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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
weiß/ es würde ihm übel gehen/ im Fall er von andern
in seinem Ausspruch nicht unterstützet würde/ dar-
auff er sich doch nicht verlassen kan; demnach stimmen
sie lieber mit bey/ als daß sie sich in Unglück stürtzen;
insonderheit weil auch die Compagnie hievon keinen
Nutzen zu hoffen hätte/ angesehen doch einige des Ge-
nerals
Parthey halten würden/ und also dieser zu sei-
nem Zweck zu gelangen nichtes unterlassen würde.
Soltet ihr aber fragen; zu was Ende denn ein Raht
sich versammle/ wenn der Director alles nach eige-
nem Gutdüncken verrichtet/ so mercket folgende drey
Ursachen. Die erste ist diese/ weil eine Compagnie
es also geordnet und gutbefunden hat/ nicht vermu-
thend/ daß die Herren Directores würden zu weit
greiffen. Die andere ist diese/ damit man in Hals-Sa-
chen/ und gerichtlichen Leibes-Straffen erkennen
möge/ was Rechtens sey/ und was für eine Art des
Todes dem Schuldigen anzuthun sey/ denn wenig-
stens muß das Todes Urtheil vom Raht gesprochen
seyn/ damit keine Himmel-schreyende Ungerechtigkeit
gehandhabet werde. Die letzte ist diese/ damit der Di-
rector
nicht allein die Verantwortung habe/ wenn
etwan die geschlossenen Sachen/ welche unter die Lan-
des Regierung gehören/ unglücklich lieffen/ sondern
allezeit zu seiner Entschuldigung vorwenden könne/ es
hätte es ein Raht also und nicht anders bewilliget/ da
dennoch ihre Hertzens Meynungen und äusserlichen
Worte sehr weit von einander unterschieden seyn.

Kurtz und mit einem Wort/ es ist der Raht zu
nichts anders dienlich/ als das Verbrechen der Dire-
ctores
gut zu machen/ und ihn von der Verantwor-
tung einer unglücklichen Sache zu entledigen; dan-

nen-
J 2

des Landes Gvinea.
weiß/ es wuͤrde ihm uͤbel gehen/ im Fall er von andern
in ſeinem Ausſpruch nicht unterſtuͤtzet wuͤrde/ dar-
auff er ſich doch nicht verlaſſen kan; demnach ſtimmen
ſie lieber mit bey/ als daß ſie ſich in Ungluͤck ſtuͤrtzen;
inſonderheit weil auch die Compagnie hievon keinen
Nutzen zu hoffen haͤtte/ angeſehen doch einige des Ge-
nerals
Parthey halten wuͤrden/ und alſo dieſer zu ſei-
nem Zweck zu gelangen nichtes unterlaſſen wuͤrde.
Soltet ihr aber fragen; zu was Ende denn ein Raht
ſich verſammle/ wenn der Director alles nach eige-
nem Gutduͤncken verrichtet/ ſo mercket folgende drey
Urſachen. Die erſte iſt dieſe/ weil eine Compagnie
es alſo geordnet und gutbefunden hat/ nicht vermu-
thend/ daß die Herren Directores wuͤrden zu weit
greiffen. Die andere iſt dieſe/ damit man in Hals-Sa-
chen/ und gerichtlichen Leibes-Straffen erkennen
moͤge/ was Rechtens ſey/ und was fuͤr eine Art des
Todes dem Schuldigen anzuthun ſey/ denn wenig-
ſtens muß das Todes Urtheil vom Raht geſprochen
ſeyn/ damit keine Himmel-ſchreyende Ungerechtigkeit
gehandhabet werde. Die letzte iſt dieſe/ damit der Di-
rector
nicht allein die Verantwortung habe/ wenn
etwan die geſchloſſenen Sachen/ welche unter die Lan-
des Regierung gehoͤren/ ungluͤcklich lieffen/ ſondern
allezeit zu ſeiner Entſchuldigung vorwenden koͤnne/ es
haͤtte es ein Raht alſo und nicht anders bewilliget/ da
dennoch ihre Hertzens Meynungen und aͤuſſerlichen
Worte ſehr weit von einander unterſchieden ſeyn.

Kurtz und mit einem Wort/ es iſt der Raht zu
nichts anders dienlich/ als das Verbrechen der Dire-
ctores
gut zu machen/ und ihn von der Verantwor-
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[131/0175] des Landes Gvinea. weiß/ es wuͤrde ihm uͤbel gehen/ im Fall er von andern in ſeinem Ausſpruch nicht unterſtuͤtzet wuͤrde/ dar- auff er ſich doch nicht verlaſſen kan; demnach ſtimmen ſie lieber mit bey/ als daß ſie ſich in Ungluͤck ſtuͤrtzen; inſonderheit weil auch die Compagnie hievon keinen Nutzen zu hoffen haͤtte/ angeſehen doch einige des Ge- nerals Parthey halten wuͤrden/ und alſo dieſer zu ſei- nem Zweck zu gelangen nichtes unterlaſſen wuͤrde. Soltet ihr aber fragen; zu was Ende denn ein Raht ſich verſammle/ wenn der Director alles nach eige- nem Gutduͤncken verrichtet/ ſo mercket folgende drey Urſachen. Die erſte iſt dieſe/ weil eine Compagnie es alſo geordnet und gutbefunden hat/ nicht vermu- thend/ daß die Herren Directores wuͤrden zu weit greiffen. Die andere iſt dieſe/ damit man in Hals-Sa- chen/ und gerichtlichen Leibes-Straffen erkennen moͤge/ was Rechtens ſey/ und was fuͤr eine Art des Todes dem Schuldigen anzuthun ſey/ denn wenig- ſtens muß das Todes Urtheil vom Raht geſprochen ſeyn/ damit keine Himmel-ſchreyende Ungerechtigkeit gehandhabet werde. Die letzte iſt dieſe/ damit der Di- rector nicht allein die Verantwortung habe/ wenn etwan die geſchloſſenen Sachen/ welche unter die Lan- des Regierung gehoͤren/ ungluͤcklich lieffen/ ſondern allezeit zu ſeiner Entſchuldigung vorwenden koͤnne/ es haͤtte es ein Raht alſo und nicht anders bewilliget/ da dennoch ihre Hertzens Meynungen und aͤuſſerlichen Worte ſehr weit von einander unterſchieden ſeyn. Kurtz und mit einem Wort/ es iſt der Raht zu nichts anders dienlich/ als das Verbrechen der Dire- ctores gut zu machen/ und ihn von der Verantwor- tung einer ungluͤcklichen Sache zu entledigen; dan- nen- J 2

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/175>, abgerufen am 26.11.2024.