Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.

Bild:
<< vorherige Seite

Von fernern Verhalten der Ges.
chen. Die Pestilentz-Pillen/ so von
Aloes/ Myrrhen und Saffran bereitet
werden/ einer Erbs groß und mit einem Gold-
blätel überzogen/ machen sicher für aller Ge-
fahr der Pestilentz/ wenn solche alle Wochen
einmal vor dem Essen gebrauchet werden.
Dos. ßj. ad iv. auch mehr nach Gelegen-
heit des Alters; die unter 14. Jahren sind/
haben mit einem halben Quintel genug/ sol-
che bereitet man also:

. Aloes ij.Pillen.
Myrrhen j.
Saffran ß.
Mit Alant-Zimmet- oder sonst einem gu-
ten Wein zu Pillen einer Erbs groß ge-
macht.

Wer den Schleim zugleich von der Brust
abführen will/ der thue weissen Lerchenschwamm
darzu/ so ist es ein recht Bezoardicum, ein
Conservans und Praeservans vitam a morbis
& veneno.

Wolten aber die zähe/ schleimige/ grobe/Wie man
mit dem
Antimo-
nio vomi-

ren soll.

dicke/ rotzige Feuchtigkeiten durch solche Mit-
tel nicht weichen/ müste man zu erbrechen-
machenden Artzneyen schreiten/ und das prae-
parir
te und corrigi[r]te Antimonium, welches
alle böse Feuchtigkeiten von allen Gliedern
erstlich in Magen zu sich locket/ dieselbige denn
gewaltig/ samt denen so sich im Magen an-
gehenckt/ oder fest gesetzt/ durch das Brechen
auswirfft/ offt mit grosser Verwunderung

an-
F 3

Von fernern Verhalten der Geſ.
chen. Die Peſtilentz-Pillen/ ſo von
Aloes/ Myrrhen und Saffran bereitet
werden/ einer Erbs groß und mit einem Gold-
blaͤtel uͤberzogen/ machen ſicher fuͤr aller Ge-
fahr der Peſtilentz/ wenn ſolche alle Wochen
einmal vor dem Eſſen gebrauchet werden.
Doſ. ʒj. ad ℈iv. auch mehr nach Gelegen-
heit des Alters; die unter 14. Jahren ſind/
haben mit einem halben Quintel genug/ ſol-
che bereitet man alſo:

℞. Aloes ℥ij.Pillen.
Myrrhen ℥j.
Saffran ℥ß.
Mit Alant-Zimmet- oder ſonſt einem gu-
ten Wein zu Pillen einer Erbs groß ge-
macht.

Wer den Schleim zugleich von der Bruſt
abfuͤhren will/ der thue weiſſen Lerchenſchwam̃
darzu/ ſo iſt es ein recht Bezoardicum, ein
Conſervans und Præſervans vitam à morbis
& veneno.

Wolten aber die zaͤhe/ ſchleimige/ grobe/Wie man
mit dem
Antimo-
nio vomi-

ren ſoll.

dicke/ rotzige Feuchtigkeiten durch ſolche Mit-
tel nicht weichen/ muͤſte man zu erbrechen-
machenden Artzneyen ſchreiten/ und das præ-
parir
te und corrigi[r]te Antimonium, welches
alle boͤſe Feuchtigkeiten von allen Gliedern
erſtlich in Magen zu ſich locket/ dieſelbige deñ
gewaltig/ ſamt denen ſo ſich im Magen an-
gehenckt/ oder feſt geſetzt/ durch das Brechen
auswirfft/ offt mit groſſer Verwunderung

