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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
zum zweytenmahl einen vollkommenen Sieg befoch-
ten/ und kamen die Unsrigen so noch entwischten in grö-
ster Unordnung zurück.

Demnach waren zwey Haupt-Schlachten verloh-
ren/ und meisten Theils durch Versehen des Herrn - - -
denn sofern er ein wenig eingehalten mit denen von
Fantin und Saboe, auch die Beybehaltung deren
Freundschafft mit Worten gesuchet hätte/ so wie er
nachgehends solches thun muste/ wiewol vergebens/
glaube ich nicht/ daß sie sich mit denen von Commani
eingelassen hätten/ da es gar leicht gewesen wäre diese
zu überwältigen/ und denn endlich die von Fantin und
Saboe mit eben der Macht zum Gehorsam zu bringen.

Jn solcher Bewandniß blieben die Sachen biß zur
Zeit des Herrn - - - - denn wie es zu geschehen pfleget/
daß bey Veränderung der Obrigkeit/ die Sachen ein
ander Aussehen gewinnen/ also sahe man desgleichen.
So bald er als ein sehr Fried-liebender Herr merckte
daß wir im letzten Kriege lauter Schaden genommen/
ward er dahin schlüßig/ Vermöge derer gutem Ein-
rahten so hiesigem Lande vorstunden/ daß obgedachter
Krieg durch einen guten Frieden möchte beygeleget
werden/ worinn auch so gearbeitet und die Gemüther
derer von Commani dergestalt eingenommen wurden/
daß wir also bald eins wurden. Sie gelobeten nicht
nur alle gethane Unkosten zu ersetzen/ sondern bewillig-
ten auch dergleichen vortheihaffte Vorschläge/ als wir
bey solcher Verwirrung hätten wünschen können.
Dieses hätte gewiß zu grossen Nutzen unser Compa-
gnie
dienen können/ wenn der Friede länger gedauret
hätte/ zumahlen sie in weniger Zeit eben so glückliche
Handlung allhie hätte führen können als wie vor die-

sen/

des Landes Gvinea.
zum zweytenmahl einen vollkommenen Sieg befoch-
ten/ und kamen die Unſrigen ſo noch entwiſchten in groͤ-
ſter Unordnung zuruͤck.

Demnach waren zwey Haupt-Schlachten verloh-
ren/ und meiſten Theils durch Verſehen des Herrn ‒ ‒ ‒
denn ſofern er ein wenig eingehalten mit denen von
Fantin und Saboe, auch die Beybehaltung deren
Freundſchafft mit Worten geſuchet haͤtte/ ſo wie er
nachgehends ſolches thun muſte/ wiewol vergebens/
glaube ich nicht/ daß ſie ſich mit denen von Commani
eingelaſſen haͤtten/ da es gar leicht geweſen waͤre dieſe
zu uͤberwaͤltigen/ und denn endlich die von Fantin und
Saboe mit eben der Macht zum Gehorſam zu bringen.

Jn ſolcher Bewandniß blieben die Sachen biß zur
Zeit des Herrn ‒ ‒ ‒ ‒ denn wie es zu geſchehen pfleget/
daß bey Veraͤnderung der Obrigkeit/ die Sachen ein
ander Ausſehen gewinnen/ alſo ſahe man desgleichen.
So bald er als ein ſehr Fried-liebender Herr merckte
daß wir im letzten Kriege lauter Schaden genommen/
ward er dahin ſchluͤßig/ Vermoͤge derer gutem Ein-
rahten ſo hieſigem Lande vorſtunden/ daß obgedachter
Krieg durch einen guten Frieden moͤchte beygeleget
werden/ worinn auch ſo gearbeitet und die Gemuͤther
derer von Commani dergeſtalt eingenommen wurden/
daß wir alſo bald eins wurden. Sie gelobeten nicht
nur alle gethane Unkoſten zu erſetzen/ ſondern bewillig-
ten auch dergleichen vortheihaffte Vorſchlaͤge/ als wir
bey ſolcher Verwirrung haͤtten wuͤnſchen koͤnnen.
Dieſes haͤtte gewiß zu groſſen Nutzen unſer Compa-
gnie
dienen koͤnnen/ wenn der Friede laͤnger gedauret
haͤtte/ zumahlen ſie in weniger Zeit eben ſo gluͤckliche
Handlung allhie haͤtte fuͤhren koͤnnen als wie vor die-

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[45/0065] des Landes Gvinea. zum zweytenmahl einen vollkommenen Sieg befoch- ten/ und kamen die Unſrigen ſo noch entwiſchten in groͤ- ſter Unordnung zuruͤck. Demnach waren zwey Haupt-Schlachten verloh- ren/ und meiſten Theils durch Verſehen des Herrn ‒ ‒ ‒ denn ſofern er ein wenig eingehalten mit denen von Fantin und Saboe, auch die Beybehaltung deren Freundſchafft mit Worten geſuchet haͤtte/ ſo wie er nachgehends ſolches thun muſte/ wiewol vergebens/ glaube ich nicht/ daß ſie ſich mit denen von Commani eingelaſſen haͤtten/ da es gar leicht geweſen waͤre dieſe zu uͤberwaͤltigen/ und denn endlich die von Fantin und Saboe mit eben der Macht zum Gehorſam zu bringen. Jn ſolcher Bewandniß blieben die Sachen biß zur Zeit des Herrn ‒ ‒ ‒ ‒ denn wie es zu geſchehen pfleget/ daß bey Veraͤnderung der Obrigkeit/ die Sachen ein ander Ausſehen gewinnen/ alſo ſahe man desgleichen. So bald er als ein ſehr Fried-liebender Herr merckte daß wir im letzten Kriege lauter Schaden genommen/ ward er dahin ſchluͤßig/ Vermoͤge derer gutem Ein- rahten ſo hieſigem Lande vorſtunden/ daß obgedachter Krieg durch einen guten Frieden moͤchte beygeleget werden/ worinn auch ſo gearbeitet und die Gemuͤther derer von Commani dergeſtalt eingenommen wurden/ daß wir alſo bald eins wurden. Sie gelobeten nicht nur alle gethane Unkoſten zu erſetzen/ ſondern bewillig- ten auch dergleichen vortheihaffte Vorſchlaͤge/ als wir bey ſolcher Verwirrung haͤtten wuͤnſchen koͤnnen. Dieſes haͤtte gewiß zu groſſen Nutzen unſer Compa- gnie dienen koͤnnen/ wenn der Friede laͤnger gedauret haͤtte/ zumahlen ſie in weniger Zeit eben ſo gluͤckliche Handlung allhie haͤtte fuͤhren koͤnnen als wie vor die- ſen/

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/65>, abgerufen am 27.11.2024.