Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite


Du selbst bist Zunder gnung sie wieder anzustecken.
Nicht nur im Alcohol kanst du die Glut erwecken.
Nimm alles was leicht brennt, Oel, Schwefel, Spiritus, k
Pech, Hartze, Siegelwachs, erwärm es hoch. Es muß
Durch diesen Funcken gleich blutrothes Feuer fangen.
Jch, damit nicht vergnügt, bin noch viel weiter gangen:
Des Pulvers donnernd Schwartz wird auf zwölff Zoll belebt,
Daß es an dem Metall, und denen Fingern klebt.
Doch schmeltz es. Sieh dich für. Laß deine Funcken strahlen.
Es fängt, blitzt, donnert, zündt, und knallt zu tausend mahlen. l
Nur kochen kont ich nicht. Bald hätt ich mich gehärmt.
Doch Oel von Terpentin, und andre mehr, erwärmt,
Berühr electrisirt, wen hätt' es ie geträumet,
Daß das recht kocht, dann brennt, erst tausend Wellen schäumet. m
Du zitterst, fast auch ich. Der doch schon längst, o Lust, n
Das wundrungswürdige von dieser Glut gewust.
Ey fragst du halb erzürnt, ist denn der Mensch voll Feuer?
So machst du uns wohl gar zu Aetnä Ungeheuer.
Daß nun das Schrecken nicht durch deine Glieder dringt,
Und dir ein kleiner Artzt ein groß Laus Deo bringt,
So muß ich dir ja wohl was lieblichers erzehlen.
Doch wenn du lüstern bist, mit Venus Flammen quälen.

Ein
k 70. 78.
l 70. 78.
m 78.
n 1743. autumno. 70.


Du ſelbſt biſt Zunder gnung ſie wieder anzuſtecken.
Nicht nur im Alcohol kanſt du die Glut erwecken.
Nimm alles was leicht brennt, Oel, Schwefel, Spiritus, k
Pech, Hartze, Siegelwachs, erwaͤrm es hoch. Es muß
Durch dieſen Funcken gleich blutrothes Feuer fangen.
Jch, damit nicht vergnuͤgt, bin noch viel weiter gangen:
Des Pulvers donnernd Schwartz wird auf zwoͤlff Zoll belebt,
Daß es an dem Metall, und denen Fingern klebt.
Doch ſchmeltz es. Sieh dich fuͤr. Laß deine Funcken ſtrahlen.
Es faͤngt, blitzt, donnert, zuͤndt, und knallt zu tauſend mahlen. l
Nur kochen kont ich nicht. Bald haͤtt ich mich gehaͤrmt.
Doch Oel von Terpentin, und andre mehr, erwaͤrmt,
Beruͤhr electriſirt, wen haͤtt’ es ie getraͤumet,
Daß das recht kocht, dann brennt, erſt tauſend Wellen ſchaͤumet. m
Du zitterſt, faſt auch ich. Der doch ſchon laͤngſt, o Luſt, n
Das wundrungswuͤrdige von dieſer Glut gewuſt.
Ey fragſt du halb erzuͤrnt, iſt denn der Menſch voll Feuer?
So machſt du uns wohl gar zu Aetnaͤ Ungeheuer.
Daß nun das Schrecken nicht durch deine Glieder dringt,
Und dir ein kleiner Artzt ein groß Laus Deo bringt,
So muß ich dir ja wohl was lieblichers erzehlen.
Doch wenn du luͤſtern biſt, mit Venus Flammen quaͤlen.

