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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
gemeiner Bosheit auf einen Menschen an/ fals sie ge-
schossen und nicht tödtlich verwundet würden/ werffen
dieselbige zur Erde/ und treten sie endlich mit Füssen todt.

Wir konten dieses so viel leichter glauben/ weil vor
ohngefehr 10. Jahren eben an diesem Ort einige von
unsern Leuten auf der Jagt gewesen/ deren einer allzu-
hitzig seynde auf einen solchen Büssel-Ochsen losbren-
nete/ bald darauf aber von dem Thiere erhaschet/ und
ohnfehlbar das Leben eingebüsset hätte/ fals nicht je-
mand von denen übrigen zu Hülffe gekommen/ und auf
den Büffel-Ochsen Feuer gegeben/ an statt aber die-
sen zu treffen/ seinen eigenen Cameraden verwundet
hatte/ so daß er zur Erden sinckend/ sein noch übriges
Leben vom Büffel-Ochsen sich muste nehmen/ und mit
grausamen Füsse-treten bis an sein Ende jämmerlich
zurichten lassen.

Jhr könnet leicht gedencken wie froh wir bey derglei-
chen Erzehlungen gewesen/ daß wir die Büffel-Och-
sen so gutes Muths angetroffen/ und wie wir einhellig
schlüssig worden/ Zeit Lebens auf keine Elephanten
oder Büffeln Jagt zu gehen.

Die Mohren wissen sich besser in acht zunehmen/ und
vermittelst ihrer Vorsichtigkeit aller solcher Gefahr zu
zu entgehen. Sie spüren nemlich vorhero aus/ an
welchem Ort diese Büffeln des Abends zusamen kom-
men/ und steigen alsdenn auf einen grossen Baum/ da-
von sie alsofort bey erstem Anblick auf das Thier Feur
geben. Jsts daß es fället/ und sonsten in der Nähe kei-
ne andre gemercket werden/ steigen sie herunter/ und
schleppen ihre Beute mit ihren Gehülffen fort; im Ge-
gentheil bleiben sie stille auf dem Baum sitzen bis es wie-
der fortgelauffen/ und nunmehro [k]eine Gefahr verhan-

den/

des Landes Gvinea.
gemeiner Bosheit auf einen Menſchen an/ fals ſie ge-
ſchoſſen und nicht toͤdtlich verwundet wuͤrden/ werffen
dieſelbige zur Erde/ und treten ſie endlich mit Fuͤſſen todt.

Wir konten dieſes ſo viel leichter glauben/ weil vor
ohngefehr 10. Jahren eben an dieſem Ort einige von
unſern Leuten auf der Jagt geweſen/ deren einer allzu-
hitzig ſeynde auf einen ſolchen Buͤſſel-Ochſen losbren-
nete/ bald darauf aber von dem Thiere erhaſchet/ und
ohnfehlbar das Leben eingebuͤſſet haͤtte/ fals nicht je-
mand von denen uͤbrigen zu Huͤlffe gekommen/ und auf
den Buͤffel-Ochſen Feuer gegeben/ an ſtatt aber die-
ſen zu treffen/ ſeinen eigenen Cameraden verwundet
hatte/ ſo daß er zur Erden ſinckend/ ſein noch uͤbriges
Leben vom Buͤffel-Ochſen ſich muſte nehmen/ und mit
grauſamen Fuͤſſe-treten bis an ſein Ende jaͤmmerlich
zurichten laſſen.

Jhr koͤnnet leicht gedencken wie froh wir bey derglei-
chen Erzehlungen geweſen/ daß wir die Buͤffel-Och-
ſen ſo gutes Muths angetroffen/ und wie wir einhellig
ſchluͤſſig worden/ Zeit Lebens auf keine Elephanten
oder Buͤffeln Jagt zu gehen.

Die Mohꝛen wiſſen ſich beſſer in acht zunehmen/ und
vermittelſt ihrer Vorſichtigkeit aller ſolcher Gefahr zu
zu entgehen. Sie ſpuͤren nemlich vorhero aus/ an
welchem Ort dieſe Buͤffeln des Abends zuſamen kom-
men/ und ſteigen alsdenn auf einen groſſen Baum/ da-
von ſie alſofort bey erſtem Anblick auf das Thier Feur
geben. Jſts daß es faͤllet/ und ſonſten in der Naͤhe kei-
ne andre gemercket werden/ ſteigen ſie herunter/ und
ſchleppen ihre Beute mit ihren Gehuͤlffen fort; im Ge-
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[495/0555] des Landes Gvinea. gemeiner Bosheit auf einen Menſchen an/ fals ſie ge- ſchoſſen und nicht toͤdtlich verwundet wuͤrden/ werffen dieſelbige zur Erde/ und treten ſie endlich mit Fuͤſſen todt. Wir konten dieſes ſo viel leichter glauben/ weil vor ohngefehr 10. Jahren eben an dieſem Ort einige von unſern Leuten auf der Jagt geweſen/ deren einer allzu- hitzig ſeynde auf einen ſolchen Buͤſſel-Ochſen losbren- nete/ bald darauf aber von dem Thiere erhaſchet/ und ohnfehlbar das Leben eingebuͤſſet haͤtte/ fals nicht je- mand von denen uͤbrigen zu Huͤlffe gekommen/ und auf den Buͤffel-Ochſen Feuer gegeben/ an ſtatt aber die- ſen zu treffen/ ſeinen eigenen Cameraden verwundet hatte/ ſo daß er zur Erden ſinckend/ ſein noch uͤbriges Leben vom Buͤffel-Ochſen ſich muſte nehmen/ und mit grauſamen Fuͤſſe-treten bis an ſein Ende jaͤmmerlich zurichten laſſen. Jhr koͤnnet leicht gedencken wie froh wir bey derglei- chen Erzehlungen geweſen/ daß wir die Buͤffel-Och- ſen ſo gutes Muths angetroffen/ und wie wir einhellig ſchluͤſſig worden/ Zeit Lebens auf keine Elephanten oder Buͤffeln Jagt zu gehen. Die Mohꝛen wiſſen ſich beſſer in acht zunehmen/ und vermittelſt ihrer Vorſichtigkeit aller ſolcher Gefahr zu zu entgehen. Sie ſpuͤren nemlich vorhero aus/ an welchem Ort dieſe Buͤffeln des Abends zuſamen kom- men/ und ſteigen alsdenn auf einen groſſen Baum/ da- von ſie alſofort bey erſtem Anblick auf das Thier Feur geben. Jſts daß es faͤllet/ und ſonſten in der Naͤhe kei- ne andre gemercket werden/ ſteigen ſie herunter/ und ſchleppen ihre Beute mit ihren Gehuͤlffen fort; im Ge- gentheil bleiben ſie ſtille auf dem Baum ſitzen bis es wie- der fortgelauffen/ und nunmehro keine Gefahr verhan- den/

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/555>, abgerufen am 25.11.2024.