Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung schaffenheiten; ihr könnet daraus urtheilen/ mein Herr/ob er vor schön oder heßlich passiren könne/ ich fürch- te vor das letztere. Die Mohren heissen ihn Pokkou. Unter numero 15. stehet noch ein ander Vogel/ dem Unter numero 16. findet ihr einen kleinen Korn- Unter numero 17. giebet es eben dergleichen kleine Unter numero 18. sehet ihr eben dergleichen Gat- Un-
Beſchreibung ſchaffenheiten; ihr koͤnnet daraus urtheilen/ mein Herr/ob er vor ſchoͤn oder heßlich paſſiren koͤnne/ ich fuͤrch- te vor das letztere. Die Mohren heiſſen ihn Pokkou. Unter numero 15. ſtehet noch ein ander Vogel/ dem Unter numero 16. findet ihr einen kleinen Korn- Unter numero 17. giebet es eben dergleichen kleine Unter numero 18. ſehet ihr eben dergleichen Gat- Un-
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Beſchreibung
ſchaffenheiten; ihr koͤnnet daraus urtheilen/ mein Herr/
ob er vor ſchoͤn oder heßlich paſſiren koͤnne/ ich fuͤrch-
te vor das letztere. Die Mohren heiſſen ihn Pokkou.
Unter numero 15. ſtehet noch ein ander Vogel/ dem
letzten nicht ſehr ungleich/ es ſey denn daß der Hals un-
vergleichlich laͤnger iſt/ ſo daß wenn er ſtehet/ mit aus-
gerecktem Halſe viel hoͤher iſt als ein Menſch. Wir
toͤdteten einen bey dem Fluß Apam, und fanden/ daß
ſeine Federn unterſchiedlicher Farben ſeyn/ als ſchwartz/
weiß/ roht/ violet, nebſt andern mehr uͤber den gantzen
Leib gemiſchet/ mit groſſen gelben Augen. Das iſt
alles was ich bey dieſem Vogel angemercket/ und kon-
te nicht unfuͤglich mitgerechnet werden unter die ſchoͤ-
nen. Der Nahme iſt mir ſowol als den Mohren ſelbſt
unbekandt.
Unter numero 16. findet ihr einen kleinen Korn-
Vogel/ deſſen Geſtalt mit dem Abriß wohl uͤberein-
kommt; der Schnabel iſt lang und ſpitzig/ der Leib mit
gelben und hell-blauen Federn gezieret/ der Hals mit
einem ſchwartzen halben Circkul umgeben/ der ſehr lan-
ge Schwantz mit gelben/ blauen/ und ſchwartzen/ der
Kopff aber mit einigen kleinen Federn verſehen.
Unter numero 17. giebet es eben dergleichen kleine
Vogel/ und in keinem andern unterſchieden/ als daß
der Schnabel kurtz/ dick/ und ſchwartz/ imgleichen der
Unterleib ſchwartz/ der Ruͤcken ſchoͤn gelb/ die Fuͤſſe
mit dem Schnabel gleiche ſchwartz.
Unter numero 18. ſehet ihr eben dergleichen Gat-
tung als die vorige/ weil ſte auch grau mit gelb gemi-
ſchet/ auch kurtz und dick von Schnabel iſt; ſonſten aber
ſehr lange Fuͤſſe und Klauen hat/ welche in Gegenhal-
tung ſeines kleinen Leibes ungemein groß ſeynd.
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