Bräker, Ulrich: Lebensgeschichte und natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg. Herausgegeben von H. H. Füßli. Zürich, 1789.wollen's vierzehn Tag probiren. Ich. Es bleibt Den folgenden Tag ließ mein Herr einen Schnei- wollen’s vierzehn Tag probiren. Ich. Es bleibt Den folgenden Tag ließ mein Herr einen Schnei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0108" n="92"/> wollen’s vierzehn Tag probiren. Ich. Es bleibt<lb/> dabey. — Damit war der Markt richtig. Ich mußt’<lb/> ihm meinen Namen ſagen. Er ließ mir Eſſen und<lb/> Trinken vorſetzen, und that allerley gutmuͤthige Fra-<lb/> gen an mich. Unterdeſſen waren meine Gefaͤrthen<lb/> (wie ich nachwerts erfuhr) zu ein Paar andern<lb/> preuſſiſchen Werboffizieren gegangen (es befanden<lb/> ſich damals 5. dergleichen auf einmal in <hi rendition="#fr">Schaff-<lb/> hauſen</hi>) und machten bey ihrer Zuruͤck<choice><sic>konft</sic><corr>kunft</corr></choice> groſſe<lb/> Augen, als ſie mich ſo drauf loszechen ſahen. „Was<lb/> „iſt das„? ſagte <hi rendition="#fr">Laurenz</hi>: „Geſchwind, komm!<lb/> „Itzt haben wir dir einen Herrn gefunden„. — „Ich<lb/> „hab’ ſchon einen„, antwortet ich. Und Er: „Wie,<lb/> „was? Ohne Umſtaͤnd „- - und wollten ſchon Ge-<lb/> walt brauchen. „Das geht nicht an, ihr Leuthe„!<lb/> ſagte mein Herr: „Der Burſch’ ſoll bey mir blei-<lb/> „ben„! „Das ſoll er nicht„, verſetzte <hi rendition="#fr">Laurenz</hi>:<lb/> „Er iſt uns von ſeinen Eltern anvertraut„. „Ly-<lb/> „rum! Larum„! erwiederte der Herr: „Er hat<lb/> „nun einmal zu mir gedungen, und damit auf und<lb/> „Holla„! Nach einem ziemlich heftigen Wortwechſel<lb/> giengen ſie mit einander in ein Nebencabinet, wo<lb/><hi rendition="#fr">Laurenz</hi> und der <hi rendition="#fr">Heriſauer</hi>, wie ich im Verfolg<lb/> hoͤrte, ſich mit 3. Dukaten abſpeiſen lieſſen, von<lb/> denen eine meinem Vater werden ſollte - - der er<lb/> aber nie anſichtig ward. Damit brachen ſie ganz<lb/> zornig auf, ohne nur mit einem Wort von mir Ab-<lb/> ſchied zu nehmen. Anfangs ſollen ſie bis auf zwan-<lb/> zig Louisd’or fuͤr mich gefodert haben.</p><lb/> <p>Den folgenden Tag ließ mein Herr einen Schnei-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [92/0108]
wollen’s vierzehn Tag probiren. Ich. Es bleibt
dabey. — Damit war der Markt richtig. Ich mußt’
ihm meinen Namen ſagen. Er ließ mir Eſſen und
Trinken vorſetzen, und that allerley gutmuͤthige Fra-
gen an mich. Unterdeſſen waren meine Gefaͤrthen
(wie ich nachwerts erfuhr) zu ein Paar andern
preuſſiſchen Werboffizieren gegangen (es befanden
ſich damals 5. dergleichen auf einmal in Schaff-
hauſen) und machten bey ihrer Zuruͤckkunft groſſe
Augen, als ſie mich ſo drauf loszechen ſahen. „Was
„iſt das„? ſagte Laurenz: „Geſchwind, komm!
„Itzt haben wir dir einen Herrn gefunden„. — „Ich
„hab’ ſchon einen„, antwortet ich. Und Er: „Wie,
„was? Ohne Umſtaͤnd „- - und wollten ſchon Ge-
walt brauchen. „Das geht nicht an, ihr Leuthe„!
ſagte mein Herr: „Der Burſch’ ſoll bey mir blei-
„ben„! „Das ſoll er nicht„, verſetzte Laurenz:
„Er iſt uns von ſeinen Eltern anvertraut„. „Ly-
„rum! Larum„! erwiederte der Herr: „Er hat
„nun einmal zu mir gedungen, und damit auf und
„Holla„! Nach einem ziemlich heftigen Wortwechſel
giengen ſie mit einander in ein Nebencabinet, wo
Laurenz und der Heriſauer, wie ich im Verfolg
hoͤrte, ſich mit 3. Dukaten abſpeiſen lieſſen, von
denen eine meinem Vater werden ſollte - - der er
aber nie anſichtig ward. Damit brachen ſie ganz
zornig auf, ohne nur mit einem Wort von mir Ab-
ſchied zu nehmen. Anfangs ſollen ſie bis auf zwan-
zig Louisd’or fuͤr mich gefodert haben.
Den folgenden Tag ließ mein Herr einen Schnei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |