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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
lange lieget/ wird sie inwendig gantz roht/ mit vielen
weissen Körnlein als ihrem Saamen dadurch sie ge-
pflantzet werden. Sie schmecken wie Kürbisse und
noch viel schlechter.

Längsthin unserm Lande giebet es dieser Bäume
sehr viel/ von zweyerley Gattung/ als Männ- und
Weiblein/ wenigstens also genennet/ weil jene keine
Frucht tragen/ sondern allezeit mit weissen langen
Blumen häuffig gezieret/ eben wie diese auch die Weib-
lein haben/ wiewol nicht so lange/ noch so häuffige.

Es haben einige bemercket/ daß die Weiblein viel
bessere und häuffigere Frucht tragen wenn sie bey den
Männlein stehen. Jhr könnet hievon glauben mein
Herr was ihr wollet/ und habet euch desfals keiner Ke-
tzerey zu befürchten.

Was die Pisangs betrifft und deren zwey Sorten
als Bakovens und Bananiers, ist allbereit von an-
dern so viel Schreibens und Redens davon gemachet/
daß es unnöthig scheinet solches zu wiederholen/ es sey
denn nur zu bestätigen was jene davon gemeldet ha-
ben/ daß nemlich des Bakovens Früchte insonderheit
einen angenehmen Geschmack haben/ und jährlich nur
einmahl Früchte träget/ denn nachgehends der Stamm
abgehauen wird/ allwo nach Beschaffenheit des Hie-
bes 5. oder 6. frische junge Stämme hervorschiessen.

Der Stamm (dafern er also zu nennen) ist ohnge-
fehr zweymahl so hoch als ein Mensch. Und haben
diejenige nicht sehr geirret/ welche glauben daß unsere
ersten Eltern mit dieses Baumes Blättern sich bede-
cket/ eines Theils weil selbige hiezu lang und breit ge-
nung seyn/ andern Theils in heiliger Göttlicher
Schrifft derer Feigen-Blätter gedacht wird/ diese

aber
Y 5

des Landes Gvinea.
lange lieget/ wird ſie inwendig gantz roht/ mit vielen
weiſſen Koͤrnlein als ihrem Saamen dadurch ſie ge-
pflantzet werden. Sie ſchmecken wie Kuͤrbiſſe und
noch viel ſchlechter.

Laͤngſthin unſerm Lande giebet es dieſer Baͤume
ſehr viel/ von zweyerley Gattung/ als Maͤnn- und
Weiblein/ wenigſtens alſo genennet/ weil jene keine
Frucht tragen/ ſondern allezeit mit weiſſen langen
Blumen haͤuffig gezieret/ eben wie dieſe auch die Weib-
lein haben/ wiewol nicht ſo lange/ noch ſo haͤuffige.

Es haben einige bemercket/ daß die Weiblein viel
beſſere und haͤuffigere Frucht tragen wenn ſie bey den
Maͤnnlein ſtehen. Jhr koͤnnet hievon glauben mein
Herr was ihr wollet/ und habet euch desfals keiner Ke-
tzerey zu befuͤrchten.

Was die Piſangs betrifft und deren zwey Sorten
als Bakovens und Bananiers, iſt allbereit von an-
dern ſo viel Schreibens und Redens davon gemachet/
daß es unnoͤthig ſcheinet ſolches zu wiederholen/ es ſey
denn nur zu beſtaͤtigen was jene davon gemeldet ha-
ben/ daß nemlich des Bakovens Fruͤchte inſonderheit
einen angenehmen Geſchmack haben/ und jaͤhrlich nur
einmahl Fruͤchte traͤget/ denn nachgehends der Stam̃
abgehauen wird/ allwo nach Beſchaffenheit des Hie-
bes 5. oder 6. friſche junge Staͤmme hervorſchieſſen.

Der Stamm (dafern er alſo zu nennen) iſt ohnge-
fehr zweymahl ſo hoch als ein Menſch. Und haben
diejenige nicht ſehr geirret/ welche glauben daß unſere
erſten Eltern mit dieſes Baumes Blaͤttern ſich bede-
cket/ eines Theils weil ſelbige hiezu lang und breit ge-
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Schrifft derer Feigen-Blaͤtter gedacht wird/ dieſe

aber
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[345/0397] des Landes Gvinea. lange lieget/ wird ſie inwendig gantz roht/ mit vielen weiſſen Koͤrnlein als ihrem Saamen dadurch ſie ge- pflantzet werden. Sie ſchmecken wie Kuͤrbiſſe und noch viel ſchlechter. Laͤngſthin unſerm Lande giebet es dieſer Baͤume ſehr viel/ von zweyerley Gattung/ als Maͤnn- und Weiblein/ wenigſtens alſo genennet/ weil jene keine Frucht tragen/ ſondern allezeit mit weiſſen langen Blumen haͤuffig gezieret/ eben wie dieſe auch die Weib- lein haben/ wiewol nicht ſo lange/ noch ſo haͤuffige. Es haben einige bemercket/ daß die Weiblein viel beſſere und haͤuffigere Frucht tragen wenn ſie bey den Maͤnnlein ſtehen. Jhr koͤnnet hievon glauben mein Herr was ihr wollet/ und habet euch desfals keiner Ke- tzerey zu befuͤrchten. Was die Piſangs betrifft und deren zwey Sorten als Bakovens und Bananiers, iſt allbereit von an- dern ſo viel Schreibens und Redens davon gemachet/ daß es unnoͤthig ſcheinet ſolches zu wiederholen/ es ſey denn nur zu beſtaͤtigen was jene davon gemeldet ha- ben/ daß nemlich des Bakovens Fruͤchte inſonderheit einen angenehmen Geſchmack haben/ und jaͤhrlich nur einmahl Fruͤchte traͤget/ denn nachgehends der Stam̃ abgehauen wird/ allwo nach Beſchaffenheit des Hie- bes 5. oder 6. friſche junge Staͤmme hervorſchieſſen. Der Stamm (dafern er alſo zu nennen) iſt ohnge- fehr zweymahl ſo hoch als ein Menſch. Und haben diejenige nicht ſehr geirret/ welche glauben daß unſere erſten Eltern mit dieſes Baumes Blaͤttern ſich bede- cket/ eines Theils weil ſelbige hiezu lang und breit ge- nung ſeyn/ andern Theils in heiliger Goͤttlicher Schrifft derer Feigen-Blaͤtter gedacht wird/ dieſe aber Y 5

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/397>, abgerufen am 23.11.2024.