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Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.

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Wie der Schweiß zu tractiren.
selbst ist es auch/ welche sich im Magen/ in den
ersten Adern und benachbarten Gliedmassen
gesammlet/ angeleget/ und das Gifft so heff-
tig gemachet hat/ daß es oben und unten sei-
nen Ausgang suchet/ ob es zwar durch solche
Bewegung denselben nicht allzeit so richtig
findet/ sondern zufälliger weise manchmal
auch wol näher zum Hertzen getrieben wird/
darum weilen gedachte excretiones nicht al-
lemal criticae sondern offtmal symptomaticae
seynd; dahero je mehr man befindet/ daß sie
criticae sind/ je länger kan man denselben nach-
sehen/ und mit der Stopffung einhalten:
Im Fall aber der Patient matt würde/ weil
sie zu lang anhalten/ muß man mit guter Ma-
nier zu einer und andern Bewegung thun/
insonderheit aber dem Erbrechen wehren.
Wäre auch zu befürchten/ daß das Gifft
durch symptomatische Bewegung etwan
dem Hertzen zu nahe komme/ so wäre mit den
Schweißtreibenden Artzneyen desto balder
fortzufahren/ oder das Hertz mit andern Ale-
xipharmacis
und Cordialibus zu defendiren/
wiewol sich auch beydes zugleich gar füglich
verrichten lässet/ zumalen wenn eine grosse
Menge gifftiger Materi durch das Erbrechen
oder den Stulgang allbereit von sich selbst
weg gangen.

Wann man nun dem Patienten eineWie man
den Pati-
enten zum

Schweißtreibende Artzney beybracht hat/ soll
man ihm den Mund mit ein wenig Essig sitt-

sam-
N 2

Wie der Schweiß zu tractiren.
ſelbſt iſt es auch/ welche ſich im Magen/ in den
erſten Adern und benachbarten Gliedmaſſen
geſammlet/ angeleget/ und das Gifft ſo heff-
tig gemachet hat/ daß es oben und unten ſei-
nen Ausgang ſuchet/ ob es zwar durch ſolche
Bewegung denſelben nicht allzeit ſo richtig
findet/ ſondern zufaͤlliger weiſe manchmal
auch wol naͤher zum Hertzen getrieben wird/
darum weilen gedachte excretiones nicht al-
lemal criticæ ſondern offtmal ſymptomaticæ
ſeynd; dahero je mehr man befindet/ daß ſie
criticæ ſind/ je laͤnger kan man denſelben nach-
ſehen/ und mit der Stopffung einhalten:
Im Fall aber der Patient matt wuͤrde/ weil
ſie zu lang anhalten/ muß man mit guter Ma-
nier zu einer und andern Bewegung thun/
inſonderheit aber dem Erbrechen wehren.
Waͤre auch zu befuͤrchten/ daß das Gifft
durch ſymptomatiſche Bewegung etwan
dem Hertzen zu nahe komme/ ſo waͤre mit den
Schweißtreibenden Artzneyen deſto balder
fortzufahren/ oder das Hertz mit andern Ale-
xipharmacis
und Cordialibus zu defendiren/
wiewol ſich auch beydes zugleich gar fuͤglich
verrichten laͤſſet/ zumalen wenn eine groſſe
Menge gifftiger Materi durch das Erbrechen
oder den Stulgang allbereit von ſich ſelbſt
weg gangen.

Wann man nun dem Patienten eineWie man
den Pati-
enten zum

Schweißtreibende Artzney beybracht hat/ ſoll
man ihm den Mund mit ein wenig Eſſig ſitt-

ſam-
N 2
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[195/0217] Wie der Schweiß zu tractiren. ſelbſt iſt es auch/ welche ſich im Magen/ in den erſten Adern und benachbarten Gliedmaſſen geſammlet/ angeleget/ und das Gifft ſo heff- tig gemachet hat/ daß es oben und unten ſei- nen Ausgang ſuchet/ ob es zwar durch ſolche Bewegung denſelben nicht allzeit ſo richtig findet/ ſondern zufaͤlliger weiſe manchmal auch wol naͤher zum Hertzen getrieben wird/ darum weilen gedachte excretiones nicht al- lemal criticæ ſondern offtmal ſymptomaticæ ſeynd; dahero je mehr man befindet/ daß ſie criticæ ſind/ je laͤnger kan man denſelben nach- ſehen/ und mit der Stopffung einhalten: Im Fall aber der Patient matt wuͤrde/ weil ſie zu lang anhalten/ muß man mit guter Ma- nier zu einer und andern Bewegung thun/ inſonderheit aber dem Erbrechen wehren. Waͤre auch zu befuͤrchten/ daß das Gifft durch ſymptomatiſche Bewegung etwan dem Hertzen zu nahe komme/ ſo waͤre mit den Schweißtreibenden Artzneyen deſto balder fortzufahren/ oder das Hertz mit andern Ale- xipharmacis und Cordialibus zu defendiren/ wiewol ſich auch beydes zugleich gar fuͤglich verrichten laͤſſet/ zumalen wenn eine groſſe Menge gifftiger Materi durch das Erbrechen oder den Stulgang allbereit von ſich ſelbſt weg gangen. Wann man nun dem Patienten eine Schweißtreibende Artzney beybracht hat/ ſoll man ihm den Mund mit ein wenig Eſſig ſitt- ſam- Wie man den Pati- enten zum N 2

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Zitationshilfe: Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/217>, abgerufen am 24.11.2024.