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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Beschreibung
aus wolte/ blieben auch nicht lang stillsitzen/ sondern
machten uns allerhand Verdrießlichkeit: welches des
Akim sein einiges Absehen war/ damit er Ursach be-
kommen möchte Krieg wider die Commanier anzu-
fangen. Endlich hat er den Herrn so eingenommen/
daß ohne fernere Uberlegung sie ein grausames Für-
nehmen ausführten/ angesehen die von Fetu so es mit
den Commaniern hielten/ von ihnen angegriffen. Es
waren diese Leute in Gewonheit an gewissen Tagen all-
hie zu kommen/ um ihre Waaren zu verkauffen/ und
vermutheten sich nichts Böses/ allein man machte eini-
ge nieder/ nahm 24. gefangen/ und raubte ihnen alles
was diese gute Leute übrig hatten. Jhr könnet selbst
gedencken mein Herr/ ob durch solch grausam Fürneh-
men aller Völcker Gesetz nicht zuwider geschehen?
Was mich angehet/ glaube ich solches ohnfehlbar/ und
daß der Herr dieses sein Beginnen niemahls wird gut
machen können/ weil er bloß für seinen Kopff ohne Zu-
ziehung oder Bewilligung des Rahts zu Werck ge-
gangen. Jnzwischen wuste er nicht wie er es dazu
bringen möchte/ daß die Herren des Rahts dieses Für-
nehmen billigen möchten/ beschuldigte also die von Fe-
tu
sie hätten vor etlichen Tagen einige Weibes-Leute
von Elmina unter Wegens ermordet/ und deswegen
habe er sie billig straffen müssen. Allein es standt nicht
zu beweisen/ indem man durch folgende Gründe zur
Gnüge sehen konte daß solch Fürbringen auch nicht
den Schein einer Warheit hatte. Denn fürs erste
blieben die von Fetu darauf stehen/ daß sie dergleichen
nicht gethan/ sondern jederzeit gesuchet unsere Freund-
schafft beständig zu erhalten; und ware auch nicht an-
ders glaublich als daß diejenige so uns höchst nöthig

hatten

Beſchreibung
aus wolte/ blieben auch nicht lang ſtillſitzen/ ſondern
machten uns allerhand Verdrießlichkeit: welches des
Akim ſein einiges Abſehen war/ damit er Urſach be-
kommen moͤchte Krieg wider die Commanier anzu-
fangen. Endlich hat er den Herrn ſo eingenommen/
daß ohne fernere Uberlegung ſie ein grauſames Fuͤr-
nehmen ausfuͤhrten/ angeſehen die von Fetu ſo es mit
den Commaniern hielten/ von ihnen angegriffen. Es
waren dieſe Leute in Gewonheit an gewiſſen Tagen all-
hie zu kommen/ um ihre Waaren zu verkauffen/ und
vermutheten ſich nichts Boͤſes/ allein man machte eini-
ge nieder/ nahm 24. gefangen/ und raubte ihnen alles
was dieſe gute Leute uͤbrig hatten. Jhr koͤnnet ſelbſt
gedencken mein Herr/ ob durch ſolch grauſam Fuͤrneh-
men aller Voͤlcker Geſetz nicht zuwider geſchehen?
Was mich angehet/ glaube ich ſolches ohnfehlbar/ und
daß der Herr dieſes ſein Beginnen niemahls wird gut
machen koͤnnen/ weil er bloß fuͤr ſeinen Kopff ohne Zu-
ziehung oder Bewilligung des Rahts zu Werck ge-
gangen. Jnzwiſchen wuſte er nicht wie er es dazu
bringen moͤchte/ daß die Herren des Rahts dieſes Fuͤr-
nehmen billigen moͤchten/ beſchuldigte alſo die von Fe-
tu
ſie haͤtten vor etlichen Tagen einige Weibes-Leute
von Elmina unter Wegens ermordet/ und deswegen
habe er ſie billig ſtraffen muͤſſen. Allein es ſtandt nicht
zu beweiſen/ indem man durch folgende Gruͤnde zur
Gnuͤge ſehen konte daß ſolch Fuͤrbringen auch nicht
den Schein einer Warheit hatte. Denn fuͤrs erſte
blieben die von Fetu darauf ſtehen/ daß ſie dergleichen
nicht gethan/ ſondern jederzeit geſuchet unſere Freund-
ſchafft beſtaͤndig zu erhalten; und ware auch nicht an-
ders glaublich als daß diejenige ſo uns hoͤchſt noͤthig

hatten
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[52/0072] Beſchreibung aus wolte/ blieben auch nicht lang ſtillſitzen/ ſondern machten uns allerhand Verdrießlichkeit: welches des Akim ſein einiges Abſehen war/ damit er Urſach be- kommen moͤchte Krieg wider die Commanier anzu- fangen. Endlich hat er den Herrn ſo eingenommen/ daß ohne fernere Uberlegung ſie ein grauſames Fuͤr- nehmen ausfuͤhrten/ angeſehen die von Fetu ſo es mit den Commaniern hielten/ von ihnen angegriffen. Es waren dieſe Leute in Gewonheit an gewiſſen Tagen all- hie zu kommen/ um ihre Waaren zu verkauffen/ und vermutheten ſich nichts Boͤſes/ allein man machte eini- ge nieder/ nahm 24. gefangen/ und raubte ihnen alles was dieſe gute Leute uͤbrig hatten. Jhr koͤnnet ſelbſt gedencken mein Herr/ ob durch ſolch grauſam Fuͤrneh- men aller Voͤlcker Geſetz nicht zuwider geſchehen? Was mich angehet/ glaube ich ſolches ohnfehlbar/ und daß der Herr dieſes ſein Beginnen niemahls wird gut machen koͤnnen/ weil er bloß fuͤr ſeinen Kopff ohne Zu- ziehung oder Bewilligung des Rahts zu Werck ge- gangen. Jnzwiſchen wuſte er nicht wie er es dazu bringen moͤchte/ daß die Herren des Rahts dieſes Fuͤr- nehmen billigen moͤchten/ beſchuldigte alſo die von Fe- tu ſie haͤtten vor etlichen Tagen einige Weibes-Leute von Elmina unter Wegens ermordet/ und deswegen habe er ſie billig ſtraffen muͤſſen. Allein es ſtandt nicht zu beweiſen/ indem man durch folgende Gruͤnde zur Gnuͤge ſehen konte daß ſolch Fuͤrbringen auch nicht den Schein einer Warheit hatte. Denn fuͤrs erſte blieben die von Fetu darauf ſtehen/ daß ſie dergleichen nicht gethan/ ſondern jederzeit geſuchet unſere Freund- ſchafft beſtaͤndig zu erhalten; und ware auch nicht an- ders glaublich als daß diejenige ſo uns hoͤchſt noͤthig hatten

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/72>, abgerufen am 26.11.2024.