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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
wege bringet/ über alle Commissarios die Range
hat/ ja selbst die zweyte Persohn ihm weichen muß/
ohngeachtet daß deren ihre Bedienung ungleich wich-
tiger und besser ist/ angesehen bey Ableiben des Gene-
rals,
die zweyte Persohn/ niemahls aber der Fiscal im
Ampte ihm folget/ auch selbst die Commissarios von
Mouree und Cormantin bey dergleichen Vorfällen/
sich muß vorziehen lassen.

Was die Geistlichkeit angehet/ ist nur ein Predi-
ger und Vorleser/ der Erste geniesset monatlich 100.
und der Letztere 20. Gulden/ überdem hat der Prie-
ster 4. Thaler für seinen Diener/ und des Generals
Tisch/ wenn er will. Jhr sehet hieraus mein Herr
wie reichlich die Herren Geistlichen von uns belohnet
werden/ vielleicht möchtet ihr gedencken/ als lebeten
wir wie unheilige und ungezäumte Leute/ allein laut
gewisser Ordnung/ müssen wir täglich im GOttes-
Hause uns einfinden/ dafern wir nicht in eine Geld-
Straffe vom halben Thaler/ oder einem gantzen ver-
fallen wollen/ wenn wir nemlich Sontags und Don-
nerstags den Gottesdienst versäumen. Zwar glaube
ich zur Antwort zu hören/ es sey dieses ein gezwunge-
ner und folglich aus keinem auffrichtigen Hertzen ent-
stehender Gottesdienst; was soll ich sagen? ich muß
mit euch gestehen/ daß der meiste Theil aus Zwang
solches thue.

Dieses sind nun alle Bedienungen/ so wir hier zu
Lande zu versehen haben/ ausgenommen den Solda-
ten und Arbeitsleuten/ welche in nachgesetzter Ord-
nung auf einander folgen.

Ein General-Director.
Ein Bedienter zu nechst dem General.
Ein

des Landes Gvinea.
wege bringet/ uͤber alle Commiſſarios die Range
hat/ ja ſelbſt die zweyte Perſohn ihm weichen muß/
ohngeachtet daß deren ihre Bedienung ungleich wich-
tiger und beſſer iſt/ angeſehen bey Ableiben des Gene-
rals,
die zweyte Perſohn/ niemahls aber der Fiſcal im
Ampte ihm folget/ auch ſelbſt die Commiſſarios von
Moureë und Cormantin bey dergleichen Vorfaͤllen/
ſich muß vorziehen laſſen.

Was die Geiſtlichkeit angehet/ iſt nur ein Predi-
ger und Vorleſer/ der Erſte genieſſet monatlich 100.
und der Letztere 20. Gulden/ uͤberdem hat der Prie-
ſter 4. Thaler fuͤr ſeinen Diener/ und des Generals
Tiſch/ wenn er will. Jhr ſehet hieraus mein Herr
wie reichlich die Herren Geiſtlichen von uns belohnet
werden/ vielleicht moͤchtet ihr gedencken/ als lebeten
wir wie unheilige und ungezaͤumte Leute/ allein laut
gewiſſer Ordnung/ muͤſſen wir taͤglich im GOttes-
Hauſe uns einfinden/ dafern wir nicht in eine Geld-
Straffe vom halben Thaler/ oder einem gantzen ver-
fallen wollen/ wenn wir nemlich Sontags und Don-
nerſtags den Gottesdienſt verſaͤumen. Zwar glaube
ich zur Antwort zu hoͤren/ es ſey dieſes ein gezwunge-
ner und folglich aus keinem auffrichtigen Hertzen ent-
ſtehender Gottesdienſt; was ſoll ich ſagen? ich muß
mit euch geſtehen/ daß der meiſte Theil aus Zwang
ſolches thue.

Dieſes ſind nun alle Bedienungen/ ſo wir hier zu
Lande zu verſehen haben/ ausgenommen den Solda-
ten und Arbeitsleuten/ welche in nachgeſetzter Ord-
nung auf einander folgen.

Ein General-Director.
Ein Bedienter zu nechſt dem General.
Ein
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[127/0171] des Landes Gvinea. wege bringet/ uͤber alle Commiſſarios die Range hat/ ja ſelbſt die zweyte Perſohn ihm weichen muß/ ohngeachtet daß deren ihre Bedienung ungleich wich- tiger und beſſer iſt/ angeſehen bey Ableiben des Gene- rals, die zweyte Perſohn/ niemahls aber der Fiſcal im Ampte ihm folget/ auch ſelbſt die Commiſſarios von Moureë und Cormantin bey dergleichen Vorfaͤllen/ ſich muß vorziehen laſſen. Was die Geiſtlichkeit angehet/ iſt nur ein Predi- ger und Vorleſer/ der Erſte genieſſet monatlich 100. und der Letztere 20. Gulden/ uͤberdem hat der Prie- ſter 4. Thaler fuͤr ſeinen Diener/ und des Generals Tiſch/ wenn er will. Jhr ſehet hieraus mein Herr wie reichlich die Herren Geiſtlichen von uns belohnet werden/ vielleicht moͤchtet ihr gedencken/ als lebeten wir wie unheilige und ungezaͤumte Leute/ allein laut gewiſſer Ordnung/ muͤſſen wir taͤglich im GOttes- Hauſe uns einfinden/ dafern wir nicht in eine Geld- Straffe vom halben Thaler/ oder einem gantzen ver- fallen wollen/ wenn wir nemlich Sontags und Don- nerſtags den Gottesdienſt verſaͤumen. Zwar glaube ich zur Antwort zu hoͤren/ es ſey dieſes ein gezwunge- ner und folglich aus keinem auffrichtigen Hertzen ent- ſtehender Gottesdienſt; was ſoll ich ſagen? ich muß mit euch geſtehen/ daß der meiſte Theil aus Zwang ſolches thue. Dieſes ſind nun alle Bedienungen/ ſo wir hier zu Lande zu verſehen haben/ ausgenommen den Solda- ten und Arbeitsleuten/ welche in nachgeſetzter Ord- nung auf einander folgen. Ein General-Director. Ein Bedienter zu nechſt dem General. Ein

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/171>, abgerufen am 24.11.2024.