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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.

Unter numero 19. kommt noch eben dergleichen
Art als die vorige/ wiewol um die Helffte kleiner/ und
einem Sperling nicht unähnlich; trefflich schöner
Farbe/ indem der Kopff und die Brust dunckel-
schwartz/ die Flügel und Füsse grau/ der übrige Leib
aber überaus schön roht ist; nur Schade daß man diese
kleinen Vögel nicht lebendig behalten kan.

Unter numero 20. stellet sich auch eine kleine aber
ungemein schönere und geschicktere Art als die vorige.
Selbige hält sich meistens am Wasser/ allwo sie von
den kleinen Fischen sich ernähret. Jhre Farbe ist so
wie ihr sie vor Augen sehet; ihre Flügel und gantzer
Oberleib ist blau und Violen-braun/ eben so wie die
Federn am Halse von ziemlicher Länge. Auf dem
Haupt hat sie einen schönen Busch von obigen Far-
ben/ die Brust ist dunckel-gelb mit kleinen blau und
roht gemischten Federn/ die Füsse/ wie auch der sehr
dicke und lange Schnabel über die massen schön roht.

Es war damahls der Meister/ welcher dieses kleine
Vögelein abreissen solte/ unpäßlich/ folglich nicht sorg-
fältig genug/ es wohl zu treffen/ dahero ihr die rechte
Vermischung derer Farben nicht sehen könnet/ son-
sten es nicht unvergnüglich seyn würde/ den schönsten
nicht nur in Gvinea, sondern vielen Ländern mehr
zierlichsten Vogel zu kennen.

Unter Numero 21. habet ihr noch einen kleinen
Korn-Vogel/ so wie er abgerissen ist/ seine Brust und
Hals sind roth und gelb/ der Kopff schwartz/ ausge-
nommen vorn ein schönes gelbes Zeichen stehet/ die
Flügel und Rücken seynd ebenfals schwartz/ der
Schwantz aber mit gelben/ schwartzen und rothen
Farben durchmischet.

Un-
des Landes Gvinea.

Unter numero 19. kommt noch eben dergleichen
Art als die vorige/ wiewol um die Helffte kleiner/ und
einem Sperling nicht unaͤhnlich; trefflich ſchoͤner
Farbe/ indem der Kopff und die Bruſt dunckel-
ſchwartz/ die Fluͤgel und Fuͤſſe grau/ der uͤbrige Leib
aber uͤberaus ſchoͤn roht iſt; nur Schade daß man dieſe
kleinen Voͤgel nicht lebendig behalten kan.

Unter numero 20. ſtellet ſich auch eine kleine aber
ungemein ſchoͤnere und geſchicktere Art als die vorige.
Selbige haͤlt ſich meiſtens am Waſſer/ allwo ſie von
den kleinen Fiſchen ſich ernaͤhret. Jhre Farbe iſt ſo
wie ihr ſie vor Augen ſehet; ihre Fluͤgel und gantzer
Oberleib iſt blau und Violen-braun/ eben ſo wie die
Federn am Halſe von ziemlicher Laͤnge. Auf dem
Haupt hat ſie einen ſchoͤnen Buſch von obigen Far-
ben/ die Bruſt iſt dunckel-gelb mit kleinen blau und
roht gemiſchten Federn/ die Fuͤſſe/ wie auch der ſehr
dicke und lange Schnabel uͤber die maſſen ſchoͤn roht.

Es war damahls der Meiſter/ welcher dieſes kleine
Voͤgelein abreiſſen ſolte/ unpaͤßlich/ folglich nicht ſorg-
faͤltig genug/ es wohl zu treffen/ dahero ihr die rechte
Vermiſchung derer Farben nicht ſehen koͤnnet/ ſon-
ſten es nicht unvergnuͤglich ſeyn wuͤrde/ den ſchoͤnſten
nicht nur in Gvinea, ſondern vielen Laͤndern mehr
zierlichſten Vogel zu kennen.

Unter Numero 21. habet ihr noch einen kleinen
Korn-Vogel/ ſo wie er abgeriſſen iſt/ ſeine Bruſt und
Hals ſind roth und gelb/ der Kopff ſchwartz/ ausge-
nommen vorn ein ſchoͤnes gelbes Zeichen ſtehet/ die
Fluͤgel und Ruͤcken ſeynd ebenfals ſchwartz/ der
Schwantz aber mit gelben/ ſchwartzen und rothen
Farben durchmiſchet.

Un-
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[319/0371] des Landes Gvinea. Unter numero 19. kommt noch eben dergleichen Art als die vorige/ wiewol um die Helffte kleiner/ und einem Sperling nicht unaͤhnlich; trefflich ſchoͤner Farbe/ indem der Kopff und die Bruſt dunckel- ſchwartz/ die Fluͤgel und Fuͤſſe grau/ der uͤbrige Leib aber uͤberaus ſchoͤn roht iſt; nur Schade daß man dieſe kleinen Voͤgel nicht lebendig behalten kan. Unter numero 20. ſtellet ſich auch eine kleine aber ungemein ſchoͤnere und geſchicktere Art als die vorige. Selbige haͤlt ſich meiſtens am Waſſer/ allwo ſie von den kleinen Fiſchen ſich ernaͤhret. Jhre Farbe iſt ſo wie ihr ſie vor Augen ſehet; ihre Fluͤgel und gantzer Oberleib iſt blau und Violen-braun/ eben ſo wie die Federn am Halſe von ziemlicher Laͤnge. Auf dem Haupt hat ſie einen ſchoͤnen Buſch von obigen Far- ben/ die Bruſt iſt dunckel-gelb mit kleinen blau und roht gemiſchten Federn/ die Fuͤſſe/ wie auch der ſehr dicke und lange Schnabel uͤber die maſſen ſchoͤn roht. Es war damahls der Meiſter/ welcher dieſes kleine Voͤgelein abreiſſen ſolte/ unpaͤßlich/ folglich nicht ſorg- faͤltig genug/ es wohl zu treffen/ dahero ihr die rechte Vermiſchung derer Farben nicht ſehen koͤnnet/ ſon- ſten es nicht unvergnuͤglich ſeyn wuͤrde/ den ſchoͤnſten nicht nur in Gvinea, ſondern vielen Laͤndern mehr zierlichſten Vogel zu kennen. Unter Numero 21. habet ihr noch einen kleinen Korn-Vogel/ ſo wie er abgeriſſen iſt/ ſeine Bruſt und Hals ſind roth und gelb/ der Kopff ſchwartz/ ausge- nommen vorn ein ſchoͤnes gelbes Zeichen ſtehet/ die Fluͤgel und Ruͤcken ſeynd ebenfals ſchwartz/ der Schwantz aber mit gelben/ ſchwartzen und rothen Farben durchmiſchet. Un-

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/371>, abgerufen am 24.11.2024.