Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung gen Fische/ welche öffters wenn sie die alte verfolgenwollen gantz über das Wasser hervorkommen. Sie blasen auch das Wasser sehr hoch/ so daß es von weitem einem Seegel nicht unähnlich siehet/ sintemahlen das Wasser schöner hervor sprützet als aus der Wasser- kunst zu Fontainebleau, folglich nicht unangenehm zu sehen wenn viele dieser Fische beysammen. Uberdem giebet es um diesen Fluß herum trefflich Nachdem wir nun das unsrige auf der Printzen- Mir schauret die Haut wenn ich noch daran geden- nung
Beſchreibung gen Fiſche/ welche oͤffters wenn ſie die alte verfolgenwollen gantz uͤber das Waſſer hervorkommen. Sie blaſen auch das Waſſer ſehr hoch/ ſo daß es von weitem einem Seegel nicht unaͤhnlich ſiehet/ ſintemahlen das Waſſer ſchoͤner hervor ſpruͤtzet als aus der Waſſer- kunſt zu Fontainebleau, folglich nicht unangenehm zu ſehen wenn viele dieſer Fiſche beyſammen. Uberdem giebet es um dieſen Fluß herum trefflich Nachdem wir nun das unſrige auf der Printzen- Mir ſchauret die Haut wenn ich noch daran geden- nung
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Beſchreibung
gen Fiſche/ welche oͤffters wenn ſie die alte verfolgen
wollen gantz uͤber das Waſſer hervorkommen. Sie
blaſen auch das Waſſer ſehr hoch/ ſo daß es von weitem
einem Seegel nicht unaͤhnlich ſiehet/ ſintemahlen das
Waſſer ſchoͤner hervor ſpruͤtzet als aus der Waſſer-
kunſt zu Fontainebleau, folglich nicht unangenehm zu
ſehen wenn viele dieſer Fiſche beyſammen.
Uberdem giebet es um dieſen Fluß herum trefflich
ſchoͤnes Wildpraͤt/ inſonderheit von Elephanten/ Buͤf-
fel-Ochſen und wilden Schweinen.
Nachdem wir nun das unſrige auf der Printzen-
Jnſul verrichtet/ und unſer Schiff geſaͤubert/ ſegelten
wir den Fluß herunter/ um bey dem Mund des Ha-
fens an den in niederteutſch bekandten Sandpünt oder
Südhœk Ancker zu werffen/ und mit friſchen Waſſer
uns zu verſehen/ welches hier viel beſſer als Cabolo-
pez. Ohngefehr eine halbe Meile davon erblickten
wir auf dem Ufer des Fluſſes einen Elephanten/ wel-
cher uns von weitem gantz langſam war nachgefolget/
bis dahin wo wir geſonnen liegen zu bleiben. So bald
wir angekommen erſuchte ich den Schiff-Steuer-
mann/ er moͤchte nebſt einigen meiner Leute uns mit
der Chaluppe an Land ſetzen. Worauff wir alſofort
dem Elephanten nachſetzten/ muſten aber da wir ihn
uͤber eine Stunde verfolget/ unverrichteter Sachen wie-
der umkehren/ weil er in einen Wald und uns aus dem
Geſichte lieff.
Mir ſchauret die Haut wenn ich noch daran geden-
cke in was Gefahr wir uns wagten/ da wir ohnfehlbar
ohngeachtet unſer nur 10. oder 12. waren/ und kaum die
Helffte mit Feuer-Roͤhren verſehen/ den Elephanten
angegriffen haͤtten/ fals er haͤtte ſtehen wollen/ in Mey-
nung
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Zitationshilfe: | Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/552>, abgerufen am 16.02.2025. |