Bräker, Ulrich: Lebensgeschichte und natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg. Herausgegeben von H. H. Füßli. Zürich, 1789."nicht. Markonis Bedienter bin ich. So hab' Sobald also der Tag an Himmel brach, ließ ich „nicht. Markonis Bedienter bin ich. So hab’ Sobald alſo der Tag an Himmel brach, ließ ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0135" n="119"/> „nicht. <hi rendition="#fr">Markonis</hi> Bedienter bin ich. So hab’<lb/> „ich gedungen, und anderſt nicht. Da wird mir<lb/> „kein Menſch anders ſagen koͤnnen„! „Und ich ſag’<lb/> „dir, du biſt Soldat, Kerl! Ich ſteh’ dir dafuͤr.<lb/> „Da hilft itzt alles nichts„. <hi rendition="#fr">Ich</hi>. Ach! wenn nur<lb/> mein Herr <hi rendition="#fr">Markoni</hi> da waͤre. <hi rendition="#fr">Er</hi>. Den wirſt<lb/> du ſobald nicht zu ſehen kriegen. Wirſt doch lieber<lb/> wollen unſers Koͤnigs Diener ſeyn, als ſeines Lieute-<lb/> nants. — Damit gieng er weg. „Um Gottes wil-<lb/> „len, Herr <hi rendition="#fr">Zittemann</hi>„! fuhr ich fort: „Was<lb/> „ſoll das werden„? „Nichts, Herr„! antwortete<lb/> dieſer, „als daß Er, wie ich und die andern Her-<lb/> „ren da, Soldat, und wir folglich alle Bruͤder<lb/> „ſind; und daß Ihm alles Widerſetzen nichts hilft,<lb/> „als daß man Ihn auf Waſſer und Brodt<lb/> „nach der Hauptwache fuͤhrt, kreutzweis ſchließt,<lb/> „und Ihn fuchtelt daß ihm die Rippen krachen,<lb/> „bis Er content iſt„! <hi rendition="#fr">Ich</hi>. Das waͤr’ beym<lb/> Sacker! unverſchaͤmt, gottlos! <hi rendition="#fr">Er</hi>. Glaub’ Er mir’s<lb/> auf mein Wort, anderſt iſt’s nicht, und geht’s<lb/> nicht. <hi rendition="#fr">Ich</hi>. So will ich’s dem Herr Koͤnig klagen. —<lb/> Hier lachten alle hoch auf. — <hi rendition="#fr">Er</hi>. Da koͤmmt Er<lb/> ſein Tage nicht hin. <hi rendition="#fr">Ich</hi>. Oder, wo muß ich mich<lb/> ſonſt denn melden? <hi rendition="#fr">Er</hi>. Bey unſerm Major, wenn<lb/> Er will. Aber das iſt alles alles umſonſt. <hi rendition="#fr">Ich</hi>.<lb/> Nun ſo will ich’s doch probieren, ob’s — ob’s ſo<lb/> gelte? — Die Burſche lachten wieder; ich aber ent-<lb/> ſchloß mich wirklich, Morgens zum Major zu gehn,<lb/> und meinem treuloſen Herrn nachzufragen.</p><lb/> <p>Sobald alſo der Tag an Himmel brach, ließ ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0135]
„nicht. Markonis Bedienter bin ich. So hab’
„ich gedungen, und anderſt nicht. Da wird mir
„kein Menſch anders ſagen koͤnnen„! „Und ich ſag’
„dir, du biſt Soldat, Kerl! Ich ſteh’ dir dafuͤr.
„Da hilft itzt alles nichts„. Ich. Ach! wenn nur
mein Herr Markoni da waͤre. Er. Den wirſt
du ſobald nicht zu ſehen kriegen. Wirſt doch lieber
wollen unſers Koͤnigs Diener ſeyn, als ſeines Lieute-
nants. — Damit gieng er weg. „Um Gottes wil-
„len, Herr Zittemann„! fuhr ich fort: „Was
„ſoll das werden„? „Nichts, Herr„! antwortete
dieſer, „als daß Er, wie ich und die andern Her-
„ren da, Soldat, und wir folglich alle Bruͤder
„ſind; und daß Ihm alles Widerſetzen nichts hilft,
„als daß man Ihn auf Waſſer und Brodt
„nach der Hauptwache fuͤhrt, kreutzweis ſchließt,
„und Ihn fuchtelt daß ihm die Rippen krachen,
„bis Er content iſt„! Ich. Das waͤr’ beym
Sacker! unverſchaͤmt, gottlos! Er. Glaub’ Er mir’s
auf mein Wort, anderſt iſt’s nicht, und geht’s
nicht. Ich. So will ich’s dem Herr Koͤnig klagen. —
Hier lachten alle hoch auf. — Er. Da koͤmmt Er
ſein Tage nicht hin. Ich. Oder, wo muß ich mich
ſonſt denn melden? Er. Bey unſerm Major, wenn
Er will. Aber das iſt alles alles umſonſt. Ich.
Nun ſo will ich’s doch probieren, ob’s — ob’s ſo
gelte? — Die Burſche lachten wieder; ich aber ent-
ſchloß mich wirklich, Morgens zum Major zu gehn,
und meinem treuloſen Herrn nachzufragen.
Sobald alſo der Tag an Himmel brach, ließ ich
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