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Borinski, Karl: Deutsche Poetik. Stuttgart, 1895.

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als Passion auch hierbei aufgefaßt werden kann; ebenso die pbo_129.002
Geschichte der Seinigen, seiner Eltern, vornemlich der jungfräulichen pbo_129.003
Gottesmutter, der Apostel, Heiligen und Märtyrer, pbo_129.004
endlich die symbolische und historische Erscheinung des Christentums pbo_129.005
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besonderen Schutze der kirchlichen Autorität zu allen Zeiten im pbo_129.008
Ueberschwang episch behandelt worden. Der Mythus, den wir pbo_129.009
oben als constitutives Prinzip der Poesie faßten, erscheint uns pbo_129.010
hier im epischen Ausbau in mündlicher Ueberlieferung für pbo_129.011
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von beiden bilden den Schatz der Kinder- und Hausmärchen pbo_129.014
(von den Brüdern Jakob und Wilhelm Grimm pbo_129.015
in unübertroffener Weise aus dem Munde des Volkes gesammelt pbo_129.016
und wiedergegeben).

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§ 89. Das Tierepos.

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Eine ganz besondere Stellung in der mythischen Welt pbo_129.019
des Epos nimmt das Tierepos ein, das schon im Anschluß pbo_129.020
an das Homerische in der griechischen Litteraturgeschichte auftaucht pbo_129.021
(batrakhomuomakhia Krieg der Frösche und Mäuse) pbo_129.022
und bei allen Völkern, besonders dem deutschen, Verständnis pbo_129.023
und Pflege gefunden hat (Reineke Fuchs, von Goethe pbo_129.024
erneuert). Es ist wohl möglich, daß sich auch im Abendlande, pbo_129.025
wie in Aegypten und im Orient, mythische Symbole in den pbo_129.026
Vorstellungen von gewissen Gottheiten geweihten Tieren niederschlugen pbo_129.027
und so ursprüngliche Göttergeschichten unter tierischer pbo_129.028
Maske fortspielen. Allein die natürliche Auffassung einer pbo_129.029
Erniedrigung des Menschlichen in der Tierwelt ließ hier pbo_129.030
sehr bald einen Kontrast zum Mythischen (der Erhöhung

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des Epos nimmt das Tierepos ein, das schon im Anschluß pbo_129.020
an das Homerische in der griechischen Litteraturgeschichte auftaucht pbo_129.021
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Zitationshilfe: Borinski, Karl: Deutsche Poetik. Stuttgart, 1895, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/borinski_poetik_1895/133>, abgerufen am 28.11.2024.