an-
F 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="recipe" n="2">
          <p><pb facs="#f0107" n="85"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Von fernern Verhalten der Ge&#x017F;.</hi></fw><lb/>
chen. Die <hi rendition="#fr">Pe&#x017F;tilentz-Pillen</hi>/ &#x017F;o von<lb/><hi rendition="#fr">Aloes/ Myrrhen</hi> und <hi rendition="#fr">Saffran</hi> bereitet<lb/>
werden/ einer Erbs groß und mit einem Gold-<lb/>
bla&#x0364;tel u&#x0364;berzogen/ machen &#x017F;icher fu&#x0364;r aller Ge-<lb/>
fahr der Pe&#x017F;tilentz/ wenn &#x017F;olche alle Wochen<lb/>
einmal vor dem E&#x017F;&#x017F;en gebrauchet werden.<lb/><hi rendition="#aq">Do&#x017F;. &#x0292;j. ad &#x2108;iv.</hi> auch mehr nach Gelegen-<lb/>
heit des Alters; die unter 14. Jahren &#x017F;ind/<lb/>
haben mit einem halben Quintel genug/ &#x017F;ol-<lb/>
che bereitet man al&#x017F;o:</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#aq">&#x211E;.</hi> Aloes &#x2125;<hi rendition="#aq">ij.</hi><note place="right">Pillen.</note></item><lb/>
            <item>Myrrhen &#x2125;<hi rendition="#aq">j.</hi></item><lb/>
            <item>Saffran &#x2125;<hi rendition="#aq">ß.</hi></item>
          </list><lb/>
          <list>
            <item>Mit Alant-Zimmet- oder &#x017F;on&#x017F;t einem gu-<lb/>
ten Wein zu Pillen einer Erbs groß ge-<lb/>
macht.</item>
          </list><lb/>
          <p>Wer den Schleim zugleich von der Bru&#x017F;t<lb/>
abfu&#x0364;hren will/ der thue wei&#x017F;&#x017F;en Lerchen&#x017F;chwam&#x0303;<lb/>
darzu/ &#x017F;o i&#x017F;t es ein recht <hi rendition="#aq">Bezoardicum,</hi> ein<lb/><hi rendition="#aq">Con&#x017F;ervans</hi> und <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ervans vitam à morbis<lb/>
&amp; veneno.</hi></p><lb/>
          <p>Wolten aber die za&#x0364;he/ &#x017F;chleimige/ grobe/<note place="right">Wie man<lb/>
mit dem<lb/><hi rendition="#aq">Antimo-<lb/>
nio vomi-</hi><lb/>
ren &#x017F;oll.</note><lb/>
dicke/ rotzige Feuchtigkeiten durch &#x017F;olche Mit-<lb/>
tel nicht weichen/ mu&#x0364;&#x017F;te man zu erbrechen-<lb/>
machenden Artzneyen &#x017F;chreiten/ und das <hi rendition="#aq">præ-<lb/>
parir</hi>te und <hi rendition="#aq">corrigi</hi><supplied>r</supplied>te <hi rendition="#aq">Antimonium,</hi> welches<lb/>
alle bo&#x0364;&#x017F;e Feuchtigkeiten von allen Gliedern<lb/>
er&#x017F;tlich in Magen zu &#x017F;ich locket/ die&#x017F;elbige den&#x0303;<lb/>
gewaltig/ &#x017F;amt denen &#x017F;o &#x017F;ich im Magen an-<lb/>
gehenckt/ oder fe&#x017F;t ge&#x017F;etzt/ durch das Brechen<lb/>
auswirfft/ offt mit gro&#x017F;&#x017F;er Verwunderung<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 3</fw><fw place="bottom" type="catch">an-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0107] Von fernern Verhalten der Geſ. chen. Die Peſtilentz-Pillen/ ſo von Aloes/ Myrrhen und Saffran bereitet werden/ einer Erbs groß und mit einem Gold- blaͤtel uͤberzogen/ machen ſicher fuͤr aller Ge- fahr der Peſtilentz/ wenn ſolche alle Wochen einmal vor dem Eſſen gebrauchet werden. Doſ. ʒj. ad ℈iv. auch mehr nach Gelegen- heit des Alters; die unter 14. Jahren ſind/ haben mit einem halben Quintel genug/ ſol- che bereitet man alſo: ℞. Aloes ℥ij. Myrrhen ℥j. Saffran ℥ß. Mit Alant-Zimmet- oder ſonſt einem gu- ten Wein zu Pillen einer Erbs groß ge- macht. Wer den Schleim zugleich von der Bruſt abfuͤhren will/ der thue weiſſen Lerchenſchwam̃ darzu/ ſo iſt es ein recht Bezoardicum, ein Conſervans und Præſervans vitam à morbis & veneno. Wolten aber die zaͤhe/ ſchleimige/ grobe/ dicke/ rotzige Feuchtigkeiten durch ſolche Mit- tel nicht weichen/ muͤſte man zu erbrechen- machenden Artzneyen ſchreiten/ und das præ- parirte und corrigirte Antimonium, welches alle boͤſe Feuchtigkeiten von allen Gliedern erſtlich in Magen zu ſich locket/ dieſelbige deñ gewaltig/ ſamt denen ſo ſich im Magen an- gehenckt/ oder feſt geſetzt/ durch das Brechen auswirfft/ offt mit groſſer Verwunderung an- Wie man mit dem Antimo- nio vomi- ren ſoll. F 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/107
Zitationshilfe: Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/107>, abgerufen am 22.11.2024.