Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Von fernern Verhalten der Ges. ist in deine Hand zu fallen/ und an dieserPlag das zeitliche Leben zu enden/ wolan/ so geschehe dein Wille/ wende nur deine Gnad nicht von uns/ sondern laß uns in aller Ge- dult das Creutz tragen/ beständig im wah- ren Christlichen Glauben verbleiben/ seliglich einschlaffen/ und am lieben Jüngsten Tage mit allen Auserwählten wieder aufferste- hen/ damit wir also dich unsern GOtt und Vater samt deinem geliebten Sohn und Heiligen Geist in ewiger Glori und Herrlich- keit loben und preisen mögen/ Amen. So ist auch in solchen Zeiten vonnöthen/Wie man So
Von fernern Verhalten der Geſ. iſt in deine Hand zu fallen/ und an dieſerPlag das zeitliche Leben zu enden/ wolan/ ſo geſchehe dein Wille/ wende nur deine Gnad nicht von uns/ ſondern laß uns in aller Ge- dult das Creutz tragen/ beſtaͤndig im wah- ren Chriſtlichen Glauben verbleiben/ ſeliglich einſchlaffen/ und am lieben Juͤngſten Tage mit allen Auserwaͤhlten wieder aufferſte- hen/ damit wir alſo dich unſern GOtt und Vater ſamt deinem geliebten Sohn und Heiligen Geiſt in ewiger Glori und Herrlich- keit loben und preiſen moͤgen/ Amen. So iſt auch in ſolchen Zeiten vonnoͤthen/Wie man So
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="recipe" n="2"> <p><pb facs="#f0101" n="79"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Von fernern Verhalten der Geſ.</hi></fw><lb/> iſt in deine Hand zu fallen/ und an dieſer<lb/> Plag das zeitliche Leben zu enden/ wolan/ ſo<lb/> geſchehe dein Wille/ wende nur deine Gnad<lb/> nicht von uns/ ſondern laß uns in aller Ge-<lb/> dult das Creutz tragen/ beſtaͤndig im wah-<lb/> ren Chriſtlichen Glauben verbleiben/ ſeliglich<lb/> einſchlaffen/ und am lieben Juͤngſten Tage<lb/> mit allen Auserwaͤhlten wieder aufferſte-<lb/> hen/ damit wir alſo dich unſern GOtt und<lb/> Vater ſamt deinem geliebten Sohn und<lb/> Heiligen Geiſt in ewiger Glori und Herrlich-<lb/> keit loben und preiſen moͤgen/ Amen.</p><lb/> <p>So iſt auch in ſolchen Zeiten vonnoͤthen/<note place="right">Wie man<lb/> ſich gegen<lb/> ſich ſelbſt<lb/> zu verhal-<lb/> ten hat.</note><lb/> daß einer in ſeinem Hertzen zweyerley in acht<lb/> nehme/ nemlich: Daß er nicht zu kuͤhn und<lb/> keck ſey in ſeinem Hertzen/ und ohne Furcht<lb/> des HErrn lebe/ und ihm felbſt nicht ſo gar<lb/> viel zutraue/ denn es kan ein Menſch mit die-<lb/> ſem Gifft nach Verhaͤngnuͤß GOttes bald<lb/> angeſteckt werden/ darbey ſoll er ſein Hauß<lb/> beſchicken/ und all ſeine Unordnung in Rich-<lb/> tigkeit bringen/ damit nach ſeinem Tod un-<lb/> ter ſeinen Kindern und Erben kein Streit<lb/> noch Zanck entſtehe/ auch gegen die ſo ſich in<lb/> ſolcher Zeit gegen ihm dienſtbar bezeiget/ auch<lb/><hi rendition="#aq">Medicos,</hi> Barbierer und Apothecker/ und die<lb/> ſeiner gepfleget und gewartet/ alſo belohnen/<lb/> damit er ſie/ wenn er ihrer wieder beduͤrffte/<lb/> willig und bereit finden moͤge/ und ſeiner Un-<lb/> danckbarkeit wegen nicht huͤlffloß gelaſſen<lb/> werde.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [79/0101]
Von fernern Verhalten der Geſ.
iſt in deine Hand zu fallen/ und an dieſer
Plag das zeitliche Leben zu enden/ wolan/ ſo
geſchehe dein Wille/ wende nur deine Gnad
nicht von uns/ ſondern laß uns in aller Ge-
dult das Creutz tragen/ beſtaͤndig im wah-
ren Chriſtlichen Glauben verbleiben/ ſeliglich
einſchlaffen/ und am lieben Juͤngſten Tage
mit allen Auserwaͤhlten wieder aufferſte-
hen/ damit wir alſo dich unſern GOtt und
Vater ſamt deinem geliebten Sohn und
Heiligen Geiſt in ewiger Glori und Herrlich-
keit loben und preiſen moͤgen/ Amen.
So iſt auch in ſolchen Zeiten vonnoͤthen/
daß einer in ſeinem Hertzen zweyerley in acht
nehme/ nemlich: Daß er nicht zu kuͤhn und
keck ſey in ſeinem Hertzen/ und ohne Furcht
des HErrn lebe/ und ihm felbſt nicht ſo gar
viel zutraue/ denn es kan ein Menſch mit die-
ſem Gifft nach Verhaͤngnuͤß GOttes bald
angeſteckt werden/ darbey ſoll er ſein Hauß
beſchicken/ und all ſeine Unordnung in Rich-
tigkeit bringen/ damit nach ſeinem Tod un-
ter ſeinen Kindern und Erben kein Streit
noch Zanck entſtehe/ auch gegen die ſo ſich in
ſolcher Zeit gegen ihm dienſtbar bezeiget/ auch
Medicos, Barbierer und Apothecker/ und die
ſeiner gepfleget und gewartet/ alſo belohnen/
damit er ſie/ wenn er ihrer wieder beduͤrffte/
willig und bereit finden moͤge/ und ſeiner Un-
danckbarkeit wegen nicht huͤlffloß gelaſſen
werde.
Wie man
ſich gegen
ſich ſelbſt
zu verhal-
ten hat.
So
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |