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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
Acra hinter unserer daselbst gelegenen Vestung/ dar-
aus sie vor diesem vom König zu Aqvambou vertrie-
ben worden. Da sich denn diejenigen/ welche noch
entkommen allhie niedergelassen haben/ und sonder
Zweiffel stets werden bleiben müssen ohne die geringste
Hoffnung jemahlen wieder in ihr Land zu kommen.

Von ihren Kriegen mit denen zu Coto haben wir
allbereit erinnert/ sonsten haben sie zwar nicht viele
Mannschafft/ seynd aber durchgehends tapffre Sol-
daten/ und hatte vor diesem einen recht gebohrnen Sol-
daten zu ihrem Könige Nahmens Aforri des itzt re-
gierenden Königes Bruder/ welcher vermittelst
seiner Hertzhafftigkeit die gantze Weit erzitternd mach-
te/ insonderheit hat er sich einen unsterblichen Nahmen
gemacht als der Hidalgo d'Offra sich wider den Kö-
nig von Groß-Adra seinen rechtmäßigen Herren
aufflehnete/ dessen Joch abschüttete/ und unsern
Ober-Kauffmann Nahmens Holwerf um den Hals
brachte.

Darauf kam der König von Ardra um derglei-
chen gottloses Vornehmen zu rächen/ und ersuchte
obgedachten König Aforri er möchte ihm mit seiner
Mannschafft zu Hülffe kommen/ welches dieser so fort
bewilligte und bey dem ersten Anblick die von Offra
auf das Haupt schluge/ ihr gantzes Land verheerete
und verwüstete/ überdem auch den Auffruhrer selbst
in die Hände seines Königes lieferte. Gleichwohl
mit diesem herrlichen Sieg nicht zu frieden/ gieng
er auf Ersuchen seines Königes auf die von Fida loß/
und schlug sein Läger ohne einigen Zeit Verlust auf ih-
rer Gräntze. Muste aber aus Mangel des Pulvers
mit dem Angriff so lange warten bis der König von

Ardra

des Landes Gvinea.
Acra hinter unſerer daſelbſt gelegenen Veſtung/ dar-
aus ſie vor dieſem vom Koͤnig zu Aqvambou vertrie-
ben worden. Da ſich denn diejenigen/ welche noch
entkommen allhie niedergelaſſen haben/ und ſonder
Zweiffel ſtets werden bleiben muͤſſen ohne die geringſte
Hoffnung jemahlen wieder in ihr Land zu kommen.

Von ihren Kriegen mit denen zu Coto haben wir
allbereit erinnert/ ſonſten haben ſie zwar nicht viele
Mannſchafft/ ſeynd aber durchgehends tapffre Sol-
daten/ und hatte vor dieſem einen recht gebohrnen Sol-
daten zu ihrem Koͤnige Nahmens Aforri des itzt re-
gierenden Koͤniges Bruder/ welcher vermittelſt
ſeiner Hertzhafftigkeit die gantze Weit erzitternd mach-
te/ inſonderheit hat er ſich einen unſterblichen Nahmen
gemacht als der Hidalgo d’Offra ſich wider den Koͤ-
nig von Groß-Adra ſeinen rechtmaͤßigen Herren
aufflehnete/ deſſen Joch abſchuͤttete/ und unſern
Ober-Kauffmann Nahmens Holwerf um den Hals
brachte.

Darauf kam der Koͤnig von Ardra um derglei-
chen gottloſes Vornehmen zu raͤchen/ und erſuchte
obgedachten Koͤnig Aforri er moͤchte ihm mit ſeiner
Mannſchafft zu Huͤlffe kommen/ welches dieſer ſo fort
bewilligte und bey dem erſten Anblick die von Offra
auf das Haupt ſchluge/ ihr gantzes Land verheerete
und verwuͤſtete/ uͤberdem auch den Auffruhrer ſelbſt
in die Haͤnde ſeines Koͤniges lieferte. Gleichwohl
mit dieſem herrlichen Sieg nicht zu frieden/ gieng
er auf Erſuchen ſeines Koͤniges auf die von Fida loß/
und ſchlug ſein Laͤger ohne einigen Zeit Verluſt auf ih-
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[395/0451] des Landes Gvinea. Acra hinter unſerer daſelbſt gelegenen Veſtung/ dar- aus ſie vor dieſem vom Koͤnig zu Aqvambou vertrie- ben worden. Da ſich denn diejenigen/ welche noch entkommen allhie niedergelaſſen haben/ und ſonder Zweiffel ſtets werden bleiben muͤſſen ohne die geringſte Hoffnung jemahlen wieder in ihr Land zu kommen. Von ihren Kriegen mit denen zu Coto haben wir allbereit erinnert/ ſonſten haben ſie zwar nicht viele Mannſchafft/ ſeynd aber durchgehends tapffre Sol- daten/ und hatte vor dieſem einen recht gebohrnen Sol- daten zu ihrem Koͤnige Nahmens Aforri des itzt re- gierenden Koͤniges Bruder/ welcher vermittelſt ſeiner Hertzhafftigkeit die gantze Weit erzitternd mach- te/ inſonderheit hat er ſich einen unſterblichen Nahmen gemacht als der Hidalgo d’Offra ſich wider den Koͤ- nig von Groß-Adra ſeinen rechtmaͤßigen Herren aufflehnete/ deſſen Joch abſchuͤttete/ und unſern Ober-Kauffmann Nahmens Holwerf um den Hals brachte. Darauf kam der Koͤnig von Ardra um derglei- chen gottloſes Vornehmen zu raͤchen/ und erſuchte obgedachten Koͤnig Aforri er moͤchte ihm mit ſeiner Mannſchafft zu Huͤlffe kommen/ welches dieſer ſo fort bewilligte und bey dem erſten Anblick die von Offra auf das Haupt ſchluge/ ihr gantzes Land verheerete und verwuͤſtete/ uͤberdem auch den Auffruhrer ſelbſt in die Haͤnde ſeines Koͤniges lieferte. Gleichwohl mit dieſem herrlichen Sieg nicht zu frieden/ gieng er auf Erſuchen ſeines Koͤniges auf die von Fida loß/ und ſchlug ſein Laͤger ohne einigen Zeit Verluſt auf ih- rer Graͤntze. Muſte aber aus Mangel des Pulvers mit dem Angriff ſo lange warten bis der Koͤnig von Ardra

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/451>, abgerufen am 25.11.2024.