Ein
k 70. 78.
l 70. 78.
m 78.
n 1743. autumno. 70.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0042" n="XXVIII"/><lb/>
          <l>Du &#x017F;elb&#x017F;t bi&#x017F;t Zunder gnung &#x017F;ie wieder anzu&#x017F;tecken.</l><lb/>
          <l>Nicht nur im Alcohol kan&#x017F;t du die Glut erwecken.</l><lb/>
          <l>Nimm alles was leicht brennt, Oel, Schwefel, Spiritus, <note place="foot" n="k">70. 78.</note></l><lb/>
          <l>Pech, Hartze, Siegelwachs, erwa&#x0364;rm es hoch. Es muß</l><lb/>
          <l>Durch die&#x017F;en Funcken gleich blutrothes Feuer fangen.</l><lb/>
          <l>Jch, damit nicht vergnu&#x0364;gt, bin noch viel weiter gangen:</l><lb/>
          <l>Des Pulvers donnernd Schwartz wird auf zwo&#x0364;lff Zoll belebt,</l><lb/>
          <l>Daß es an dem Metall, und denen Fingern klebt.</l><lb/>
          <l>Doch &#x017F;chmeltz es. Sieh dich fu&#x0364;r. Laß deine Funcken &#x017F;trahlen.</l><lb/>
          <l>Es fa&#x0364;ngt, blitzt, donnert, zu&#x0364;ndt, und knallt zu tau&#x017F;end mahlen. <note place="foot" n="l">70. 78.</note></l><lb/>
          <l>Nur kochen kont ich nicht. Bald ha&#x0364;tt ich mich geha&#x0364;rmt.</l><lb/>
          <l>Doch Oel von Terpentin, und andre mehr, erwa&#x0364;rmt,</l><lb/>
          <l>Beru&#x0364;hr electri&#x017F;irt, wen ha&#x0364;tt&#x2019; es ie getra&#x0364;umet,</l><lb/>
          <l>Daß das recht kocht, dann brennt, er&#x017F;t tau&#x017F;end Wellen &#x017F;cha&#x0364;umet. <note place="foot" n="m">78.</note></l><lb/>
          <l>Du zitter&#x017F;t, fa&#x017F;t auch ich. Der doch &#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t, o Lu&#x017F;t, <note place="foot" n="n">1743. <hi rendition="#aq">autumno.</hi> 70.</note></l><lb/>
          <l>Das wundrungswu&#x0364;rdige von die&#x017F;er Glut gewu&#x017F;t.</l><lb/>
          <l>Ey frag&#x017F;t du halb erzu&#x0364;rnt, i&#x017F;t denn der Men&#x017F;ch voll Feuer?</l><lb/>
          <l>So mach&#x017F;t du uns wohl gar zu Aetna&#x0364; Ungeheuer.</l><lb/>
          <l>Daß nun das Schrecken nicht durch deine Glieder dringt,</l><lb/>
          <l>Und dir ein kleiner Artzt ein groß <hi rendition="#aq">Laus Deo</hi> bringt,</l><lb/>
          <l>So muß ich dir ja wohl was lieblichers erzehlen.</l><lb/>
          <l>Doch wenn du lu&#x0364;&#x017F;tern bi&#x017F;t, mit Venus Flammen qua&#x0364;len.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[XXVIII/0042] Du ſelbſt biſt Zunder gnung ſie wieder anzuſtecken. Nicht nur im Alcohol kanſt du die Glut erwecken. Nimm alles was leicht brennt, Oel, Schwefel, Spiritus, k Pech, Hartze, Siegelwachs, erwaͤrm es hoch. Es muß Durch dieſen Funcken gleich blutrothes Feuer fangen. Jch, damit nicht vergnuͤgt, bin noch viel weiter gangen: Des Pulvers donnernd Schwartz wird auf zwoͤlff Zoll belebt, Daß es an dem Metall, und denen Fingern klebt. Doch ſchmeltz es. Sieh dich fuͤr. Laß deine Funcken ſtrahlen. Es faͤngt, blitzt, donnert, zuͤndt, und knallt zu tauſend mahlen. l Nur kochen kont ich nicht. Bald haͤtt ich mich gehaͤrmt. Doch Oel von Terpentin, und andre mehr, erwaͤrmt, Beruͤhr electriſirt, wen haͤtt’ es ie getraͤumet, Daß das recht kocht, dann brennt, erſt tauſend Wellen ſchaͤumet. m Du zitterſt, faſt auch ich. Der doch ſchon laͤngſt, o Luſt, n Das wundrungswuͤrdige von dieſer Glut gewuſt. Ey fragſt du halb erzuͤrnt, iſt denn der Menſch voll Feuer? So machſt du uns wohl gar zu Aetnaͤ Ungeheuer. Daß nun das Schrecken nicht durch deine Glieder dringt, Und dir ein kleiner Artzt ein groß Laus Deo bringt, So muß ich dir ja wohl was lieblichers erzehlen. Doch wenn du luͤſtern biſt, mit Venus Flammen quaͤlen. Ein k 70. 78. l 70. 78. m 78. n 1743. autumno. 70.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744/42
Zitationshilfe: Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744, S. XXVIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744/42>, abgerufen am 18.12.2024.