Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung hauende/ daß auch ein Brett nicht widerstehen könnte.Jhr Fleisch wird sowol von Mohren als einigen Weis- sen vor ein sehr leckeres Essen gehalten. Uber diese finden sich noch andre kleine Thiere/ denen Jhr werdet auch unter numero 4. einen Abriß Es erzehlen hievon einige Autores, daß wenn es auf Men-
Beſchreibung hauende/ daß auch ein Brett nicht widerſtehen koͤnnte.Jhr Fleiſch wird ſowol von Mohren als einigen Weiſ- ſen vor ein ſehr leckeres Eſſen gehalten. Uber dieſe finden ſich noch andre kleine Thiere/ denen Jhr werdet auch unter numero 4. einen Abriß Es erzehlen hievon einige Autores, daß wenn es auf Men-
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Beſchreibung
hauende/ daß auch ein Brett nicht widerſtehen koͤnnte.
Jhr Fleiſch wird ſowol von Mohren als einigen Weiſ-
ſen vor ein ſehr leckeres Eſſen gehalten.
Uber dieſe finden ſich noch andre kleine Thiere/ denen
Jgeln nicht ungleich/ ausgenommen daß ſich jene ſo
eng in die Runde nicht koͤnnen zuſammenlegen/ als von
dieſen in Holland geſehen wird.
Jhr werdet auch unter numero 4. einen Abriß
vom gewiſſen Thiere finden/ welches die Mohren Potto
nennen/ bey uns aber unter dem Nahmen Luyaerd
bekandt iſt/ ſonder Zweiffel wegen ſeiner Traͤgheit und
langſamen Bewegung/ denn 10. Schritt zu verrich-
ten mit lauffen oder vielmehr kriechen/ muß es einen
gantzen Tag zubringen.
Es erzehlen hievon einige Autores, daß wenn es auf
einen Baum gekommen/ niemahlen ehender herunter-
ſteige/ bis es nicht nur deſſen Fruͤchte/ ſondern ſo gar
alle Blaͤtter abgefreſſen/ folgends ſehr glat und fett ſey
wenn es herunter kommt/ habe hingegen ſo viel Zeit noͤ-
thig ehe es wieder an einen andern Baum fortkriechet/
daß wenn es auch auf dieſen heraufgeklettert/ alle ſeine
vorige Fettigkeit verlieret; im Fall auch daß dieſe zwey
Baͤume etwas weit von einander ſtuͤnden/ unter We-
ges aber nichts zu freſſen waͤre/ muͤſte es auf dem hal-
ben Wege ſterben. Wiewol in itzt beſagten allen mich
auf eines andern Zeugniß beziehe/ ohne daß ich gut da-
vor ſeyn wolte ob es wahr ſey oder nicht/ genung daß
es bey den Mohren nichts unbekandtes iſt. Das Thier
an ſich iſt ſo heßlich und greßlich/ daß ich mir ſeines glei-
chen in allen Theilen der Welt nicht einbilden kan/ ihr
werdet daſſelbige aus beygeſandten Abriß fuͤglich er-
kennen koͤnnen/ ſeine Vorder-Fuͤſſe gleichen eines
Men-
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