Bräker, Ulrich: Lebensgeschichte und natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg. Herausgegeben von H. H. Füßli. Zürich, 1789.Tage werden reichlich von den guten ersetzt, wo's XVIII. Neue Lebensgefahren. Im Kohlwald war eine Buche; gerad über einem nen
Tage werden reichlich von den guten erſetzt, wo’s XVIII. Neue Lebensgefahren. Im Kohlwald war eine Buche; gerad uͤber einem nen
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Tage werden reichlich von den guten erſetzt, wo’s
dann gewiß keinem Koͤnig ſo wohl iſt.
XVIII.
Neue Lebensgefahren.
Im Kohlwald war eine Buche; gerad uͤber einem
mehr als thurmhohen Fels herausgewachſen, ſo daß
ich uͤber ihren Stamm wie uͤber einen Steg ſpatzie-
ren, und in eine graͤßlich finſtre Tiefe hinabgucken
konnte; wo die Aeſte angiengen, ſtuhnd ſie wieder ge-
radauf. In dieſes ſeltſame Neſt bin ich oft geſtie-
gen, und hatte meine groͤßte Luſt daran, ſo in den
fuͤrchterlichen Abgrund zu ſchauen, und zu ſehn wie
ein Baͤchlein neben mir herunterſtuͤrzte, und ſich in
Staub zermalmte. Aber einſt ſchwebte mir dieſe Ge-
gend im Traum ſo ſchauderhaft vor, daß ich von da
an nicht mehr hingieng. — Ein andermal befand ich
mich mit meinen Geiſſen jenſeits der Aueralp, auf
der Duͤrrwaͤlder- Seite gegen dem Rotenſtein.
Ein Junges hatte ſich zwiſchen zween Felſen verſtie-
gen, und ließ eine jaͤmmerliche Melodie von ſich
hoͤren. Ich kletterte nach, um ihm zu helfen. Es
gieng ſo eng und gaͤh, und zick zack zwiſchen Klippen durch,
daß ich weder obſich noch niedſich ſehen konnte, und
oft auf allen Vieren kriechen mußte. Endlich ver-
ſtieg ich mich gaͤnzlich. Ueber mir ſtuhnd ein uner-
klimmbarer Fels; unter mir ſchien’s faſt ſenkrecht —
ich weiß ſelbſt nicht wie weit hinab. Ich fieng an
rufen und beten, ſo laut ich konnte. In einer klei-
nen
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