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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Beschreibung
ben auch bald darauf angefangen alles alte Mauer-
werck das noch übrig war/ nieder zu reissen/ damit
sie aus dem Grund von neuem könnte gebauet wer-
den. Es haben auch ihre Herren Residenten mir
die Ehre gegeben den Abriß davon zusenden/ daraus
ich schliesse/ daß die Vestung zwar klein/ aber unge-
mein veste angeleget wird/ so daß sie in diesem gantzen
Lande ihres gleichen nicht haben wird; denn weil der
Berg von Natur sehr vest/ zumahlen er von ihnen so
zugerichtet/ daß nicht mehr als ein Weg in die Ve-
stung gehet/ und noch solch ein Vestungs-Bau darzu
kömmt/ obgedachter Ort mit Besatzung und Kriegs-
Munition zur Gnüge versehen/ ohne grosse Mühe
und Unkosten nicht wird zu gewinnen seyn/ insonder-
heit weil auch der Feind die ungewohnte Lufft nicht
vertragen kan/ oder für des Landes Einwohner grosse
Furcht spüret/ und dahero eine rechte Belagerung
schwerlich unternehmen kan/ sondern durch einen
Sturm oder schleuniges Uberrumpeln sich ihrer be-
mächtigen muß; also ist gewiß/ daß bey vollendetem
Vestungs-Bau die Englische gar sicher darinn wer-
den wohnen können; allein es gehet mit ihrer Arbeit
so langsam und schläffrig fort/ daß GOtt weiß wenn
das Ende zu hoffen stehet. Jnzwischen will ich sie da-
für sorgen lassen/ und anitzo das Land Saboe zu be-
schreiben einen Anfang machen. Selbiges nun be-
ginnet unterhalb dieser Vestung/ und erstrecket sich
auf eine halbe Meile hinter Mourie, so daß es längst
dem Meer nicht länger ist als zwey Meilen/ und vor
diesem auch eben so breit gewesen. Zwischen dem
Berg Danois und dem Dorff Cong, welches in zwey
gleiche Theile getheilet/ deren jedes auf einem Hügel

lieget

Beſchreibung
ben auch bald darauf angefangen alles alte Mauer-
werck das noch uͤbrig war/ nieder zu reiſſen/ damit
ſie aus dem Grund von neuem koͤnnte gebauet wer-
den. Es haben auch ihre Herren Reſidenten mir
die Ehre gegeben den Abriß davon zuſenden/ daraus
ich ſchlieſſe/ daß die Veſtung zwar klein/ aber unge-
mein veſte angeleget wird/ ſo daß ſie in dieſem gantzen
Lande ihres gleichen nicht haben wird; denn weil der
Berg von Natur ſehr veſt/ zumahlen er von ihnen ſo
zugerichtet/ daß nicht mehr als ein Weg in die Ve-
ſtung gehet/ und noch ſolch ein Veſtungs-Bau darzu
koͤmmt/ obgedachter Ort mit Beſatzung und Kriegs-
Munition zur Gnuͤge verſehen/ ohne groſſe Muͤhe
und Unkoſten nicht wird zu gewinnen ſeyn/ inſonder-
heit weil auch der Feind die ungewohnte Lufft nicht
vertragen kan/ oder fuͤr des Landes Einwohner groſſe
Furcht ſpuͤret/ und dahero eine rechte Belagerung
ſchwerlich unternehmen kan/ ſondern durch einen
Sturm oder ſchleuniges Uberrumpeln ſich ihrer be-
maͤchtigen muß; alſo iſt gewiß/ daß bey vollendetem
Veſtungs-Bau die Engliſche gar ſicher darinn wer-
den wohnen koͤnnen; allein es gehet mit ihrer Arbeit
ſo langſam und ſchlaͤffrig fort/ daß GOtt weiß wenn
das Ende zu hoffen ſtehet. Jnzwiſchen will ich ſie da-
fuͤr ſorgen laſſen/ und anitzo das Land Saboe zu be-
ſchreiben einen Anfang machen. Selbiges nun be-
ginnet unterhalb dieſer Veſtung/ und erſtrecket ſich
auf eine halbe Meile hinter Mourie, ſo daß es laͤngſt
dem Meer nicht laͤnger iſt als zwey Meilen/ und vor
dieſem auch eben ſo breit geweſen. Zwiſchen dem
Berg Danois und dem Dorff Cong, welches in zwey
gleiche Theile getheilet/ deren jedes auf einem Huͤgel

lieget
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[70/0098] Beſchreibung ben auch bald darauf angefangen alles alte Mauer- werck das noch uͤbrig war/ nieder zu reiſſen/ damit ſie aus dem Grund von neuem koͤnnte gebauet wer- den. Es haben auch ihre Herren Reſidenten mir die Ehre gegeben den Abriß davon zuſenden/ daraus ich ſchlieſſe/ daß die Veſtung zwar klein/ aber unge- mein veſte angeleget wird/ ſo daß ſie in dieſem gantzen Lande ihres gleichen nicht haben wird; denn weil der Berg von Natur ſehr veſt/ zumahlen er von ihnen ſo zugerichtet/ daß nicht mehr als ein Weg in die Ve- ſtung gehet/ und noch ſolch ein Veſtungs-Bau darzu koͤmmt/ obgedachter Ort mit Beſatzung und Kriegs- Munition zur Gnuͤge verſehen/ ohne groſſe Muͤhe und Unkoſten nicht wird zu gewinnen ſeyn/ inſonder- heit weil auch der Feind die ungewohnte Lufft nicht vertragen kan/ oder fuͤr des Landes Einwohner groſſe Furcht ſpuͤret/ und dahero eine rechte Belagerung ſchwerlich unternehmen kan/ ſondern durch einen Sturm oder ſchleuniges Uberrumpeln ſich ihrer be- maͤchtigen muß; alſo iſt gewiß/ daß bey vollendetem Veſtungs-Bau die Engliſche gar ſicher darinn wer- den wohnen koͤnnen; allein es gehet mit ihrer Arbeit ſo langſam und ſchlaͤffrig fort/ daß GOtt weiß wenn das Ende zu hoffen ſtehet. Jnzwiſchen will ich ſie da- fuͤr ſorgen laſſen/ und anitzo das Land Saboe zu be- ſchreiben einen Anfang machen. Selbiges nun be- ginnet unterhalb dieſer Veſtung/ und erſtrecket ſich auf eine halbe Meile hinter Mourie, ſo daß es laͤngſt dem Meer nicht laͤnger iſt als zwey Meilen/ und vor dieſem auch eben ſo breit geweſen. Zwiſchen dem Berg Danois und dem Dorff Cong, welches in zwey gleiche Theile getheilet/ deren jedes auf einem Huͤgel lieget

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/98>, abgerufen am 22.11.2024.