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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
von den benachbahrten Gebürgen herein fallende
Wasser machen daß er mit grosser Gewaltsamkeit und
Geschwindigkeit sich ins Meer ergiesset/ und also
genugsahme Gewalt die Mühle gehend zu machen ver-
handen. Eben also hat auch der Herr Foqvenbrog
sagen wollen/ daß bemeldter Fluß sehr gesaltzen und
trucken ist/ wenn es nicht regnet. Wie nun das Land
um diesen Fluß der nicht gar tieff ist/ sehr voller Sal-
peter stecket/ so ists nicht schwer zu begreiffen/ daß das
See-Wasser in den Fluß lauffend/ durch die grosse
Sonnen Hitze/ viel eher in Saltz verwandelt werde/
als im Meer selbsten; welches die Einwohner zum öff-
tern versuchen/ und aus dem gesammleten Wasser
mit grossem Gewinn schönes Saltz zu machen wissen.
Es entscheidet dieser Fluß das Land Commani von
dem Lande Fetu, im Letzteren haben wir eine Vestung
Conradsburg genannt/ auf einen hohen Berg wel-
cher S. Jago heisset/ gelegen. Selbige ist viereckicht/
und hat wie fast alle Unserige/ 4. gute Bollwercke/ ohne
die 4. Kleinen/ welche auf dem hierum befindlichen
Walle liegen/ ist auch mit grausamen groben Geschütz
und allen Nothwendigkeiten versehen/ so daß man in
nicht Ermangelung von guter starcker Besatzung/
grossen Schaden thun könnte. Jhr könnet hievon
den Abriß sehen/ unter numero 3. woselbst ihr in der
Mitten einen kleinen Thurm von ziemlicher Höhe fin-
den werdet/ welcher eine grosse Zierde und Annehmlig-
keit in derselben verursachet; denn wenn man auf das
oben befindliche Zimmer hinauf steiget/ hat man eine
vortreffliche Aussicht über das gantze Land und die
See/ ja auf diesem kan man 7. bis 8. Meilen weit
die herunter kommende Schiffe sehen/ so gewiß in

Zeit

des Landes Gvinea.
von den benachbahrten Gebuͤrgen herein fallende
Waſſer machen daß er mit groſſer Gewaltſamkeit und
Geſchwindigkeit ſich ins Meer ergieſſet/ und alſo
genugſahme Gewalt die Muͤhle gehend zu machen ver-
handen. Eben alſo hat auch der Herr Foqvenbrog
ſagen wollen/ daß bemeldter Fluß ſehr geſaltzen und
trucken iſt/ wenn es nicht regnet. Wie nun das Land
um dieſen Fluß der nicht gar tieff iſt/ ſehr voller Sal-
peter ſtecket/ ſo iſts nicht ſchwer zu begreiffen/ daß das
See-Waſſer in den Fluß lauffend/ durch die groſſe
Sonnen Hitze/ viel eher in Saltz verwandelt werde/
als im Meer ſelbſten; welches die Einwohner zum oͤff-
tern verſuchen/ und aus dem geſammleten Waſſer
mit groſſem Gewinn ſchoͤnes Saltz zu machen wiſſen.
Es entſcheidet dieſer Fluß das Land Commani von
dem Lande Fetu, im Letzteren haben wir eine Veſtung
Conradsburg genannt/ auf einen hohen Berg wel-
cher S. Jago heiſſet/ gelegen. Selbige iſt viereckicht/
und hat wie faſt alle Unſerige/ 4. gute Bollwercke/ ohne
die 4. Kleinen/ welche auf dem hierum befindlichen
Walle liegen/ iſt auch mit grauſamen groben Geſchuͤtz
und allen Nothwendigkeiten verſehen/ ſo daß man in
nicht Ermangelung von guter ſtarcker Beſatzung/
groſſen Schaden thun koͤnnte. Jhr koͤnnet hievon
den Abriß ſehen/ unter numero 3. woſelbſt ihr in der
Mitten einen kleinen Thurm von ziemlicher Hoͤhe fin-
den werdet/ welcher eine groſſe Zierde und Annehmlig-
keit in derſelben verurſachet; denn wenn man auf das
oben befindliche Zimmer hinauf ſteiget/ hat man eine
vortreffliche Ausſicht uͤber das gantze Land und die
See/ ja auf dieſem kan man 7. bis 8. Meilen weit
die herunter kommende Schiffe ſehen/ ſo gewiß in

Zeit
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[61/0087] des Landes Gvinea. von den benachbahrten Gebuͤrgen herein fallende Waſſer machen daß er mit groſſer Gewaltſamkeit und Geſchwindigkeit ſich ins Meer ergieſſet/ und alſo genugſahme Gewalt die Muͤhle gehend zu machen ver- handen. Eben alſo hat auch der Herr Foqvenbrog ſagen wollen/ daß bemeldter Fluß ſehr geſaltzen und trucken iſt/ wenn es nicht regnet. Wie nun das Land um dieſen Fluß der nicht gar tieff iſt/ ſehr voller Sal- peter ſtecket/ ſo iſts nicht ſchwer zu begreiffen/ daß das See-Waſſer in den Fluß lauffend/ durch die groſſe Sonnen Hitze/ viel eher in Saltz verwandelt werde/ als im Meer ſelbſten; welches die Einwohner zum oͤff- tern verſuchen/ und aus dem geſammleten Waſſer mit groſſem Gewinn ſchoͤnes Saltz zu machen wiſſen. Es entſcheidet dieſer Fluß das Land Commani von dem Lande Fetu, im Letzteren haben wir eine Veſtung Conradsburg genannt/ auf einen hohen Berg wel- cher S. Jago heiſſet/ gelegen. Selbige iſt viereckicht/ und hat wie faſt alle Unſerige/ 4. gute Bollwercke/ ohne die 4. Kleinen/ welche auf dem hierum befindlichen Walle liegen/ iſt auch mit grauſamen groben Geſchuͤtz und allen Nothwendigkeiten verſehen/ ſo daß man in nicht Ermangelung von guter ſtarcker Beſatzung/ groſſen Schaden thun koͤnnte. Jhr koͤnnet hievon den Abriß ſehen/ unter numero 3. woſelbſt ihr in der Mitten einen kleinen Thurm von ziemlicher Hoͤhe fin- den werdet/ welcher eine groſſe Zierde und Annehmlig- keit in derſelben verurſachet; denn wenn man auf das oben befindliche Zimmer hinauf ſteiget/ hat man eine vortreffliche Ausſicht uͤber das gantze Land und die See/ ja auf dieſem kan man 7. bis 8. Meilen weit die herunter kommende Schiffe ſehen/ ſo gewiß in Zeit

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/87>, abgerufen am 22.11.2024.