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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Beschreibung
wege zu bringen/ daß sie bey erster Gelegenheit in dem
verfallenen Haus oder Vestung so sie vor diesen innen
gehabt/ aufs neue festen Fuß setzen könnten. Welches
ihnen in kurtzer Zeit nach Hertzens Wunsch dermassen
gelungen/ daß sie aufs neue eine Vestung anlegeten/
daraus sie nicht anders als mit Krieges Macht zu brin-
gen wären/ und dennoch die Gefahr auszustehen wä-
re/ ob wir nicht am ersten weichen müsten; wei-
len ihre Vestung eben so groß wie unsere mit 4. Batte-
rien versehen/ und noch darüber rund herum ein hohes
Werck hatte/ davon sie mit Stücken grossen Scha-
den zufügen könnten/ angesehen ihre Stücke so schwer
wie die Unsrigen/ und noch deren viel mehr an der Zahl
waren: Kurtz wir würden vollkommene Arbeit finden
aus dieser Verwirrung heraus zu kommen. Denn
diejenige so nur die geringste Wissenschafft von diesem
Lande haben/ wissen zur Gnüge was eine dergleichen
gefährliche Nachbarschafft in Handlung vor Scha-
den bringen und allbereit gebracht hat/ auch wie schwer
es daher gehe allem Unglück zuvor zukommen oder ab-
zuhelffen. Allein der Herr - - - - welcher ein wenig zu
hitzig in Ermangelung guter Rahtgeber/ seinem eige-
nen Kopf folgte/ auch keine vernünfftige Einwendung
gelten lassen wolte/ suchte nichts anders als Krieg und
Krieges-Geschrey/ sich einbildend/ es würde ihm so
glücken wie dem Herrn Sveerts, welcher das Land von
Commani gäntzlich im Jahr 1687. unter sich brachte/
den König mit den Vornehmsten des Landes aufhen-
cken ließ/ so man dazumahl vor sehr vortheilhafftig un-
ser Seits hielte. Also meynte dieser davon ich spreche/ es
eben so zu machen/ allein das war sein Versehen/ daß
er keinen Unterscheid machte/ was eine Vernunfftmäs-

sige

Beſchreibung
wege zu bringen/ daß ſie bey erſter Gelegenheit in dem
verfallenen Haus oder Veſtung ſo ſie vor dieſen innen
gehabt/ aufs neue feſten Fuß ſetzen koͤnnten. Welches
ihnen in kurtzer Zeit nach Hertzens Wunſch dermaſſen
gelungen/ daß ſie aufs neue eine Veſtung anlegeten/
daraus ſie nicht anders als mit Krieges Macht zu brin-
gen waͤren/ und dennoch die Gefahr auszuſtehen waͤ-
re/ ob wir nicht am erſten weichen muͤſten; wei-
len ihre Veſtung eben ſo groß wie unſere mit 4. Batte-
rien verſehen/ und noch daruͤber rund herum ein hohes
Werck hatte/ davon ſie mit Stuͤcken groſſen Scha-
den zufuͤgen koͤnnten/ angeſehen ihre Stuͤcke ſo ſchwer
wie die Unſrigen/ und noch deren viel mehr an der Zahl
waren: Kurtz wir wuͤrden vollkommene Arbeit finden
aus dieſer Verwirrung heraus zu kommen. Denn
diejenige ſo nur die geringſte Wiſſenſchafft von dieſem
Lande haben/ wiſſen zur Gnuͤge was eine dergleichen
gefaͤhrliche Nachbarſchafft in Handlung vor Scha-
den bringen und allbereit gebracht hat/ auch wie ſchwer
es daher gehe allem Ungluͤck zuvor zukommen oder ab-
zuhelffen. Allein der Herr ‒ ‒ ‒ ‒ welcher ein wenig zu
hitzig in Ermangelung guter Rahtgeber/ ſeinem eige-
nen Kopf folgte/ auch keine vernuͤnfftige Einwendung
gelten laſſen wolte/ ſuchte nichts anders als Krieg und
Krieges-Geſchrey/ ſich einbildend/ es wuͤrde ihm ſo
gluͤcken wie dem Herrn Sveerts, welcher das Land von
Commani gaͤntzlich im Jahr 1687. unter ſich brachte/
den Koͤnig mit den Vornehmſten des Landes aufhen-
cken ließ/ ſo man dazumahl vor ſehr vortheilhafftig un-
ſer Seits hielte. Alſo meynte dieſer davon ich ſpreche/ es
eben ſo zu machen/ allein das war ſein Verſehen/ daß
er keinen Unterſcheid machte/ was eine Vernunfftmaͤſ-

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[42/0062] Beſchreibung wege zu bringen/ daß ſie bey erſter Gelegenheit in dem verfallenen Haus oder Veſtung ſo ſie vor dieſen innen gehabt/ aufs neue feſten Fuß ſetzen koͤnnten. Welches ihnen in kurtzer Zeit nach Hertzens Wunſch dermaſſen gelungen/ daß ſie aufs neue eine Veſtung anlegeten/ daraus ſie nicht anders als mit Krieges Macht zu brin- gen waͤren/ und dennoch die Gefahr auszuſtehen waͤ- re/ ob wir nicht am erſten weichen muͤſten; wei- len ihre Veſtung eben ſo groß wie unſere mit 4. Batte- rien verſehen/ und noch daruͤber rund herum ein hohes Werck hatte/ davon ſie mit Stuͤcken groſſen Scha- den zufuͤgen koͤnnten/ angeſehen ihre Stuͤcke ſo ſchwer wie die Unſrigen/ und noch deren viel mehr an der Zahl waren: Kurtz wir wuͤrden vollkommene Arbeit finden aus dieſer Verwirrung heraus zu kommen. Denn diejenige ſo nur die geringſte Wiſſenſchafft von dieſem Lande haben/ wiſſen zur Gnuͤge was eine dergleichen gefaͤhrliche Nachbarſchafft in Handlung vor Scha- den bringen und allbereit gebracht hat/ auch wie ſchwer es daher gehe allem Ungluͤck zuvor zukommen oder ab- zuhelffen. Allein der Herr ‒ ‒ ‒ ‒ welcher ein wenig zu hitzig in Ermangelung guter Rahtgeber/ ſeinem eige- nen Kopf folgte/ auch keine vernuͤnfftige Einwendung gelten laſſen wolte/ ſuchte nichts anders als Krieg und Krieges-Geſchrey/ ſich einbildend/ es wuͤrde ihm ſo gluͤcken wie dem Herrn Sveerts, welcher das Land von Commani gaͤntzlich im Jahr 1687. unter ſich brachte/ den Koͤnig mit den Vornehmſten des Landes aufhen- cken ließ/ ſo man dazumahl vor ſehr vortheilhafftig un- ſer Seits hielte. Alſo meynte dieſer davon ich ſpreche/ es eben ſo zu machen/ allein das war ſein Verſehen/ daß er keinen Unterſcheid machte/ was eine Vernunfftmaͤſ- ſige

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/62>, abgerufen am 27.11.2024.