etwas von Perlen/ Corallen/ Hirſch-Creutz- und Eichorn mit Wein oder Cardobenedicten- Waſſer geben/ und ſonſt alles nach Ermeſ- ſung der Kraͤffte anſtellen. zu thun/ weñ man die Ader nicht ſe- hen kan? Wann es ſich aber begibt/ daß der Bar- andern
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Das XVI. Capitel.
an einer der naͤheſten zweyen Adern vor dem
Knoten/ oder die Ader bey der groſſen Zaͤhen
zu laſſen nuͤtzlich. Erzeiget es ſich aber an
den Lenden/ ſo laſſe man an den Fuͤſſen/ bey
der kleinen Zaͤhen. Kommt aber etwas an
beyden Seiten/ muß man auch nach derſel-
ben Gelegenheit an beyden Seiten mit der
Aderlaß nachſetzen; und daß beyde Aderlaß
nicht zugleich geſchehen/ kan eine Stund dar-
zwiſchen eingehalten werden. Darbey all-
wege vor dem Laſſen/ dem Patienten etwas
von Perlen/ Corallen/ Hirſch-Creutz- und
Eichorn mit Wein oder Cardobenedicten-
Waſſer geben/ und ſonſt alles nach Ermeſ-
ſung der Kraͤffte anſtellen.
Wann es ſich aber begibt/ daß der Bar-
bier ein oder die ander Ader nicht zu ſehen be-
kommen koͤnte/ oder ander Urſachen wegen
nicht zu treffen waͤre/ ſo muß man in ſolchem
Fall die naͤchſt darbey ligende nehmen; wel-
ches an den Armen um ſo viel fuͤglicher ge-
ſchehen kan/ weil die drey groſſe Adern da-
ſelbſt eine ſolche Gemeinſchafft haben/ daß es
faſt gleich gilt/ welche man laſſe/ maſſen hier-
von D. Guilhel. Budæus von der Peſt im 3.
Cap. ſchreibt: Es iſt allhier nicht ſo groß
Achtung zu geben nothwendig/ welche Ader
und auf welcher Seite dieſelbe zu oͤffnen noͤ-
thig ſey/ denn der Menſch noch zur Zeit nicht
ungeſund/ und flieſſen nicht allein die Haupt-
und Leber-Ader aus einem Ramo her/ auf der
andern
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Zitationshilfe: | Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/240>, abgerufen am 22.07.2024. |