fasser persönliche Bekanntschaft zu machen; bey welcher ich alles noch mehr als bestäthigt fand, was mir sein würdiger Seelsorger in obigem Briefe von seinem Pfarrkinde mit derjenigen Bescheidenheit und Unbefangenheit rühmte, welche eben den schön- sten Charackterzug dieses edeln und rechtschaffnen Manns ausmachen.
Vey dieser Gelegenheit war es nicht Herrn Im- hofs -- und noch viel minder des ehrlichen B. * * -- sondern mein Einfall, das was ein Paar hun- dert Theilnehmer an dem Schweitzermuseum in Bruchstücken so höchlich belustigt hatte, auch der übrigen zumal einheimischen, Leserwelt zusammen- gedruckt mitzutheilen, einer- und anderseits die- ser Lebensgeschichte, mit beßter Muße, noch ein Paar andre Bändchen folgen zu lassen, welche in ge- drängter Kürze Auszüge aus den gewiß wenig- stens gleich unterthaltenden Tagebüchern, nebst eini- chen zerstreuten Aufsätzen des Verfassers enthalten würden. Grosse Mühe hatt' ich wahrlich, den lieben Mann zu bereden, daß er diesen, nach seinem Sinne, so kühnen Schritt wagen -- und mir die ganze Verantwortung desselben überlassen sollte. Diese in viele und schöne Phrasen zu kleiden, würde, denk' ich, ein höchst unnützes Geschäft seyn. Also nur zwey Worte -- Denn das Leben auf Erde ist für lange Vorreden zu kurz.
Vorbericht des Herausgebers.
faſſer perſoͤnliche Bekanntſchaft zu machen; bey welcher ich alles noch mehr als beſtaͤthigt fand, was mir ſein wuͤrdiger Seelſorger in obigem Briefe von ſeinem Pfarrkinde mit derjenigen Beſcheidenheit und Unbefangenheit ruͤhmte, welche eben den ſchoͤn- ſten Charackterzug dieſes edeln und rechtſchaffnen Manns ausmachen.
Vey dieſer Gelegenheit war es nicht Herrn Im- hofs — und noch viel minder des ehrlichen B. * * — ſondern mein Einfall, das was ein Paar hun- dert Theilnehmer an dem Schweitzermuſeum in Bruchſtuͤcken ſo hoͤchlich beluſtigt hatte, auch der uͤbrigen zumal einheimiſchen, Leſerwelt zuſammen- gedruckt mitzutheilen, einer- und anderſeits die- ſer Lebensgeſchichte, mit beßter Muße, noch ein Paar andre Baͤndchen folgen zu laſſen, welche in ge- draͤngter Kuͤrze Auszuͤge aus den gewiß wenig- ſtens gleich unterthaltenden Tagebuͤchern, nebſt eini- chen zerſtreuten Aufſaͤtzen des Verfaſſers enthalten wuͤrden. Groſſe Muͤhe hatt’ ich wahrlich, den lieben Mann zu bereden, daß er dieſen, nach ſeinem Sinne, ſo kuͤhnen Schritt wagen — und mir die ganze Verantwortung deſſelben uͤberlaſſen ſollte. Dieſe in viele und ſchoͤne Phraſen zu kleiden, wuͤrde, denk’ ich, ein hoͤchſt unnuͤtzes Geſchaͤft ſeyn. Alſo nur zwey Worte — Denn das Leben auf Erde iſt fuͤr lange Vorreden zu kurz.
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[V/0011]
Vorbericht des Herausgebers.
faſſer perſoͤnliche Bekanntſchaft zu machen; bey
welcher ich alles noch mehr als beſtaͤthigt fand, was
mir ſein wuͤrdiger Seelſorger in obigem Briefe von
ſeinem Pfarrkinde mit derjenigen Beſcheidenheit und
Unbefangenheit ruͤhmte, welche eben den ſchoͤn-
ſten Charackterzug dieſes edeln und rechtſchaffnen
Manns ausmachen.
Vey dieſer Gelegenheit war es nicht Herrn Im-
hofs — und noch viel minder des ehrlichen B. * *
— ſondern mein Einfall, das was ein Paar hun-
dert Theilnehmer an dem Schweitzermuſeum in
Bruchſtuͤcken ſo hoͤchlich beluſtigt hatte, auch der
uͤbrigen zumal einheimiſchen, Leſerwelt zuſammen-
gedruckt mitzutheilen, einer- und anderſeits die-
ſer Lebensgeſchichte, mit beßter Muße, noch ein
Paar andre Baͤndchen folgen zu laſſen, welche in ge-
draͤngter Kuͤrze Auszuͤge aus den gewiß wenig-
ſtens gleich unterthaltenden Tagebuͤchern, nebſt eini-
chen zerſtreuten Aufſaͤtzen des Verfaſſers enthalten
wuͤrden. Groſſe Muͤhe hatt’ ich wahrlich, den
lieben Mann zu bereden, daß er dieſen, nach ſeinem
Sinne, ſo kuͤhnen Schritt wagen — und mir die
ganze Verantwortung deſſelben uͤberlaſſen ſollte.
Dieſe in viele und ſchoͤne Phraſen zu kleiden, wuͤrde,
denk’ ich, ein hoͤchſt unnuͤtzes Geſchaͤft ſeyn. Alſo
nur zwey Worte — Denn das Leben auf Erde
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Bräker, Ulrich: Lebensgeschichte und natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg. Herausgegeben von H. H. Füßli. Zürich, 1789, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braeker_lebensgeschichte_1789/11>, abgerufen am 16.02.2025.
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