Bräker, Ulrich: Lebensgeschichte und natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg. Herausgegeben von H. H. Füßli. Zürich, 1789.gend die Ohren, erwartete einen feurigen Hagel und LIII. Das Lager zu Pirna. Eine umständliche Beschreibung unsers Lagers zwi- *) Und jetzt natürlich in vielen andern bessern Schriften,
und zumal in des Königs eigener Geschichte des Sieben- jährigen Krieges. gend die Ohren, erwartete einen feurigen Hagel und LIII. Das Lager zu Pirna. Eine umſtaͤndliche Beſchreibung unſers Lagers zwi- *) Und jetzt natürlich in vielen andern beſſern Schriften,
und zumal in des Königs eigener Geſchichte des Sieben- jährigen Krieges. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0162" n="146"/> gend die Ohren, erwartete einen feurigen Hagel und<lb/> ſeinen Tod, und ſah, ſo bald man wieder ins Freye<lb/> kam, ſich rechts und links um, wie er am ſchicklich-<lb/> ſten entwiſchen konnte; denn wir hatten immer feind-<lb/> liche Kuͤraßiers, Dragoner und Soldaten zu beyden<lb/> Seiten. Als wir einſt die halbe Nacht durch mar-<lb/> ſchierten, verſuchte <hi rendition="#fr">Bachmann</hi> den Reißaus zu neh-<lb/> men, und irrte etliche Stunden im Wald herum;<lb/> aber am Morgen war er wieder hart bey uns, und<lb/> kam noch eben recht mit der Ausflucht weg: Er habe<lb/> beym Hoſenkehren in der Dunkelheit ſich von uns<lb/> verloren. Von da an ſahen wir andern die Schwie-<lb/> rigkeit, wegzukommen, alle Tag’ deutlicher ein —<lb/> und doch hatten wir feſt im Sinn, keine Bataille<lb/> abzuwarten, es koſte auch was es wolle.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">LIII.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Das Lager zu Pirna</hi></hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>ine umſtaͤndliche Beſchreibung unſers Lagers zwi-<lb/> ſchen <hi rendition="#fr">Königſtein</hi> und <hi rendition="#fr">Pirna</hi> ſowohl als des gerade<lb/> vor uns uͤberliegenden <hi rendition="#fr">Sächſiſchen bey Liljenſtein</hi><lb/> wird man von mir nicht erwarten. Die kann man<lb/> in der <hi rendition="#fr">Helden-Staats-</hi> und <hi rendition="#fr">Lebensgeſchichte des<lb/> Groſſen Friedrichs</hi> <note place="foot" n="*)">Und jetzt natürlich in vielen andern beſſern Schriften,<lb/> und zumal in des Königs eigener Geſchichte des Sieben-<lb/> jährigen Krieges.</note> ſuchen. Ich ſchreibe nur,<lb/> was ich geſehen, was allernaͤchſt um mich her vor-<lb/> und beſonders was mich ſelbſt angieng. Von den wich-<lb/> tigſten Dingen wußten wir gemeine Hungerſchlucker<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [146/0162]
gend die Ohren, erwartete einen feurigen Hagel und
ſeinen Tod, und ſah, ſo bald man wieder ins Freye
kam, ſich rechts und links um, wie er am ſchicklich-
ſten entwiſchen konnte; denn wir hatten immer feind-
liche Kuͤraßiers, Dragoner und Soldaten zu beyden
Seiten. Als wir einſt die halbe Nacht durch mar-
ſchierten, verſuchte Bachmann den Reißaus zu neh-
men, und irrte etliche Stunden im Wald herum;
aber am Morgen war er wieder hart bey uns, und
kam noch eben recht mit der Ausflucht weg: Er habe
beym Hoſenkehren in der Dunkelheit ſich von uns
verloren. Von da an ſahen wir andern die Schwie-
rigkeit, wegzukommen, alle Tag’ deutlicher ein —
und doch hatten wir feſt im Sinn, keine Bataille
abzuwarten, es koſte auch was es wolle.
LIII.
Das Lager zu Pirna.
Eine umſtaͤndliche Beſchreibung unſers Lagers zwi-
ſchen Königſtein und Pirna ſowohl als des gerade
vor uns uͤberliegenden Sächſiſchen bey Liljenſtein
wird man von mir nicht erwarten. Die kann man
in der Helden-Staats- und Lebensgeſchichte des
Groſſen Friedrichs *) ſuchen. Ich ſchreibe nur,
was ich geſehen, was allernaͤchſt um mich her vor-
und beſonders was mich ſelbſt angieng. Von den wich-
tigſten Dingen wußten wir gemeine Hungerſchlucker
*) Und jetzt natürlich in vielen andern beſſern Schriften,
und zumal in des Königs eigener Geſchichte des Sieben-
jährigen Krieges.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |