Bräker, Ulrich: Lebensgeschichte und natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg. Herausgegeben von H. H. Füßli. Zürich, 1789.mir dessen Quartier zeigen. Potz Most! das dünkte mir deſſen Quartier zeigen. Potz Moſt! das duͤnkte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0136" n="120"/> mir deſſen Quartier zeigen. Potz Moſt! das duͤnkte<lb/> mich ein koͤniglicher Pallaſt — und der Major der<lb/> Koͤnig ſelbſt zu ſeyn, ſo majeſtaͤtiſch kam er mir<lb/> vor; ein gewaltig groſſer Mann, mit einem Hel-<lb/> dengeſicht und ein Paar feurigen Augen wie Sternen.<lb/> Ich zitterte vor ihm, ſtotterte: „Herr … Ma-<lb/> „jor! Ich bin .... Herrn Lieutenant <hi rendition="#fr">Marko-</hi><lb/> „<hi rendition="#fr">nis</hi> Be … Bedienter. Fuͤ … fuͤ … fuͤr<lb/> „das bi … bi … bin ich angewo … worben,<lb/> „und ſonſt wei … weiters fuͤr ni … ni …<lb/> „nichts. Si … Si … Sie koͤnnen ihn ſelbſt<lb/> „fra … gen. J … Ich weiß nicht wo er i …<lb/> „i … iſt. Itzt ſagen’s da, ich muͤſſe So …<lb/> „o … oldat ſey … ey … eyn, ich wolle<lb/> „o … der wolle nicht„. — „So„! unterbrach<lb/> er mich: „So iſt er das ſaubre Buͤrſchgen! Sein<lb/> „feiner Herr, der hat uns gewirthſchaftet, daß<lb/> „es eine Luſt iſt; und Er wird wohl auch Sei-<lb/> „nen Theil gezogen haben. Und kurz, itzt ſoll<lb/> „Er dem Koͤnig dienen; da iſt’s aus und vorbey„. —<lb/><hi rendition="#fr">Ich</hi>. Aber, Herr Major! — <hi rendition="#fr">Er</hi>. Kein Wort,<lb/> Kerl! oder die Schwernoth! <hi rendition="#fr">Ich</hi>. Aber ich hab’<lb/> ja weder Kapitulation noch Handgeld! Au! Koͤnnt’<lb/> ich doch mit meinem Herrn reden! — <hi rendition="#fr">Er</hi>. Den<lb/> wird Er ſo bald nicht zu ſehen kriegen; und Hand-<lb/> geld hat Er mehr gekoſt’t als zehn andre. Sein<lb/> Lieutenant hat eine ſaubere Rechnung, und Er ſteht<lb/> darin oben an. Eine Kapitulation hingegen, die<lb/> ſoll Er haben. — <hi rendition="#fr">Ich</hi>. Aber — — <hi rendition="#fr">Er</hi>. Fort, Er<lb/> iſt ja ein Zwerg, daß — — <hi rendition="#fr">Ich</hi>. Ich bi …<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [120/0136]
mir deſſen Quartier zeigen. Potz Moſt! das duͤnkte
mich ein koͤniglicher Pallaſt — und der Major der
Koͤnig ſelbſt zu ſeyn, ſo majeſtaͤtiſch kam er mir
vor; ein gewaltig groſſer Mann, mit einem Hel-
dengeſicht und ein Paar feurigen Augen wie Sternen.
Ich zitterte vor ihm, ſtotterte: „Herr … Ma-
„jor! Ich bin .... Herrn Lieutenant Marko-
„nis Be … Bedienter. Fuͤ … fuͤ … fuͤr
„das bi … bi … bin ich angewo … worben,
„und ſonſt wei … weiters fuͤr ni … ni …
„nichts. Si … Si … Sie koͤnnen ihn ſelbſt
„fra … gen. J … Ich weiß nicht wo er i …
„i … iſt. Itzt ſagen’s da, ich muͤſſe So …
„o … oldat ſey … ey … eyn, ich wolle
„o … der wolle nicht„. — „So„! unterbrach
er mich: „So iſt er das ſaubre Buͤrſchgen! Sein
„feiner Herr, der hat uns gewirthſchaftet, daß
„es eine Luſt iſt; und Er wird wohl auch Sei-
„nen Theil gezogen haben. Und kurz, itzt ſoll
„Er dem Koͤnig dienen; da iſt’s aus und vorbey„. —
Ich. Aber, Herr Major! — Er. Kein Wort,
Kerl! oder die Schwernoth! Ich. Aber ich hab’
ja weder Kapitulation noch Handgeld! Au! Koͤnnt’
ich doch mit meinem Herrn reden! — Er. Den
wird Er ſo bald nicht zu ſehen kriegen; und Hand-
geld hat Er mehr gekoſt’t als zehn andre. Sein
Lieutenant hat eine ſaubere Rechnung, und Er ſteht
darin oben an. Eine Kapitulation hingegen, die
ſoll Er haben. — Ich. Aber — — Er. Fort, Er
iſt ja ein Zwerg, daß — — Ich. Ich bi …
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