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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
mit diesen Commaniern Friede haben/ auch denen
Handelsleuten alle Wege offen stehen/ führen sie ihr
Gold nicht mehr oben ins Land/ weil es zu weit entfer-
net/ sondern gehen nicht weiter als bis Chama, Com-
mani, Elmina
und Cabocors; und von der Zeit an
haben sie oben im Lande wenig Gold bekommen: denn
obwol zwar einige Länder auch hie sich finden so etwas
Gold geben/ als Egvira, Adom, Acroboe und An-
cober,
ist doch solches noch lange nicht zureichend alle
diesseits gelegene Vestungen damit zu versehen. Jm
Jahr 1694. besuchte ich die Brandenburgischen/ wel-
che sich beklagten/ daß sie schon lange Zeit nicht zwey
Marck an Gold Monatlich gefunden hätten. Uns
ging es dazumahl nicht viel besser/ und war die Hand-
lung durchgehends sehr schlecht.

Das Gold aber so uns von Dinkira gebracht wird/
ist rein und sauber/ ausgenommen den Fetichen so
sie darunter mischen/ welches eine gewisse Art Gold
in allerhand Figuren ausgearbeitet ist/ deren einige
recht schön anzusehen seynd. Sie werden in gewisse
schwartze erdene sehr wichtige Formen gegossen. Bis-
weilen ist der vierte Theil/ ja wol die Helfste Silber
oder Kupffer darinnen/ wannenhero es viel geringer
bezahlet wird; gleichwol dringen sie uns dasselbige
auf im gantzen Lande/ so gar/ daß im Fall wir es nicht
annehmen wollen/ die Mohren so unverschämt seyn
und das gute Gold auch hinweg nehmen und uns also
nichts übrig lassen/ dahero wir öffters durch die Fin-
ger sehen müssen.

Man findet auch auffrichtige Fetichen von feinem
Gold/ sie behalten aber solche für sich/ und verkauffen
sie nicht gerne; und wenn sie ja etwas zum Verkauff

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des Landes Gvinea.
mit dieſen Commaniern Friede haben/ auch denen
Handelsleuten alle Wege offen ſtehen/ fuͤhren ſie ihr
Gold nicht mehr oben ins Land/ weil es zu weit entfer-
net/ ſondern gehen nicht weiter als bis Chama, Com-
mani, Elmina
und Cabocors; und von der Zeit an
haben ſie oben im Lande wenig Gold bekommen: denn
obwol zwar einige Laͤnder auch hie ſich finden ſo etwas
Gold geben/ als Egvira, Adom, Acroboe und An-
cober,
iſt doch ſolches noch lange nicht zureichend alle
dieſſeits gelegene Veſtungen damit zu verſehen. Jm
Jahr 1694. beſuchte ich die Brandenburgiſchen/ wel-
che ſich beklagten/ daß ſie ſchon lange Zeit nicht zwey
Marck an Gold Monatlich gefunden haͤtten. Uns
ging es dazumahl nicht viel beſſer/ und war die Hand-
lung durchgehends ſehr ſchlecht.

Das Gold aber ſo uns von Dinkira gebracht wird/
iſt rein und ſauber/ ausgenommen den Fetichen ſo
ſie darunter miſchen/ welches eine gewiſſe Art Gold
in allerhand Figuren ausgearbeitet iſt/ deren einige
recht ſchoͤn anzuſehen ſeynd. Sie werden in gewiſſe
ſchwartze erdene ſehr wichtige Formen gegoſſen. Bis-
weilen iſt der vierte Theil/ ja wol die Helfſte Silber
oder Kupffer darinnen/ wannenhero es viel geringer
bezahlet wird; gleichwol dringen ſie uns daſſelbige
auf im gantzen Lande/ ſo gar/ daß im Fall wir es nicht
annehmen wollen/ die Mohren ſo unverſchaͤmt ſeyn
und das gute Gold auch hinweg nehmen und uns alſo
nichts uͤbrig laſſen/ dahero wir oͤffters durch die Fin-
ger ſehen muͤſſen.

Man findet auch auffrichtige Fetichen von feinem
Gold/ ſie behalten aber ſolche fuͤr ſich/ und verkauffen
ſie nicht gerne; und wenn ſie ja etwas zum Verkauff

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[99/0143] des Landes Gvinea. mit dieſen Commaniern Friede haben/ auch denen Handelsleuten alle Wege offen ſtehen/ fuͤhren ſie ihr Gold nicht mehr oben ins Land/ weil es zu weit entfer- net/ ſondern gehen nicht weiter als bis Chama, Com- mani, Elmina und Cabocors; und von der Zeit an haben ſie oben im Lande wenig Gold bekommen: denn obwol zwar einige Laͤnder auch hie ſich finden ſo etwas Gold geben/ als Egvira, Adom, Acroboe und An- cober, iſt doch ſolches noch lange nicht zureichend alle dieſſeits gelegene Veſtungen damit zu verſehen. Jm Jahr 1694. beſuchte ich die Brandenburgiſchen/ wel- che ſich beklagten/ daß ſie ſchon lange Zeit nicht zwey Marck an Gold Monatlich gefunden haͤtten. Uns ging es dazumahl nicht viel beſſer/ und war die Hand- lung durchgehends ſehr ſchlecht. Das Gold aber ſo uns von Dinkira gebracht wird/ iſt rein und ſauber/ ausgenommen den Fetichen ſo ſie darunter miſchen/ welches eine gewiſſe Art Gold in allerhand Figuren ausgearbeitet iſt/ deren einige recht ſchoͤn anzuſehen ſeynd. Sie werden in gewiſſe ſchwartze erdene ſehr wichtige Formen gegoſſen. Bis- weilen iſt der vierte Theil/ ja wol die Helfſte Silber oder Kupffer darinnen/ wannenhero es viel geringer bezahlet wird; gleichwol dringen ſie uns daſſelbige auf im gantzen Lande/ ſo gar/ daß im Fall wir es nicht annehmen wollen/ die Mohren ſo unverſchaͤmt ſeyn und das gute Gold auch hinweg nehmen und uns alſo nichts uͤbrig laſſen/ dahero wir oͤffters durch die Fin- ger ſehen muͤſſen. Man findet auch auffrichtige Fetichen von feinem Gold/ ſie behalten aber ſolche fuͤr ſich/ und verkauffen ſie nicht gerne; und wenn ſie ja etwas zum Verkauff her- G 2

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/143>, abgerufen am 24.11.2024.