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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
vermuthlich wegen ihrer Enge oder andern Hinder-
niß nicht konte durch kommen/ warff er sie über den
Hauffen/ wiewohl sie anderthalb Ziegel dick war/
so ich von ferne mit grossem Vergnügen ansahe/ in-
dem es schiene gar keine Gewalt dabey zu gebrauchen/
sondern selbige kaum zu berühren.

Hierauf wendete er sich an statt dessen daß er durch
die gemachte Breche gehen sollte/ nach der Hecke des
Gartens und gieng überzwerg hindurch gantz lang-
sam bey dem Berge S. Jago bis an den Fluß/ allwo er
sich badete und das häuffige Blut abwusche/ zu-
gleich von der empfundenen grossen Hitze so vie-
ler Kugeln sich kühlete und in etwas erholete.

Bald nach genommener Erfrischung machte er
sich weiter unter einige Bäume an dem Ufer des
Flusses befindlich. Hier geriethe er über unsere Ey-
mer so wir zum Wasserschöpfen daselbst halten/ und
rächere sich daran/ indem er ihrer 5. oder 6. nebst
dabey gelegenen Nachen in Stücken zerschmetterte.

Wehrender dieser Zeit fing man an von neuen auf
ihn loß zu brennen/ so lange bis er zur Erden fallen
muste/ da man eylends herzu lieff und ihm seinen
Rüssel abschnitte/ welcher von solcher Länge und
Härte war/ daß die Mohren wol 30. Mützen mach-
ten und dennoch kein Ende sahen. Vermuthlich
muß es ihm sehr wehe gethan haben da man ihm
den Rüssel abschnitte/ weil er anfieng überlaut zu
heulen welches daß einige mahl war daß er dasmahl
gethan hatte/ worauf er unter besagtem Baum seinen
Geist aufgab/ zur Bestätigung dessen was sonsten von
denen Mohren gesagt wird/ daß so bald ein Elephant
seinen herannahenden ohnfehlbaren Todt mercket/ al-

lezeit

des Landes Gvinea.
vermuthlich wegen ihrer Enge oder andern Hinder-
niß nicht konte durch kommen/ warff er ſie uͤber den
Hauffen/ wiewohl ſie anderthalb Ziegel dick war/
ſo ich von ferne mit groſſem Vergnuͤgen anſahe/ in-
dem es ſchiene gar keine Gewalt dabey zu gebrauchen/
ſondern ſelbige kaum zu beruͤhren.

Hierauf wendete er ſich an ſtatt deſſen daß er durch
die gemachte Breche gehen ſollte/ nach der Hecke des
Gartens und gieng uͤberzwerg hindurch gantz lang-
ſam bey dem Berge S. Jago bis an den Fluß/ allwo er
ſich badete und das haͤuffige Blut abwuſche/ zu-
gleich von der empfundenen groſſen Hitze ſo vie-
ler Kugeln ſich kuͤhlete und in etwas erholete.

Bald nach genommener Erfriſchung machte er
ſich weiter unter einige Baͤume an dem Ufer des
Fluſſes befindlich. Hier geriethe er uͤber unſere Ey-
mer ſo wir zum Waſſerſchoͤpfen daſelbſt halten/ und
raͤchere ſich daran/ indem er ihrer 5. oder 6. nebſt
dabey gelegenen Nachen in Stuͤcken zerſchmetterte.

Wehrender dieſer Zeit fing man an von neuen auf
ihn loß zu brennen/ ſo lange bis er zur Erden fallen
muſte/ da man eylends herzu lieff und ihm ſeinen
Ruͤſſel abſchnitte/ welcher von ſolcher Laͤnge und
Haͤrte war/ daß die Mohren wol 30. Muͤtzen mach-
ten und dennoch kein Ende ſahen. Vermuthlich
muß es ihm ſehr wehe gethan haben da man ihm
den Ruͤſſel abſchnitte/ weil er anfieng uͤberlaut zu
heulen welches daß einige mahl war daß er dasmahl
gethan hatte/ worauf er unter beſagtem Baum ſeinen
Geiſt aufgab/ zur Beſtaͤtigung deſſen was ſonſten von
denen Mohren geſagt wird/ daß ſo bald ein Elephant
ſeinen herannahenden ohnfehlbaren Todt mercket/ al-

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[381/0437] des Landes Gvinea. vermuthlich wegen ihrer Enge oder andern Hinder- niß nicht konte durch kommen/ warff er ſie uͤber den Hauffen/ wiewohl ſie anderthalb Ziegel dick war/ ſo ich von ferne mit groſſem Vergnuͤgen anſahe/ in- dem es ſchiene gar keine Gewalt dabey zu gebrauchen/ ſondern ſelbige kaum zu beruͤhren. Hierauf wendete er ſich an ſtatt deſſen daß er durch die gemachte Breche gehen ſollte/ nach der Hecke des Gartens und gieng uͤberzwerg hindurch gantz lang- ſam bey dem Berge S. Jago bis an den Fluß/ allwo er ſich badete und das haͤuffige Blut abwuſche/ zu- gleich von der empfundenen groſſen Hitze ſo vie- ler Kugeln ſich kuͤhlete und in etwas erholete. Bald nach genommener Erfriſchung machte er ſich weiter unter einige Baͤume an dem Ufer des Fluſſes befindlich. Hier geriethe er uͤber unſere Ey- mer ſo wir zum Waſſerſchoͤpfen daſelbſt halten/ und raͤchere ſich daran/ indem er ihrer 5. oder 6. nebſt dabey gelegenen Nachen in Stuͤcken zerſchmetterte. Wehrender dieſer Zeit fing man an von neuen auf ihn loß zu brennen/ ſo lange bis er zur Erden fallen muſte/ da man eylends herzu lieff und ihm ſeinen Ruͤſſel abſchnitte/ welcher von ſolcher Laͤnge und Haͤrte war/ daß die Mohren wol 30. Muͤtzen mach- ten und dennoch kein Ende ſahen. Vermuthlich muß es ihm ſehr wehe gethan haben da man ihm den Ruͤſſel abſchnitte/ weil er anfieng uͤberlaut zu heulen welches daß einige mahl war daß er dasmahl gethan hatte/ worauf er unter beſagtem Baum ſeinen Geiſt aufgab/ zur Beſtaͤtigung deſſen was ſonſten von denen Mohren geſagt wird/ daß ſo bald ein Elephant ſeinen herannahenden ohnfehlbaren Todt mercket/ al- lezeit

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/437>, abgerufen am 22.11.2024.